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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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ab. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.“
    „Das ist nur eine Theorie.“
    22
    Gill fühlte sich unwohl. Die attraktive Frau vor ihm auf dem Sofa hatte zu tief ins Glas geschaut und ließ alkoholtypische Spruchblasen ab. Sie hatte gar nicht richtig begriffen, weshalb Gill hier war, sondern war schon lange vorher in ihren delirierenden Kosmos abgetaucht. Aber das wurde durch das Glück ausgeglichen, das im oberen Stockwerk herrschte. Dort tobten Henry und Michael und feierten ihr Wiedersehen. Das Staunen und die Freude in den Augen des kleinen Jungen, als Gill ihm den Tragekorb mit Henry überreichte, waren alleine die Sache wert gewesen. Gill staunte über sich selbst. Wurde er langsam weich? Wie Henry seinem Freund das Gesicht abgeleckt hatte, das war eine der rührendsten Szenen, die der Ex-Agent je erlebt hatte. Die kam ab jetzt gleich hinter seiner Lieblingsszene aus „Angels With Dirty Faces“, als James Cagney gefragt wird, was seine letzten Worte auf dem elektrischen Stuhl wären: „Einmal schneiden und rasieren.“
    Michaels besoffene Mutter wollte Gill nicht gehen lassen. Zum Alkohol gesellte sich die Einsamkeit. Ein Trinkkumpan zum Suffgelalle war alles, was sie zur Flasche brauchte. Einen mittelmäßigen Whisky hatte sich Gill bereits aufnötigen lassen.
    „Isch kann’s einfach nich glauben, dass mein kleiner Junge zu einem Privatdetektiv gegangen iss. Isch kann’s nich glauben. Noch einen Schluck, Herr… wie heischen Sie noch?“
    Zum x-ten Mal sagte er seinen Namen. „Danke. Aber ich muss jetzt wirklich gehen. Ich habe noch zu tun.“
    „Bleiben Sie doch zum Abendessen. Mein Mann muss Sie kennenlernen. Es gibt Pizza aus der Truhe … die iss wirklich gut …“
    „Klingt verlockend. Aber ich muss leider trotzdem ablehnen, ich habe noch eine Menge …“
    „Mein Mann wird Sie unbedingt kennenlernen wollen.“
    „Sehr nett. Vielleicht ein anderes Mal.“
    „Dass mein Kleiner zu einem Privatdetektiv gegangen iss … ohne es der Mama zu sagen. Noch ein Schluck, Herr … wie war doch gleich wieder …“
    Die Haustür des kleinen Einfamilienhauses wurde geöffnet. Gill hörte Geräusche im Flur. Dann trat ein Mann ins Wohnzimmer. Anfang vierzig, Haarausfall, bleiches Gesicht, in das die Zornesröte stieg. „Was zum Teufel ist hier wieder los? Reicht es nicht mehr, dass du dich jeden Tag vor dem Fernseher besäufst? Holst du dir jetzt deine Saufkumpane auch noch von der Straße? Damit die mein schwerverdientes Gehalt durch ihre Pennerkehlen jagen?“
    „Hallo, Walter … Dasch isch …“
    „Ich kann mir schon vorstellen, wer das ist!“
    Gill setzte sein Glas ab und stand auf. „Ich darf mich verabschieden.“ Er wollte das Wohnzimmer verlassen, aber Walter verstellte ihm den Weg.
    „Warte mal, Bursche. Woher kennst du meine Frau?“
    „Bitte gehen Sie mir aus dem Weg.“
    „Kaum bin ich aus dem Haus, zur Arbeit, tauchst du auf, was, Freundchen?“
    „Dasch isch Herr … wie war … o ja, isch weiß. Dasch isch der Herr Gill! Der arbeitet doch für Michael.“
    „Gott, bist du wieder blau. Aha, der Herr Gill.“
    „Bitte lassen Sie mich vorbei.“
    „Esch isch nich, wassu denkst.“
    „Was denke ich denn? Ich denke doch nicht etwa, dass du, kaum bin ich weg, die Tür sperrangelweit aufmachst und alle Dortmunder Säufer einlädst? Kommt rein, die Bar ist wieder geöffnet – mein Trottel von Ehemann bezahlt für alle!“
    Walter hatte sich in Rage geredet. Gill bekam wieder Kopfschmerzen und wurde langsam sauer. Das konnte doch wohl nicht wahr sein, dass er diesen Hornochsen niederschlagen musste. In dem Moment kam Michael mit Henry im Arm herein. Angesichts dieser Horrorfamilie wurde Gill noch deutlicher, wie wichtig der kleine Kater für den Jungen war.
    „Vati! Vati! Guck mal, wer wieder da ist!“
    Walter drehte sich verblüfft um. Sein Sohn hielt ihm den grinsenden und sichtlich zufriedenen Henry entgegen, der bereit war, Walters hochrotes Gesicht abzulecken.
    „Das ist ja … Henry! Wo warst du denn, du Schlingel?“
    Zärtlich streichelte Walter dem Kater über den kleinen Kopf. Dafür konnte ihm Gill einiges verzeihen. Nicht alles. Nicht, dass Walter aus Arbeit- und Geldgier einen Sauhaufen aus seiner Familie machte. Er war einer dieser Typen, die Angst davor hatten, dass die Zukunft anders wird als die Vergangenheit.
    „Gill hat ihn mir zurückgebracht. Er ist der beste Detektiv der Welt!“
    „Wie bitte? Henry war doch …“
    „Gangster haben ihn entführt. Aber

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