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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Tausende.
    »In der Kategorie bester ausländischer Film wurden nominiert …«
    Sparrow jagte die Treppe hinunter, während der stumme Schrei hinter seinen Lippen das Herz gefangenhielt, das ihm in die Kehle gestiegen war.
    »Macht mir keine Vorwürfe, weil der verdammte Kronleuchter reflektiert.«
    »Während der Proben in der letzten Woche tat er das nicht.«
    Unten an der Treppe blieb er stehen und sah zur Bühne hinüber, wo eben die Liste der Nominierten verlesen wurde. Konnte er sich so getäuscht haben? Vielleicht war dies nur eine Überreaktion, und er suchte nach etwas, das gar nicht da war.
    Der Kronleuchter zwinkerte ihm zu. Einhundertfünfzig Pfund Prometheus- plastique über einen Radius von fünfunddreißig Fuß verteilt … Damit würde die ganze Decke einstürzen.
    Die Furcht wich nicht mehr, aber jetzt spürte er sie heiß und feucht. Schweiß bedeckte seine Stirn. Es war unmöglich. Farminson hatte behauptet, alles überprüft zu haben. Schloß das aber auch den großen Kronleuchter ein?
    »Und der Sieger ist …«
    Sparrow konnte die Furcht nicht länger aushalten. Er gab nach und lief so schnell er konnte den Mittelgang entlang. Der Name des Preisträgers wurde verlesen. Ein paar Kameras fingen ihn ein, reagierten wegen des Zeitpunkts seiner Hast und wandten sich dann rasch wieder dem Sieger zu.
    Sparrow hielt keine Sekunde inne. Er erklomm die Mittelstufen, über die bereits fünfzig Preisträger vor den Augen von sechzig Millionen Amerikanern geschritten waren und hetzte weiter. Johnny Carson sah ihn verständnislos an. Der Löwe der Nacht gönnte ihm keinen Blick.
    Thames Farminson, der den Wahnsinnslauf an einem seiner Monitore beobachtet hatte, trat ihm entgegen, als er gerade die Bühne überquert hatte. Die Menge tuschelte und flüsterte immer noch. Der Produzent des siegreichen belgischen Films hatte gerade das Podium erreicht.
    »Was, zum Teufel, ist hier los?« wollte Farminson wissen.
    »Wir müssen das Gebäude evakuieren lassen!«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Es war nicht in den Figuren.«
    »Aber Sie …«
    »Ich habe mich geirrt. Der Sprengstoff ist in dem Kronleuchter da oben untergebracht, und wenn wir nicht schleunigst etwas unternehmen, wird das ganze verdammte Dach auf uns alle stürzen.«
    »O Jesus …«
    Farminson wollte gerade den Walkie-talkie an seine Lippen halten, als ein atemloser FBI-Agent in Hemdsärmeln auf ihn zugestürzt kam.
    »Sir, das Labor hat soeben angerufen. Die Statuetten sind sauber!«
    Sparrow und Farminson tauschten leere Blicke aus. Der FBI-Chef hatte den Walkie-talkie gerade an den Lippen, als es zweimal piepte.
    »Ich habe den Kontakt mit Adler fünf, hinterer Bühnenbereich, verloren«, berichtete eine nervöse Stimme.
    Eine schwere Pranke legte sich auf Sparrows Schulter.
    »Darum werde ich mich kümmern, Israeli«, sagte Felix und war schon verschwunden.
    Auf der Bühne pries ein bärtiger Mann, der Produzent des ausländischen Siegerfilms, Amerika und seine Würdigung des freien Ausdrucks. Irgend etwas an dem starken Akzent ließ Sparrow herumfahren. Er betrachtete das Profil des Preisträgers. Der Belgier drehte sich ein wenig um. Ihre Blicke kreuzten sich kurz, und Sparrow erkannte mit Schaudern, daß es sich um Renaldo Black handelte. Er sah, wie die Hand des Terroristen in die Tasche fuhr und dort blieb.
    »Es gilt Code Nero«, sprach Farminson gerade in sein Walkie-talkie und gab damit das Zeichen zur Evakuierung. »Wiederholen, es gilt Code Nero.« Dann zu Sparrow: »Wir versuchen, die Räumung so geordnet wie möglich vonstatten gehen zu lassen.«
    Aber der Israeli hatte bereits an ihm vorbeigegriffen und auf den Feueralarm gedrückt.
    »Was, zum Teufel …«
    Sparrow schoß auf die Bühne, ehe Farminson seinen Satz beenden konnte. Der Feueralarm jaulte in schrillem Gekreische auf, das von Sekunden der Stille unterbrochen wurde.
    »Kameras aus! Kameras aus!« schrie Farminson in das lederüberzogene Gerät.
    Und auf der Bühne kam Renaldo Blacks Hand mit etwas zum Vorschein. Sparrow warf sich mit der Schulter gegen ihn, und der kräftige Mann wurde zur Seite geworfen. Diesen Augenblick machte Sparrow sich zunutze. Sofort stürzte er sich auf Black und trat ihm blitzschnell den Signalgeber aus der Hand. Er schätzte, daß noch gerade soviel Spielraum geblieben wäre, um Black die Flucht hinter die Bühne und an den Pressezimmern vorbei zu ermöglichen. Ja, das mußte Blacks Plan gewesen sein. Er mußte gerade dabei gewesen

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