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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Kopf hart gegen die Wand. Stettners Augen wurden glasig, angsterfüllt. Dan stieß den Lauf der Mauser gegen die Schläfe des fetten Mannes.
    »Ich will Black«, sagte er, überrascht, daß ihn seine Ruhe nicht verlassen hatte, nachdem seine Maske gefallen war. »Und Sie werden mir helfen, ihn zu finden.«
    »Ich kann nicht.«
    Lennagin stieß mit dem Lauf nach, bis der Stahl die Haut ritzte. Er krümmte den Finger um den Abzug.
    »Black ist ein Kunde – das ist alles«, flehte Stettner. »Ich weiß sonst nichts über ihn.«
    »Sie müssen wissen, wie Sie mit ihm in Kontakt treten können.«
    »Nein. Der Kontakt wurde immer von ihm hergestellt.« Eine Pause. »Du bist tot, Junge. Das weißt du doch, oder?«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht«, erklärte Dan, »was soviel bedeutet wie, daß ich nichts zu verlieren habe, wenn ich den Abzug durchdrücke und die Wand mit Ihrem Hirn dekoriere.«
    »Du bist ein Narr, Kid.«
    »Ein Narr mit einer Kanone. Ich will wissen, wie ich Renaldo Black finden kann.«
    Stettner brachte ein Lächeln zuwege. Seine Lippen zitterten. Blut tröpfelte ihm von der Stelle übers Gesicht, wo der Lauf seine Spuren hinterlassen hatte. »Weißt du was, Kid? Du jagst mir keine Angst ein. Shit, vor zehn Jahren habe ich ältere Punks als dich verkauft, um leben zu können. Ich denke, ich erzähl' dir, was ich weiß! Das ist das mindeste, was ich für dich tun kann, wenn du umgebracht werden willst. Du bist verrückt genug, um hinzugehen, wohin ich dich schicke, und sie werden dich so sicher wie das Amen in der Kirche umnieten. Die halten kein freundliches Schwätzchen wie der gute alte Lutz. Keine Chance. Yeah, ich werd's dir verraten und gespannt darauf warten, zu lesen, daß man deine Leiche aus dem Wasser gefischt hat, mit mehr Löchern als ein Nadelkissen.«
    »Hör auf, Zeit zu schinden!« Nachstoßen mit der Mauser. »Rede!«
    »Scheiß was auf die Knarre, Punk. Ich versuch' nur, meine Gedanken zu sammeln.« Stettner unterbrach sich und lächelte verkniffen. »Der Typ, den ich erwähnte, der aus der Frischfleischbranche, ist außerdem Blacks deutscher Kontaktmann. Wenn jemand dir einen netten, qualvollen Tod garantieren kann, dann er. Sein Name ist Wolfgang Bauer, und er arbeitet drüben in Hamburg in einer Bar.«
    »Die Adresse!«
    »Immer mit der Ruhe, Kid, immer mit der Ruhe. Die Bar heißt Zum Vergnügen und liegt direkt im Amüsierviertel an der Reeperbahn. Du kannst es nicht verfehlen, achte nur auf die großen roten Leuchtbuchstaben über der Herbertstraße. Nette Gegend. Dagegen ist das hier direkt nobel.«
    Dan notierte sich die Adresse in Gedanken. »Woher weiß ich, daß Sie nicht lügen?«
    »Weil ich hören will, wie Bauer dich umbringt. Vielleicht schmort er dein Inneres schön langsam mit einem Brennstift, den er dir in den knackigen kleinen Arsch geschoben hat – irgendsowas. Vielleicht verhökert er dich auch nur an den Meistbietenden.«
    »Ich gehe nicht davon aus, daß Sie in Hamburg anrufen und ihn vorwarnen.«
    »Täte ich das, würde ich zugeben müssen, daß ich dir seine Adresse gegeben habe. Nicht so gut für einen Mann in meiner Stellung.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Aber das ist wurscht. Du bist tot, ob ich dich umbringe oder ein anderer.«
    »Das wollen wir erst mal sehen«, sagte Dan. Er stieß Stettners Schreibtisch beiseite und zog dem Fetten den Gürtel von der massigen Taille. »Legen Sie die Hände auf die Stuhllehne.«
    Lutz Stettner gehorchte. »Was, wenn meine Hose runterrutscht?«
    »Beißen Sie sich in den Schwanz, wenn Sie ihn finden können.« Dan war mit dem Fesseln fertig. Er fand ein schmutziges Tuch auf dem Schreibtisch und knüllte es zu einem kleinen Ball zusammen. Während er Stettners Kopf nach hinten hielt, stieß er ihm den Knebel in den Mund. Der Fette unterdrückte ein Husten, versuchte zu spucken.
    Dan trat zurück, die Mauser im Anschlag. Stettners Blick folgte ihm zur Tür. Er wandte sich nur ab, um den Türknauf zu drehen und die Tür aufzuziehen. Ein letztes Mal sah er zu Stettner zurück, wollte gerade etwas sagen, als etwas Kaltes, Hartes gegen seinen Hinterkopf schlug.
    »Laß die Waffe fallen«, sagte Bernie.

23
    »Wo zum Teufel hast du gesteckt?« fragte Stettner seinen zahnlosen Killer, während der den Gürtel abband und ein Auge sowie einen geladenen Revolver auf Dan gerichtet hielt, der noch die Wand umarmte.
    »Ich dachte, ich hätte draußen was gehört.«
    Lutz Stettner rieb sich die Hände, um die Blutzirkulation

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