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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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nun ja, für mich!“
    Er hob fragend die Arme.
    „Und?“
    Ich sah hinab auf meine Tochter und zurück zu Maël. Ich zuckte die Schultern und nickte.
    „Warum nicht?“
    Er lachte und öffnete das Fenster.
    Dann streckte er den Kopf raus und sah runter.
    „Gar nicht mal so tief… Am besten springen wir auf das Nachbardach, das liegt etwas tiefer und dann sehen wir weiter.“
    „Du weißt schon, dass wir auch einfach unter Calias wütenden Blicken durch die Haustür gehen könnten, oder?“
    Er seufzte.
    „Schon, aber so macht es doch viel mehr Spaß! Außerdem soll meine Verlobte nicht denken, dass ich weich werde. Sie ist im Unrecht und das soll sie auch merken.“
    Ich trat neben ihn und sah auf das Dach. Es war wirklich nicht weit weg, aber ich war nicht mehr in Topform und hatte Gabriella dabei. Zweifelnd sah ich zu Maël rüber.
    „Du zuerst!“
    Er atmete tief durch dann stellte er sich auf den Fenstersims. Er ließ einmal die Schultern kreisen und sprang. Als er auf dem Dach unter uns ankam rollte er sich mehr schlecht als recht ab. Ich lachte. „Das war ja unglaublich elegant, Herzchen!“
    Er sah hoch.
    „Ich will dich mal sehen!“
    Ich kletterte noch vorsichtiger auf den Sims und balancierte Gabriella auf dem Arm.
    War ich eine schlechte Mutter, weil ich mit ihr aus dem 3 Stock auf ein zweistöckiges Haus sprang? Dann überlegte ich es mir anders und nahm Maëls Decke von seinem Bett.
    Ich wickelte Gabriella vorsichtig in das Laken und ließ sie langsam aus dem Fenster runter zu Maël. Er nahm sie aus dem provisorischen Gurt und gab mir einen Daumenhoch. Ich zog die Decke zurück. Gabriella hatte nicht einmal gewimmert.
    Sie war echt tapfer. Oder sie schlief gerade…
    Dann kletterte ich wieder auf den Sims und sprang ohne weiter darüber nachzudenken.
    Auch ich rollte mich ab, als ich aufkam.
    Ich stand auf und machte eine Pose
    „Tadaa!“
    Maël klatsche und sagte:
    „Nun ich würde sagen ich gebe dir 9,3 Punkte.
    0,7 Punkte Abzug weil du eine Angeberin bist und sonst vermutlich total abhebst.“
    Ich schmollte und nahm ihm Gabriella wieder ab. „Das war mindestens eine 9,5. Einfach schon weil es meine Idee war!“
    Maël knuffte mich in die Schulter.
    „Deine Idee? Ich muss schon sagen, seit wann war es denn deine Idee?“
    Ich drehte mich um.
    „Nein, auf so ein Niveau lassen wir uns nicht herab, nicht wahr Gabriella?“
    Ich lief vorsichtig über das Dach uns suchte nach einem sicheren Weg von diesem Dach herunter zu kommen. Ich beugte mich über die Dachkante, aber es war zu hoch um zu springen.
    Zumindest mit Gabriella. Ich sah wieder zurück zu Maël, aber er war verschwunden.
    Suchend blickte ich mich nach ihm um.
    Wo war er denn?
    „Kommst du jetzt, Jo, oder nicht!“
    Das kam von unten.
    Ich sah hinunter zur Straße und tatsächlich dort stand er.
    „Wie bist du denn da runter gekommen?“
    Er nickte von sich aus nach rechts.
    Ich blickte nach links.
    Dort war eine Leiter.
    Ernsthaft?
    Eine Leiter?
    Wer baut eine Leiter, die vom Dach zur Straße führt?
    Ich seufzte resigniert und ging zur Leiter.
    Als ich unten neben Maël stand schüttelte ich den Kopf.
    „Wer baut eine Leiter vo m Dach bis zur Straße?“ Maël zuckte die Schultern.
    „Verrücktes Völkchen diese Feen…“
    Das war alles was er dazu sagte.
    Na von mir aus.
    Zielstrebig gingen wir in Richtung Marktplatz.
    Wir brauchten schließlich erst mal Proviant um ein Picknick zu machen.
    „Du, Jo, warum holen wir nicht noch eine Decke und was zu Essen aus Chilalis Haus?
    Warum müssen wir das ganze Zeug neu kaufen, wenn ihr Haus keine zwei Blöcke entfernt ist?“
    Das war allerdings ein berechtigter Einwand.
    Ich wägte ab.
    „Na gut, wir holen das Zeug von Chi, wir haben sowieso noch ewig Zeit…“
    Er nahm mir Gabriella ab und wir schlenderten Richtung Chilalis Haus.
    „So ein hübsches Paar. Sieh nur wie süß sie zusammen aussehen…“, ich hörte Gemurmel und sah mich um.
    Woher kamen denn diese Stimmen?
    Ich sah zu Maël, der gerade Gabriella durchs Haar strich.
    „Hey, dir ist schon klar, dass wenn, irgendjemand, der von Calias und deiner Verlobung weiß, uns so sieht, wirklich denken muss, dass du fremdgehst. Das ist ja ätzend.
    Kaum sehen die Leute einen Mann und eine Frau mit einem Kind denken sie „Oh, so eine schöne Familie“. Ich meine, ich find das ja auch sehr rührend, aber wieso sehen sie keine emanzipierte zwanzigjährige, die alleinerziehend mit ihrem besten Freund und ihrer Tochter

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