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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Windeseile aus ihrem Kleid, einen Teil ihres Reißverschlusses reißt sie dabei vor Ungeduld sogar heraus.
    »Wenn es dich nicht stört, daß ich nur noch einen Body anhabe!?« Sie schiebt schnell den Busen wirkungsvoll nach oben und öffnet.
    »Nein, stört mich nicht, ich schaue gar nicht hin«, sagt Nic und geht an ihr vorbei. Mist, denkt Nina und stellt sich dicht neben ihn, um sich weiter abzuschminken. Aber nun schaut er doch.
    »Da hast du aber ein schickes Teil an«, sagt er anerkennend und drückt sich Zahnpasta auf die Zahnbürste. Schick, denkt sie. Verführerisch! Erotisch! Umwerfend! Einfach unwiderstehlich!
    Er schrubbt sich gewissenhaft die Zähne, Nina nimmt eine Körperlotion und beginnt, ihre Arme, ihr Dekollete und den hochgeschobenen Busen mit langsamen Bewegungen einzucremen.
    Er schaut ihr interessiert zu. »Machst du das jeden Abend?«
    »Der Haut tut's gut!«
    »Aha, und was nimmst du da?«
    Nina zeigt ihm ihre teure Bodylotion, er schnuppert daran.
    »Duftet gut.«
    Nina hält ihm den Arm hin: »Und dringt schnell ein!«
    Er streicht prüfend darüber. »Stimmt! Toll!«
    Nina spürt eine Gänsehaut über ihren Rücken laufen. Nic bückt sich zu ihrem Oberarm und schnüffelt genießerisch an ihrer Haut. Nina schließt erwartungsvoll die Augen. Jetzt, jetzt, jetzt!
    »Gibt's das für Männer auch?«
    »Für Männer??« Nina zuckt zusammen.
    »Ja, ich dachte gerade daran, Gabriel die passende Körpercreme zu seinem Rasierwasser zu schenken!«
    Mord, denkt Nina! Mord, Mord, Mord!
    Zwanzig Minuten später liegt sie auf ihrer Matratze und überlegt sich, wie sie Gabriel loswerden könnte. Am besten wäre es natürlich, er würde sich in jemand anderen verlieben!
    Aber in wen?
    Sie hat keinen schwulen Adonis in der Handtasche. Sie starrt aus dem Fenster den Vollmond an. Es gäbe noch Voodoo und den bösen Blick. Aber beides beherrscht sie nicht. Wie wäre es mit Nitroglyzerin in seiner verdammten Bodylotion? Es ist ihr letzter Gedanke, dann schläft sie erschöpft ein.
    Am nächsten Morgen fährt Nina nach dem gemeinsamen späten Frühstück los. Nic und Gabriel bringen sie zu ihrem Auto, verabschieden sie herzlich und winken ihr nach. Nina hupt zweimal kurz zum Abschied, aber sie vermeidet es, noch mal in den Rückspiegel zu sehen. Dort hinten stehen ihre zerplatzten Träume, zerfällt ihre Zukunft, hängt ihre große Liebe in den Krallen eines anderen. Es ist zu deprimierend.
    In ihrem Pensionszimmer angekommen, legt Nina sich gleich ins Bett. Sie will schlafen, nur noch schlafen, tief und möglichst lange, um vielleicht ein bißchen Abstand zu gewinnen und morgen klare Gedanken fassen zu können.
    Als sie unglücklich, aber ausgeruht am Montagmorgen die Redaktion betritt, sind Elke und Sarah schon da und eine Neue, die Sven ihnen während der Morgenbesprechung als weitere freie Mitarbeiterin vorstellt. Elke und Sarah schauen zu Nina. Die verzieht keine Miene, obwohl sie genau weiß, was das bedeutet. Sven will sie ersetzen. Ganz offensichtlich und völlig skrupellos verpaßt er ihr vor aller Augen einen Fußtritt.
    Als Sven gegangen ist, wartet sie fünf Minuten, dann stürmt sie in sein Zimmer. Seine Sekretärin will sie aufhalten: »Er hat gesagt, er will nicht gestört werden!«
    »Das ist mir so was von egal«, schnauzt Nina sie an und reißt die Tür auf. Sven hat die Füße auf der Schreibtischplatte und telefoniert. Er schaut verblüfft auf.
    »Ich muß mit dir reden, Sven! So geht das nicht!«
    Er hält die Muschel zu: »Was ist denn das für eine Unverschämtheit, so einfach hier hereinzuplatzen. Hast du vergessen, wer ich bin?«
    »Nein! Aber ich weiß, wer ich bin!«
    Sie läuft auf ihn zu, und bevor er überhaupt reagieren kann, verpaßt sie ihm mit aller Kraft eine Ohrfeige. »Du bist der erbärmliche Abklatsch eines wirklichen Mannes, ein Möchtegern ohne Stil und ohne Charakter. Fahr zur Hölle!« Damit dreht sie sich um und geht zur Tür. Sie hört, wie er den Telefonhörer auf den Apparat knallt, aber kein Brieföffner fliegt ihr in den Rücken und auch nicht der Briefbeschwerer aus Marmor. Und noch hängt er nicht würgend an ihrem Hals. Sie verläßt den Raum, erstaunt, daß es so leicht gegangen ist. Seine Sekretärin wirft ihr einen sprachlosen Blick zu. »Sie können mich aus der Kartei streichen. Ich habe genug!« Dann stürmt Nina in die Redaktion zurück. Elke unterbricht ihre Arbeit, Sarah beendet ihr Telefongespräch. Die Neue ist nicht da.
    »Was ist los?« fragt

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