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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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blieb der Knopf draußen, war nicht heruntergedrückt. Über dieses Kästchen war der Sprengstoff nicht gezündet worden. Aber es mußte noch ein Ersatzgerät geben. Ein derart ausgeklügelter Plan erforderte eine Rückendeckung, um sich gegen die geringste Abweichung abzusichern. Aber wo befand es sich. Und wo steckte Felix?
    Felix schlich den Gang hinter den Kulissen entlang. Das gedämpfte Licht half seinen scharfen Augen kaum, und das Panikgeschrei, das den Feueralarm begleitete, schwächte auch sein Gehör. Dem Hünen blieben nur seine Instinkte, die ihn leiteten, und sie warnten ihn, daß er nicht alleine sei.
    Er drückte sich mit der rechten Seite gegen die Wand, während er sich vorwärtsbewegte. Linkerhand befanden sich fünftausend Quadratfuß mit ausgemusterter Beleuchtung und anderen Ausrüstungsgegenständen, einem Gewirr von Stahl und Kabeln, in dem sich irgendwo der Besitzer des zweiten Auslösers befand.
    Tungsten stand geduckt hinter zwei dicken Lichtmasten. In seiner Linken lag ein Sender, der mit Blacks identisch war. Dessen Anweisungen waren eindeutig gewesen. Wenn der Gewinner der Auszeichnung für den besten ausländischen Film aufgerufen würde, sollte er warten, bis Black seine Dankesrede hielt. Falls Black aus irgendeinem Grund nicht dazu kam, sollte er den Sprengstoff zünden. Jetzt war Tungsten verwirrt. Er hatte Black wie verabredet sprechen hören, aber nur kurz. Dann hatten der Alarm und Geräusche der Panik alles weitere übertönt. Irgend etwas war schiefgelaufen. Tungsten wartete eine Minute ab und beschloß dann, den Sender zu bedienen.
    Die mächtige Gestalt des Mannes, an den er sich noch vom Washingtoner Flughafen erinnerte, glitt vorüber, ahnte nichts von seiner Anwesenheit. Tungsten hielt den Zünder mit seiner fleischigen Hand umklammert und zog sich zurück.
    Sein Absatz berührte ein Stück gebogenen Draht.
    Felix hörte das leise Geräusch und zückte seine Pistole in diese Richtung. Er gab einen Schuß ab, der ein Volltreffer gewesen wäre, hätte Tungsten sich nicht zur Seite geduckt, um dann nach vorne zu wirbeln. Felix sah die dunkle schemenhafte Bewegung vor sich und hielt die Pistole im Anschlag. Eine behandschuhte Hand zuckte vor ihm auf, gezielt und blitzschnell. Er hörte ein Krachen am Handgelenk wie von einem Ast, und die Waffe fiel zu Boden.
    Tungsten stürzte sich auf ihn, um ihm den Rest zu geben. Felix' zweite Pistole bekam er nie zu sehen.
    Felix konnte einen Schuß abgeben, einen verdammt guten, etwas tiefer in die Brust, ehe der behandschuhte Ast gegen seinen Kopf prallte und er durch die Luft segelte und spürte, wie er hart auf dem Boden aufschlug.
    Aus der Brust des schwarzen Riesen floß Blut, aber das schien ihm nichts auszumachen. Seine gesunde Hand begann, sich um das graue Kästchen zu schließen.
    Felix zog einen Dolch aus der Weste und warf damit. Sein Griff knallte direkt auf die fleischigen Finger. Der Sender flog beiseite. Da hatte er schon den anderen Dolch in der Hand, den er ebenfalls schleuderte, gezielt auf die Brust, denn er wußte, daß Kopf oder Herz die einzigen Schwachstellen seines Gegners waren.
    Der Dolch zischte durch die Luft, in gerader Linie auf sein Ziel zu.
    Im letzten Moment riß Tungsten seinen Stahlarm nach oben und wehrte die Klinge ab.
    Felix war inzwischen wieder auf den Beinen, zückte sein Schwert und schwang es über dem Kopf. Seine Hand schoß vor, und die Klinge sauste durch die Luft auf den Kopf des schwarzen Riesen zu, wo weder Knochen noch kräftige Muskeln den Angriff abfangen konnten.
    Tungsten riß den rechten Arm hoch, als die Schneide nach unten fuhr. Ein leises Klirren ertönte. Das Schwert zerbrach in zwei Teile. Felix stieß die Hälfte, deren Heft er noch in der Hand hielt, vor, auf den mächtigen Brustkasten des Schwarzen gerichtet, aber Tungsten war ihm ebenbürtig. Unbarmherzig ließ er seinen Stahlarm mit der behandschuhten Handfläche nach unten sausen. Der Hieb ließ die Knochen von Felix' Unterarm wie verrückt vibrieren, denn auch seine starken Muskeln hatten die Wucht nicht mildern können. Die behandschuhte Rechte schoß auf ihn zu, aber er duckte sich und rammte dem schwarzen Riesen die Schulter in die Rippen wie ein Footballspieler. Er fühlte, wie etwas krachte, hörte, wie über ihm die Luft ausgestoßen wurde, und stieß den schwarzen Klotz zurück.
    Tungsten wich zurück, während er seine Taktik überdachte. Einen Augenblick lang war sein Stahlarm eingezwängt gewesen, aber jetzt

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