Die Lucifer Direktive
Umlauf.«
»Dennoch sind sie die besten Handfeuerwaffen, die je gemacht wurden. Ein Abdrücken, und alle zwanzig Schuß im Magazin werden abgefeuert. Obschon nur ein Viertel so groß, hat die verdammte Pistole die Power eines Gewehres und läßt sich sogar noch gut verstecken.«
»Okay, Kid, Sie haben mich überzeugt. Dummerweise bin ich nicht der Käufer. Wozu brauchen Sie sie?«
»Gehört es zum Deal, Sie einzuweihen?«
»Ist bloß freundschaftliche Neugier.«
Zum erstenmal lächelte Dan. Er begann in dem Spiel aufzugehen, in seiner Rolle. »Sie sind offen zu mir gewesen, also will ich offen zu Ihnen sein. Wir wollen eine Menge Abschüsse auf engstem Raum machen, wo auch viele Menschen sind. Und wir wollen nicht auffallen. Wir halten die Mauser für ideal.«
»Abgesehen davon, daß Sie Schalldämpfer brauchen werden.«
»Stimmt.«
»Kostet extra, ein kleines Vermögen, wenn ich sie gesondert fertigen lassen muß.«
»Machen Sie sich wegen des Geldes keine Sorgen.«
Stettners drei Kinne sackten zu einem weiteren Lächeln herunter. »Das ist Musik in meinen Ohren, Kid. Sind Sie immer noch mit Black zusammen?«
»Nicht direkt. Nach der Sache in Virginia haben wir uns verschiedenen Gruppen angeschlossen. Hielten das für vernünftiger.«
Stettner nickte. »Ich wußte, daß er die Kalaschnikows für ein großes Ding benötigte …«
»In einem Monat werden Sie das gleiche von meinen Mausern erzählen.«
»Nur daß Sie mich mit einem Problem konfrontiert haben, Kid. Es kann Wochen dauern, bis wir überhaupt irgendwelche Mauser gefunden haben. Über wie viele reden wir eigentlich?«
»Sagen wir zwanzig und gut zweitausend Schuß Munition für den Anfang.«
»Wuuuiii! Das kostet Sie fünfundzwanzigtausend gute alte amerikanische Dollar ohne Schalldämpfer und Spesen.«
»Klingt nicht gerade nach einem Preis für gute Kunden.«
»Scheiß was drauf. Mein Freund in Deutschland schuldet mir ein paar kleinere Gefälligkeiten. Ich werde einen seiner Boys ohne Aufpreis drauflegen.«
Dan versuchte, entzückt auszusehen. »Klingt fair. Was die Geldgeber nicht wissen, kann sie nicht heiß machen.«
»Wo wir von Geld sprechen, Sie müssen eine Anzahlung leisten.«
»Ein Tausender? Okay?«
»Reichlich.«
Lennagin wollte in die Tasche greifen, zog die Hand aber wieder zurück. »Sie haben nicht zufällig irgendwo ein Musterexemplar der Mauser herumliegen, oder?«
»Doch, das habe ich tatsächlich.« Lutz lächelte. »Wie wär's, wenn ich es Ihnen als Zeichen meines Vertrauens schenke?«
Dan grinste unbedarft und nickte. Stettner hievte seine beleibte Gestalt vom Stuhl und watschelte durch den Raum zu einem massiven Klotz, alles aus einem Stück, ohne daß man hätte unterscheiden können, wo ein Teil des Fettkloßes aufhörte und der andere anfing. Er steckte den Schlüssel ins Schloß des Aktenschrankes und drehte sich lächelnd zu Dan um.
»Meine Privatsammlung«, verkündete er, griff mit der Hand hinein und kam mit einer gepflegten kantigen Pistole zum Vorschein, die sich nur durch ihr extra langes Magazin von anderen unterschied. »Eine deutsche Mauser«, erläuterte er. »Die erste und beste automatische Pistole der Welt.«
Behutsam reichte er sie Dan.
Lennagin nahm sie entgegen und wog sie in der Hand. Anschmiegsam und handlich. Er war kein Waffenkenner, aber er spürte, wenn er eine gute in der Hand hielt.
»Geladen?« fragte er.
»Klar. Ich wollte Ihre Intelligenz nicht beleidigen, indem ich das Magazin entferne.«
»Das weiß ich zu schätzen.«
Stettner watschelte an seinen Platz zurück. Mit einem schweren Seufzer ließ er sich wieder auf den Stuhl plumpsen. »Wie steht's jetzt mit meiner Anzahlung?«
Dan zog ein Bündel Geldscheine aus der Tasche und begann, sie über den schmalen Schreibtisch hinüberzureichen. Stettner hob sich halb aus seinem Schreibtischsessel, eine zögernde und schwankende Bewegung. Das war die Gelegenheit. Dan packte sie beim Schopf.
Mit einem einzigen Ruck stieß er den Schreibtisch um, so daß die Kante gegen Stettners monströsen Bauch prallte und ihn gegen die Wand schleuderte. Der Mund des fetten Mannes klappte zu einem Schrei auf, so daß Dan, der nicht eben erpicht darauf war, einen zornschnaubenden Bernie hereinwirbeln zu sehen, sich abermals mit seinem ganzen Gewicht gegen den Tisch warf. Das Fleisch dahinter gab nach, fiel in sich zusammen. Lutz Stettner schnappte nach Luft. Sein Kopf sackte auf die Brust. Dann war Dan neben ihm und knallte ihn mit dem
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