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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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nicht mitgeteilt, was heute nacht bei deinen Freunden von Atarme los war?“
    „Bei Odin! Du warst das?“
    „So wahr mir Sleipnir helfe. Ich bin ein Drachentöter und suche meine Prinzessin, die ein böser Fluch in einen kleinen Kater verwandelt hat.“
    „Verarsch mich nicht. Ich …“
    „Ja, was seid ihr eigentlich für ein Verein?“
    „Wir glauben an die Kraft des Blutes und an die göttliche Natur. Wir glauben an Wotan und die alten germanischen Götter, die wiederkehren werden. Steht alles in den Runen. Der Christengott ist am Ende. Die Rückkehr der Asen steht bevor, nach über zweitausendjähriger Unterdrückung. Das wird ein Fest für alle Menschen guter Art.“
    Die Kopfschmerzen nahmen zu. „Ich bin ein bisschen gestresst. Ich glaube, ich brauche zwei Aspirin und etwas Ruhe. Deshalb schlage ich vor, du gibst mir die Katze und bist mich los. Natürlich musst du mir dein germanisches Ehrenwort geben, nie wieder eine Katze für irgendwelchen Ritualscheiß zu kaufen. Sonst komme ich wieder und entfache einen Weltenbrand. Oder ich tue dir weh, bis du auf meinen Vorschlag eingegangen bist. Und anschließend ziehst du um in eine Holzkiste.“
    Ansgard liebte es, durch die Wälder zu tollen, Schwachsinn in den Himmel zu brüllen und sich für seinen direkten Draht zu den nordischen Göttern bewundern zu lassen. Ansonsten zog er den Weg des geringsten Widerstands vor. Eigentlich war er nicht besonders mutig. Er gab den wilden Nordmann nur so lange, bis sein Gegenüber nicht mehr zu bluffen war. „Okay, ist gut. Deswegen lasse ich nicht den Betrieb stören.“
    „Du bist weise wie ein Druide.“
    Der Möchtegern-Wikinger erhob sich. Sie gingen den Flur entlang und stiegen eine Treppe zu einer Lagerhalle hinauf. Zwischen Krempel und Büchern sah Gill sofort einen grünen Katzenkorb. Er beugte sich hinunter und erblickte hinter dem Gitter große ängstliche Augen. Ein kleiner Kater drückte sich in die äußerste Ecke des Korbs. Zur Sicherheit zog Gill das Photo von Michael raus.
    „Henry?“
    Ängstliches Miauen. „Henry, alter Junge. Deine Queste ist zu Ende. Du gehst zurück zu deinem Michael.“ Wieder quiekte der Kater. Als er seinen Namen hörte, kam er etwas näher zum Gitter. „Kein Zweifel, du bist Henry.“
    Gill hob den Korb hoch. „Besten Dank, Ansgard. Wenn du dir etwas Mühe gibst, wird aus dir bestimmt noch ein liebenswerter Staatsbürger.“
    „Ich hasse dieses Land. Sie haben damals die Falschen in die Gaskammern geschickt. Was Substanz hatte, wurde auf den Schlachtfeldern geopfert. Übriggeblieben sind Kleinbürger, die nur die Krämerei im Kopf haben. Sie würden dasselbe tun wie ich, wenn sie nur etwas mehr Mumm in den Knochen hätten und Mut in ihren kleinen Seelen. Das Land der Germanen ist zu einem Vorort mit Gartenzwergen geworden. Dagegen hilft nur Kameradschaft, Freundschaft deutscher Herzen und nordischer Glaube.“
    „Freundchen, heute ist dein Glückstag. Statt zu renovieren, muss ich das Kätzchen nach Hause bringen. Aber wir sehen uns bestimmt noch mal. Es leben ja viele auf der Überholspur, aber du bist jetzt garantiert auf dem Seitenstreifen gelandet. Ich komme wieder. Das kannst du auch deinem Chef erzählen. Ich zwacke etwas von meiner kostbaren Freizeit für euch ab. Du bist jetzt auf meinem Radar. Ich habe jetzt nur nicht die Zeit für autoritäre Erziehungsmaßnahmen.“
    „Mein Chef ist Odin!“
    „Du hast nicht zufällig ein paar Aspirin?“

21
    Alexa und Igel warteten im Verhörraum der Landesjustizanstalt Siegburg auf Mark Schmeichel. Die Sonne versenkte nur wenige Strahlen in den kalten Raum. Igel wusste nicht so recht, was er hier sollte – nur, dass dieser Schmeichel was mit dem Kinderzimmer zu tun hatte. Wahrscheinlich fürchtete sich die blöde Kuh davor, mit einem Massenmörder alleine zu sein. Musste ein gewiefter Bursche sein, wenn er all diese Kinder umgebracht hatte. Hatte er das wohl vor seinem Haftantritt erledigt? Aber Igel würde ihn schon auseinandernehmen. Serienkiller waren seine Spezialität. Er hatte alle Hannibal-Lecter-Filme auf DVD. Obwohl … so gut waren die gar nicht. Die Realität sah anders aus. Da wurden solche Typen nicht von diesem Schrottweib Moore und der Lesbe Foster erwischt, sondern von knallharten, systematisch vorgehenden Männern wie Igel.
    Alexa sah nochmals Schmeichels Akte durch. Der Häftling konnte kein Idiot sein; das merkte man schon an seiner merkwürdigen Karriere. Er stammte aus gutsituierten Verhältnissen.

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