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Die Ludwig-Verschwörung

Die Ludwig-Verschwörung

Titel: Die Ludwig-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Pötzsch
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gefunden. Ein paar umgelegte Schalter, außerdem die vom Beiboot mitgebrachte Nebelgranate, und das Museum würde sich in eine perfekte Geisterbahn verwandeln.
    Mit ihm als Hauptattraktion.
    Hallo Sara! Hast du Angst vorm Schwarzen Mann?
    Alles lief bestens, bis im letzten Moment diese drei verrückten Typen erschienen, von denen mindestens einer bewaffnet war. Als die Männer auch noch mit dem Buch abhauen wollten, waren Lancelot die Sicherungen durchgebrannt, und er hatte geschossen. Jetzt lag einer der Typen in seinem Blut, die zwei anderen brüllten wie am Spieß, und der Antiquar und das Miststück waren im Begriff zu verschwinden und das Buch mitzunehmen.
    Mit anderen Worten, es wurde Zeit zu handeln.
    Lancelot feuerte mit seiner schallgedämpften Glock 17 ein paarmal in den Verteilerkasten. Sofort war das Museum in absolute Dunkelheit getaucht. Dann warf der Riese die Rauchbombe in die Mitte des Raums, wo sie mit einem leisen Zischen explodierte. Wabernder Nebel breitete sich aus wie eine Überdosis Weihrauch.
    Lancelot wechselte das Magazin seiner halbautomatischen Pistole, klappte die mitgebrachte ABC-Maske herunter und sprang in den Rauch.
    Hustend taumelte Sara durch den Museumsraum, der sich schnell mit dichtem Nebel füllte. Sowohl vom Kahn und dem Gemälde wie auch von den beiden überlebenden Guglmännern war bald nichts mehr zu sehen, nur ihre tapsenden Schritte waren noch kurze Zeit zu hören. Doch sie entfernten sich und verstummten schließlich ganz. Offenbar war den zwei Männern die Flucht aus dem Museum gelungen.
    Plötzlich ertönte wieder dieses Ploppen, einmal, zweimal, dreimal, irgendwo schienen Vitrinen zu splittern, dann herrschte Ruhe. Nur noch ein leises Zischen war zu hören, von dort, wo der Nebel am dichtesten war.
    »Steven!«, rief Sara in den Rauch hinein, wobei sie versuchte, so wenig wie möglich von dem Gemisch einzuatmen. »Steven, wo bist du? Wo …«
    Mitten im Satz hielt sie inne, weil ihr einfiel, dass es nicht besonders klug war, in einem Raum herumzuschreien, in dem sich vielleicht ein Mörder verbarg. Stumm tappte sie mit den Händen voran durch die Kammer, als sie plötzlich über etwas Großes stolperte. Sie schlug am Boden auf und blickte direkt in das felsgraue Gesicht des Nautoniers, dessen Mund staunend offen stand, so als könnte er noch immer nicht begreifen, dass er nun wirklich tot war.
    Als Sara sich aufrappelte, ertastete sie mit der rechten Hand das Kästchen mit dem Tagebuch. Sie nahm es an sich und kroch keuchend weiter auf allen vieren durch den raucherfüllten Raum. Von irgendwoher war ein unterdrücktes Husten zu hören, kurz darauf erblickte Sara in einer Ecke ein zusammengekrümmtes Bündel Mensch, das sich leicht bewegte. Vorsichtig näherte sich ihm Sara und erkannte, dass es Steven war. Er hatte die Knie angezogen wie ein Embryo und starrte apathisch in den Rauch, ein leises Zittern lief durch seinen Körper.
    »Steven, was hast du?«, flüsterte Sara. »Was ist mit dir los?«
    »Das … das Feuer«, murmelte der Antiquar mit leeren Augen. »Es ist wie damals in der Bibliothek. Meine Eltern ….sie sind irgendwo da drin.«
    Sara schüttelte ihn. »Du träumst! Wir sind im Museum auf Herrenchiemsee. Deine Eltern sind schon lange tot!«
    »Ich … ich habe ihre Schreie gehört. Sie verbrennen bei lebendigem Leib! Ich bin schuld, ich allein bin schuld daran!«
    »Das sind nicht deine Eltern, das sind die Guglmänner!«, flüsterte Sara verzweifelt. »Jemand hat ihren Vorsitzenden mit einer schallgedämpften Pistole umgebracht. Und das hier ist auch kein Feuer, sondern so was wie eine Rauchbombe! Irgendwer ist hier im Raum, und wenn wir nicht schnell machen, dann knallt er uns genauso ab wie diesen Herrn Huber!«
    »Muss … mich verstecken«, stammelte Steven. »Hab alles kaputtgemacht. Die Bibliothek brennt! Im Teehaus … da werden Mum und Dad mich nicht finden …«
    »Verflucht, welches Teehaus? Was redest du da? Steven, du lässt mir keine andere Wahl.« Mit voller Wucht verpasste Sara dem zitternden Antiquar eine Ohrfeige, die ihn wieder halbwegs zur Besinnung brachte. Er schüttelte sich und hielt sich benommen die Wange.
    »Hey, das tat weh!«
    »Das sollte es auch. Und jetzt raus hier!«
    Sara zog den immer noch lethargischen Steven an den Armen hoch, bis er allein stehen konnte. Dann tappten und stolperten sie gemeinsam durch die Kammer in der Hoffnung, irgendwo im Nebel einen Ausgang zu finden.
    »Ich glaube, wir müssen links vom Kahn

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