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Die Lüge im Bett

Die Lüge im Bett

Titel: Die Lüge im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Umfrage gedreht!« Svens Augen sind kalt auf sie gerichtet.
    »Ja, einen Beitrag in zwei Wochen!«
    »Es war nicht mehr da!«
    Nadines Augen verengen sich. »Es war nicht mehr da? Wir haben keine Aufträge, aber wir brauchen eine zweite Mitarbeiterin, das verstehe ich nicht!«
    »Auf Probe. Ich habe das mit Herrn Carstens abgesprochen!« Sven windet sich sichtlich.
    Nadine schüttelt den Kopf. »Herr Carstens hat mir davon nichts gesagt. Normalerweise besprechen wir solche Dinge.
    Darüber hinaus verstehe ich deine Logik nicht, bei einer geringen Auftragslage eine zweite Kraft zu engagieren. Sollen zwei hungern?«
    »Vor Weihnachten war eben Flaute!«
    Elke und Sarah wechseln einen Blick. »Das stimmt doch nicht!« Elke schüttelt entschieden den Kopf. »Wir haben sogar Aufträge nach draußen vergeben, und zwar nicht, weil wir unterbesetzt waren, sondern aus allen möglichen anderen Gründen, die, davon bin ich überzeugt, alle an den Haaren herbeigezogen waren!«
    Nadine legt ihre Stirn in Falten. »Stimmt das, Sven?«
    »Es waren spezielle Aufträge, die von uns nicht zu bearbeiten waren.«
    Nadine schaut ihn schweigend an. »Ich denke, darüber reden wir, wenn Herr Carstens zurück ist. Jetzt dürfte aber vorerst einmal klar sein, daß Nina Wessel in der Abteilung bleibt. Und weiterarbeitet!«
    Sven zuckt die Achseln und steht auf. Die Frauen verabschieden sich von Nadine, fahren mit dem Lift in ihr Stockwerk und gehen langsam den Gang entlang in Richtung Redaktion. Nina bedankt sich gerade überschwenglich für den schwesterlichen Einsatz, da kommt ihnen Sven entgegengestürzt. Er drückt Nina eine Papiertüte in die Hand. »Stell endlich einen Nachsendeantrag, sonst verheize ich das Zeug!« sagt er und fügt im Weggehen höhnisch hinzu: »Ich hoffe, dein neuer Macker hat genug Kohle!«
    Sarah schaut ihm kopfschüttelnd nach: »Was soll denn das jetzt. Hat er ein Problem oder was?«
    »Sieht so aus!« Nina öffnet die Tüte. Zuoberst liegt ein Brief ihrer Bank. Ihr Magen krampft sich zusammen. Jetzt ist es passiert.
    An ihrem Schreibtisch will sie ihn mit einer Schere öffnen, da sieht sie, daß er ganz offensichtlich bereits geöffnet war. Der Brieffalz ist verrutscht und knittrig. Sie zieht ihn auf. Es geht leicht, der Klebstoff hält nicht mehr richtig. Ninas Herz pocht rasend. Das war Sven! Aber sie kann es ihm natürlich nicht beweisen!
    Ihr Telefon klingelt, und gleichzeitig geht die Tür auf. Nina nimmt ab und schaut auf. Die neue Mitarbeiterin kommt herein. Sie ist hübsch. Dunkel wie Nina, nur größer. Und hübscher. Aber bei ihrem derzeitigen Selbstbewußtsein findet Nina jede und vor allem jeden hübscher als sich selbst. »Ich möchte mit Nina Wessel sprechen«, dringt es an ihr Ohr.
    »Ja, bitte!« sagt sie unkonzentriert.
    »Ach, du bist es. Hier ist Nic. Ich wollte wissen, ob du gestern gut nach Hause gekommen bist. Ich wollte mich gestern schon melden, habe aber deine private Telefonnummer verlegt!«
    »Oh, Nic!« Nina schließt die Augen.
    »Mensch, du hörst dich aber nicht gut an!«
    Noch ein Wort, und ich heule los, denkt Nina.
    »Mir geht es nicht so besonders gut. Ich glaube, ich habe ein paar Probleme!«
    »Das tut mir wirklich leid.«
    »Es ist lieb, daß du anrufst!«
    »Ich soll dir auch Grüße von Gabriel bestellen, er findet dich sehr nett!«
    »Oh! Ja, danke!« Sie spielt mit der Schere. »Ich ihn auch. Grüße zurück!«
    Sie legt langsam auf und zieht dann vorsichtig den Brief von der Bank heraus. Sie liest schnell quer: Kontostand völlig überzogen, Dispositionskredit ausgereizt, die zuletzt von ihr ausgestellten Überweisungen können nicht ausgeführt werden, dringend Konto ausgleichen oder Gespräch mit ihrem Kundenberater vereinbaren.
    Er hat es gelesen, das Schwein, und er weiß, daß er mich bald soweit hat. Bald liege ich am Boden und kann nicht mehr, weil mir die Luft ausgeht.
    Aber du wirst mich nicht am Boden liegen sehen, schwört sie einen heiligen Eid auf den Brief und schaut sich nach der Neuen um. Elke spricht gerade mit ihr. Sicherlich erklärt sie ihr die Situation. Elke hat immer alles im Griff. Beneidenswert. Elke hätte sich wahrscheinlich auch nie in einen schwulen Mann verliebt. Und Elke würde sich nie mit einem Vorgesetzten einlassen. Elke tut immer das Richtige!
    Das Telefon klingelt wieder, Nina nimmt ab. »Nur, damit du nicht glaubst, daß du so davonkommst. Ich bin noch nicht fertig mit dir. Die Ohrfeige bekommst du so oder so zurück!«
    Es ist

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