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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Überlegenheit ausbauen mußte oder riskieren würde, an Boden zu verlieren, sei es wortwörtlich oder im übertragenen Sinne. Schließlich gab er auf und wandte sich einem ebenso dringenden Problem zu: Terrorismus. Zunächst nur, soweit er Israel berührte, später dann auf internationaler Ebene.«
    »Damals hat er Lucifer gegründet«, warf der Präsident ein.
    »Von Grund auf«, berichtete Triesdale weiter. »Wir wissen in allen Einzelheiten, wie die Organisation früher funktioniert hat. Es genügt hier zu sagen, daß Sparrow bis vor acht Jahren, ehe er sich entschied, sich in einem Kibbuz zur Ruhe zu setzen, als ihr Direktor fungierte.«
    »Oder zum Rücktritt gezwungen wurde«, tönte es von General MaCammon.
    »Das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Lucifer geht mit solchen Fakten nicht gerade hausieren.«
    »Wie auch immer«, meinte Thames Farminson, »er ist wieder im Rennen.«
    »Genauso gehetzt wie in den Vierzigern von den Nazis, als ihm die Flucht aus dem Zug gelang, und seine mißliche Lage scheint ebenso verzweifelt zu sein«, fügte der CIA-Mann hinzu. »Er ist wieder zum Löwen der Nacht geworden, ein Grund mehr, weshalb wir ihn brauchen. Er kennt die Denkweise der Terroristen besser als sonst jemand, weil er genauso denkt wie sie.«
    »Wenn man unsere gegenwärtige Notlage bedenkt«, stellte der Präsident fest, »dann ist das Timing seiner Wandlung äußerst bemerkenswert.«
    »Und ich glaube nicht, daß es ein Zufall ist«, überlegte Triesdale. »Als Sparrow Lucifer, aus welchen Motiven auch immer, verließ, ist er total ausgestiegen. Keine Ratschläge mehr, keine Konsultation. Aus Sicherheitsgründen beschaffte er seinen einzigen lebenden Verwandten – seine Tochter, ihr Mann und ihr damals fünfjähriger Sohn – eine neue Identität und schickte sie nach Amerika, hier nach Washington, um genau zu sein, wo er sie in Sicherheit wähnte. Damit war er völlig draußen, nicht erpreßbar, denn niemand konnte ihn über seine Familie unter Druck setzen. Jetzt hat man sein Zuhause angegriffen, und er will wieder mitmischen. Und das genau zu dem Zeitpunkt, wo sich herausstellt, daß die Organisation, deren Gründer er ist, offensichtlich die Seite gewechselt hat.«
    »Sieht aus, als müßten wir ihn einweihen«, folgerte der Präsident. »Aber im Augenblick können wir nicht riskieren, noch jemanden ins Vertrauen zu ziehen: Wenn irgend etwas von diesen Vorgängen durchsickert, wird unser Spielraum unweigerlich begrenzt.«
    Paul Quinn beugte sich vor. »Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Sir, ich könnte das Empfangskomitee nächsten Montag auf dem Airport anführen.«
    Der Präsident runzelte die Stirn. »Bei allem Respekt, Paul, Sie sind kein Frontmann.«
    »Bei allem gebührenden Respekt, Sir, ich wurde einer, als ich dieses Büro hier betrat. Das Gebot der Stunde macht aus uns allen andere Menschen. Fragen Sie nur meine Frau.«
    »Ich könnte ihn über alles Notwendige briefen, was er wissen muß, um die Operation sachte abzuwickeln, Mr. President«, erbot Thames Farminson sich.
    Aber Quinn war noch nicht fertig. »Und wenn wir mit dem Briefing durch sind, würde ich es begrüßen, wenn ich auf schnellstem Weg Kontakt mit Lennagin aufnehmen könnte.«
    »Kommt gar nicht in Frage«, brauste Bart Triesdale auf.
    »Ich glaube doch«, fuhr Quinn fort. »Abgesehen von der Tatsache, daß es teils meine Schuld ist, wenn der Junge jetzt tiefer in der Patsche steckt als zuvor, bin ich die einzige Person, die er mit Sicherheit erkennt und der er vielleicht traut.«
    »Wieso ›vielleicht‹?« Das war der Präsident.
    »Weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, weshalb er nicht zum FBI zurückgekommen ist, nachdem er sich um das Zimmermädchen mit dem Bürstenschnitt gekümmert hat. Vielleicht will ihn jemand von uns fernhalten. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Aber Sie wollen ihn immer noch aufspüren.«
    Quinn machte eine angemessene Pause. »Ich muß ihn aufspüren, Sir.«
    Der Präsident dachte kurz nach, er war nicht recht überzeugt. »Vertagen wir das auf später und befassen wir uns jetzt mit der verschlüsselten Nachricht, die Bathgate für Lennagin hinterlassen hat. Paul, würden Sie sie bitte wiederholen?«
    Quinn sammelte sich und ergriff das Wort. »Code Oscar ist der Auslöser für das Isosceles Project am einundzwanzigsten April.«
    »Also, wo wir jetzt eine vage Ahnung haben, worauf sich Isosceles beziehen könnte – unsere fehlenden F-16 –, wollen wir uns dem

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