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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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nicht…“, ich wusste, dass Marissa es liebte über Horrorfilme zu reden, das war irgendwie ein neues Hobby von ihr, aber sie würde jetzt auch die nächste halbe Stunde nicht mehr damit aufhören, also:
    „Hey Mari, euer Flug! Beeil dich sonst kommst du gar nicht mehr heute an!“
    Am Ende der Leitung war es kurz still. „Oh, du hast Recht. Also ich mach mich dann mal auf den Weg. Bis nachher! Hab dich lieb!“
    Und damit legte sie auf.
    Noch acht Stunden… Was sollte ich denn die ganze Zeit machen?
    „Chi, sie brauchen noch acht Stunden bis sie am Raphaels-Tor auf uns warten. Acht Stunden! Das halte ich nicht aus, ich hole Maël. Der soll mich gefälligst beschäftigen.“
    Damit drehte ich mich um und ging in Richtung Tür. Chilali sah mir einfach nur nach und griff dann schließlich nach ihrer Tasse und nahm einen kleinen Schluck. Dabei las sie in einem alten Buch. Alles wie immer.
    „So, Gabriella, jetzt siehst du zum ersten Mal die Welt draußen. Bist du aufgeregt? Ich schon.“
    Ich öffnete die Tür und trat hinaus ins Licht. Schon hörte ich das übliche Stimmengewirr, das vom Marktplatz her wehte. Zielstrebig ging ich vorwärts und schlängelte mich durch die Menge.
    Dabei drückte ich Gabriella fest an mich.
    Um mich herum war der übliche Zauber, den ich schon gar nicht mehr bemerkte.
    Eine Fee ritt auf einem Schecken vorbei und streute Blüten. Zwischen meinen Füßen huschten Katzen, Hunde und Frettchen vorbei.
    Ich kam an einer Bäckerei vorbei aus der es herrlich duftete, und mir fiel auf, dass ich mein Frühstück auf Chilalis Tisch hatte stehen lassen.
    Viele Läden säumten hier die Straße und ich blickte auf die Auslage. Das meiste kannte ich bereits, ich ging schließlich sehr oft hier entlang zu Maëls Haus. Ich bog von der Hauptstraße ab nach rechts in eine Seitengasse.
    Am Ende der Gasse kam eine andere große Straße, aber dieses hier war gänzlich anders.
    Ich war jetzt im Feen-Garten-Bezirk.
    Die Straße war nicht gepflastert sondern festgestampfte Erde. Über meinem Kopf hingen überall Girlanden, Wäscheleinen und Efeuranken, die von einer Häuserseite zur anderen über den Weg gespannt waren.
    Die Häuser waren keine Steinhäuser wie in Chilalis Bezirk, sondern Holzhäuser.
    Die Verkleidung der Häuserfronten bildeten ganze Rindenstücke. Haushohe und –breite Rindenstücke. Die Fenster waren aus Buntglas.
    Auf beiden Seiten des Weges wuchsen Büsche, Blumen und auch vereinzelt Weinreben.
    Ich hörte Vogelgezwitscher und ein paar kleine Schmetterlinge kreuzten meinen Weg.
    Der Feen-Garten-Bezirk war wirklich wundervoll. Ich hatte mich immer gefragt, wieso Chilali in Raphaels Stadtbezirk wohnte und nicht hier, wo sie hier doch viel besser hinein passte, auch wenn sie keine Fee war.
    Ich ging zielstrebig durch die Gassen und stand schließlich vor einem Haus.
    Es sah von außen nicht viel anders aus, als alle anderen, mit dem Unterschied, dass ich wusste, wie dieses Haus von innen aussieht.
    Ich verlagerte Gabriella auf meinen einen Arm und klopfte mit dem anderen.
    „Maël! Mach schon auf!“
    Ich hörte Schritte, und die Tür wurde geöffnet. Allerdings nicht von Maël.
    Es war Calia.
    „Oh, hallo, Calia. Ich dachte du kommst noch nicht so früh wieder zurück nach Hause…“
    Calia war offensichtlich eine Fee.
    Sie hatte hell-violettes Haar, das zu einem hübschen Flechtgebilde auf ihren Kopf frisiert war. Ihre Ohren liefen spitz zu und ihre Lippen waren angesichts meines Auftauchens zu einem Strich zusammengepresst.
    Auch ihre Augen, so schön wie das karibische Meer, hätten Pizza tiefkühlen können.
    „Ähm, ich freu mich dich zu sehen, ist Maël da? Ich wollte mich mit ihm treffen.“
    Ihre Augen wurden düster.
    „Ja, mein Verlobter ist oben in seinem Zimmer. Aber er lässt mich nicht zu ihm rein, vielleicht ist er auch schon durchs Fenster geflohen. Vielleicht lässt er dich ja rein.“
    Der letzte Satz ätzte mir förmlich die Haut ab.
    Tja, sie war offensichtlich beleidigt und eifersüchtig. Mir blieben jetzt demnach zwei Möglichkeiten.
    Erstens: Ich ignoriere ihren Hass auf mich und gehe zu Maël ins Zimmer, und lasse damit vermutlich Verdammnis über meine ganze Familie kommen. Oder
    Zweitens: Ich lies es gut sein, und versuchte Maëls Fenster von außen zu erreichen und half zur Flucht.
    Das Problem bei letzterem war, das ich ein kleines Baby auf dem Arm hatte, und deshalb nicht einfach über die Dächer klettern konnte.
    Andererseits…
    Calia hasst mich

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