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Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition)

Titel: Die Luna-Chroniken, Band 1: Wie Monde so silbern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marissa Meyer
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Werkbank angesammelt hatten. »Ist mir egal. Ich gehe nicht mit.«
    »Ist gar nicht egal. Es geht um den Ball! Und um den Prinzen!«
    »Iko, ich repariere seine Androidin. Aber deswegen sind wir noch längst keine Freunde.« Als sie die Androidin erwähnte, fiel Cinder etwas ein. Einen Moment später zog sie den Wagenheber hervor. »Und es ist egal, weil Adri mich sowieso nicht gehen lässt.«
    »Sie hat gesagt, wenn du den Hover reparierst …«
    »Genau. Und wenn er wieder heile ist? Was ist mit Peonys Portscreen, der dauernd verrücktspielt? Was ist mit …« Sie sah sich um und entdeckte einen rostigen Androiden in einer Ecke. »Was ist mit dem alten Gärtnerdroiden 7.3?«
    »Was soll Adri mit dem alten Ding? Sie hat doch gar keinen Garten mehr. Noch nicht mal einen Balkon.«
    »Ich meine ja auch nur, dass sie mich eigentlich gar nicht gehen lassen will. Solange sie noch Sachen hat, die ich reparieren kann, sind meine ›Pflichten‹ nicht erledigt.« Cinder stopfte noch ein paar Unterstellböcke in die Tasche und redete sich ein, dass es ihr nichts ausmachte. Jedenfalls nicht viel.
    Sie passte sowieso nicht auf einen steifen Ball. Selbst wenn sie ihre metallischen Monstrositäten unter feinen Handschuhen und Tanzschuhen verbergen konnte, ließ sich ihr mattbraunes Haar nicht frisieren. Außerdem hatte sie überhaupt keine Ahnung, wie man sich schminkte. Wahrscheinlich würde sie doch nur abseits der Tanzfläche sitzen, sich über die Mädchen lustig machen, die eine Ohnmacht vortäuschten, um Prinz Kais Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und so tun, als sei sie nicht eifersüchtig. So tun, als würde sie das alles nicht stören.
    Dabei war sie schon neugierig auf das Essen.
    Außerdem kannte der Prinz sie jetzt, jedenfalls ein bisschen. Auf dem Markt war er freundlich zu ihr gewesen. Vielleicht forderte er sie zum Tanzen auf. Aus Höflichkeit. Oder aus Ritterlichkeit, wenn er sie alleine herumstehen sah.
    Das wackelige Phantasiegebäude krachte so schnell in sich zusammen, wie es entstanden war. Es war unmöglich und es lohnte sich nicht, darüber nachzudenken.
    Sie war ein Cyborg und würde nicht zum Ball gehen.
    »Ich denke, wir haben alles«, sagte sie und überspielte ihre Enttäuschung, indem sie sich die Tasche über die Schulter hängte. »Bist du so weit?«
    »Verarbeitung fehlgeschlagen«, sagte Iko. »Wenn die Hover-Reparatur nicht dazu führt, dass Adri dich zum Ball gehen lässt, warum gehen wir dann zum Schrottplatz? Wenn sie sich so sehr einen Magnetriemen wünscht, soll sie doch selbst im Müll wühlen!«
    »Weißt du warum? Ball hin oder her, ich glaube schon, dass sie dich für ein paar Univs verkaufen würde, wenn wir ihr einen Grund liefern. Abgesehen davon haben wir die Wohnung für uns, wenn sie auf dem Ball sind. Hört sich das nicht gut an?«
    »Das hört sich super an!«
    Cinder drehte sich um und sah Peony durch die Tür wogen. Sie trug noch immer ihr silbernes Ballkleid, aber jetzt waren die Säume am Hals und an den Ärmeln fertig. Am Dekolleté war eine hauchfeine Spitzenborte eingearbeitet, die die Tatsache unterstrich, dass Peony mit vierzehn schon Kurven hatte, von denen Cinder nicht einmal zu träumen wagte. Cinder wusste nicht, ob ihr Körper jemals weiblich hätte werden sollen, aber was auch immer die Chirurgen mit ihr getan hatten, hatte das zunichtegemacht. Sie sah aus wie eine Bohnenstange. Zu eckig. Zu jungenhaft. Zu linkisch mit ihrem künstlichen Bein.
    »Irgendwann erwürge ich Mama noch«, sagte Peony. »Sie macht mich ganz verrückt. ›Pearl muss einen Ehemann finden‹, ›Meine Töchter treiben mich in den Ruin‹, ›Niemand sieht, was ich für sie getan habe‹, bla, bla, bla.« Sie reckte den Zeigefinger in die Luft, während sie ihre Mutter nachäffte.
    »Was machst du hier unten?«
    »Mich verkriechen. Oh, und dich bitten, ob du dir meinen Portscreen ansehen kannst.« Sie zog einen tragbaren Bildschirm hinter ihrem Rücken hervor und hielt ihn Cinder hin.
    Cinder nahm ihn an, aber ihre Aufmerksamkeit galt Peonys schimmerndem Kleid, dessen schleifender Saum Wollmäuse aufwirbelte. »Das Kleid wird dreckig. Adri wird zur Furie!«
    Peony streckte die Zunge raus, aber sie hob den Rock bis zu den Knien. »Also, was meinst du?«, fragte sie, auf den nackten Fußballen federnd.
    »Du siehst unglaublich aus.«
    Peony drehte sich kokett hin und her und zerknitterte den Stoff beim Raffen noch mehr. Aber dann wurde sie plötzlich ernst. »Sie hätte dir auch eins

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