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Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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machen lassen sollen. Es ist nicht fair.«
    »Eigentlich will ich gar nicht hin.« Cinder zuckte die Achseln. In Peonys Ton lag so viel Mitgefühl, dass sie sich nicht die Mühe machte zu widersprechen. Normalerweise konnte sie ihren Neid auf die Stiefschwestern ignorieren – dass Adri so vernarrt in sie war, dass ihre Hände so weich waren –, vor allem weil Peony ihre einzige menschliche Freundin war. Aber den Stich von Eifersucht bei Peonys Anblick in diesem Kleid konnte sie nicht so leicht ignorieren.
    Sie wechselte das Thema. »Was ist los mit dem Port?«
    »Es kommt nur noch Wortsalat raus.« Peony fegte ein paar Werkzeuge von einem Stapel leerer Farbeimer und suchte sich den saubersten Platz aus, bevor sie sich mit aufbauschendem Rock setzte. Dann trommelte sie mit den Hacken gegen die Plastikeimer.
    »Hast du etwa schon wieder so eine bescheuerte Promi-App runtergeladen?«
    »Nein.«
    Cinder hob eine Augenbraue.
    »Nur eine Sprach-App. Sonst nichts. Und die brauchte ich für die Schule. Oh, bevor ich’s vergesse … Iko, ich hab dir was mitgebracht.«
    Iko rollte zu Peony, die ein Samtband aus ihrem Mieder zog, das von der Anprobe übrig geblieben war. Als Iko es sah, wurde es heller im Raum.
    »Vielen Dank«, sagte die Androidin, als Peony ihr das Band um das dünne Handgelenk band. »Es ist wunderschön.«
    Cinder legte den Portscreen neben Prinz Kais Androidin auf die Werkbank. »Ich sehe ihn mir morgen an. Jetzt müssen wir los, einen Magnetriemen für Ihre Majestät suchen.«
    »Oh? Wohin geht ihr?«
    »Zum Schrottplatz.«
    »Das macht bestimmt total Spaß«, warf Iko ein, die das schlichte Armband immer wieder mit dem Sensor abtastete.
    »Wirklich?«, fragte Peony. »Kann ich mitkommen?«
    Cinder lachte. »Sie nimmt dich nur auf den Arm. Iko übt sich in Sarkasmus.«
    »Ist mir egal. Alles ist besser, als in die stickige Wohnung zurückzugehen.« Peony fächerte sich Luft zu und lehnte sich gedankenverloren gegen einen Stapel Metallregale.
    Cinder zog sie von dort weg. »Vorsicht, dein Kleid.«
    Peony begutachtete ihren Rock, dann die ölverschmierten Regale. Sie winkte ab. »Im Ernst, kann ich mitkommen? Hört sich spannend an.«
    »Hört sich dreckig und stinkend an«, sagte Iko.
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Cinder. »Du hast gar keine Geruchsrezeptoren.«
    »Ich habe eine phantastische Vorstellungsgabe.«
    Grinsend drängte Cinder ihre Stiefschwester zur Tür hinaus. »Na gut, zieh dich um. Aber beeil dich. Ich muss dir was erzählen.«

4
    Peony gab Cinder einen Klaps auf die Schulter und hätte sie fast in einen Haufen abgenutzter Androiden-Laufgummis geschubst. »Wie konntest du mir das so lange verschweigen? Du bist doch schon seit mindestens vier Stunden zurück!«
    »Ja, ich weiß, tut mir leid«, sagte Cinder und rieb sich die Schulter. »Es gab einfach keine passende Gelegenheit. Ich wollte nicht, dass Adri etwas davon mitbekommt. Sie soll das nicht ausnutzen.«
    »Ist doch egal, was Mama denkt. Ich will es ausnutzen. Himmel, der Prinz. An deinem Stand. Ich kann nicht glauben, dass ich nicht dabei war. Warum eigentlich nicht?«
    »Du wurdest gerade mit Samt und Seide ausstaffiert.«
    »Mist!« Peony trat gegen einen zerbrochenen Scheinwerfer. »Du hättest mir eine Tele schicken müssen. Ich wäre zwei Sekunden später da gewesen, ob das Ballkleid nun fertig gewesen wäre oder nicht. Mist! Ich hasse dich. Jetzt ist es raus. Ich hasse dich. Wirst du ihn wiedersehen? Musst du doch, oder? Ich könnte aufhören, dich zu hassen, wenn du mir versprichst, mich beim nächsten Mal mitzunehmen, okay?«    
    »Ich hab einen!«, rief Iko, die schon zehn Meter weiter war. Sie tauchte einen verrosteten Hover in ihr Flutlicht, wodurch sich die Schuttberge dahinter in dunkle Schatten verwandelten.
    »Und? Wie war er?«, fragte Peony und passte sich Cinders schnellen Schritten an, als sei sie damit nicht nur ihr nah, sondern auch Seiner Kaiserlichen Hoheit.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Cinder, öffnete die Haube des Hovers und stützte sie auf dem Stab ab. »Ah, super, er ist noch nicht ausgeschlachtet worden.«
    Iko rückte etwas zur Seite. »Er war höflich genug, nicht auf den riesigen Ölfleck auf ihrer Stirn hinzuweisen.«
    Peony schnappte nach Luft. »Das glaube ich jetzt nicht!«
    »Was ist? Ich bin Mechanikerin, ich werde nun mal dreckig. Wenn er gewollt hätte, dass ich mich auftakele, hätte er mir vorher eine Tele schicken müssen. Iko, ich könnte hier mehr Licht

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