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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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schließlich Unterwäsche. Sie blickte mich geduldig an, doch als ich ihr die Wunde präsentierte schluckte sie. Sie blutete gar nicht mehr. Wenigstens das musste Gabe geschafft haben. Sie kam auf mich zu und sah sich das genauer an. „Sorry, du kannst damit nicht schlafen gehen. Ich bring dich ins Krankenzimmer.“
    Sie zog von irgendwoher ein Handy und benachrichtigte Bel.
    Ich warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Schlafzimmertür und folgte ihr hinaus.

    Das Krankenzimmer sah aus, wie jedes andere Krankenhaus. Steril und weiß. Weiß und steril.
    Ich setzte mich auf eine Liege und wartete ab.
    Nach wenigen Minuten kam Bel.
    Allein.
    Wow, das hatte ich nicht erwartet.
    Sie zog sich grüne Latex Handschuhe an und setzte sich auf einen Hocker direkt vor mich.
    Auch Marissa zog sich Handschuhe an.
    Sie sah jetzt wie eine richtige Krankenschwester aus, in ihrem weißen Kleid.
    Ich zog den Mantel aus und legte ihn neben mich. Nach kurzem Zögern folgte das Kleid.
    Es war mir etwas unangenehm in Unterwäsche vor Leuten zu sitzen, die ich erst seit einer Stunde kannte, aber wenigstens waren sie Frauen.
    Auch Bel hatte mitleidig geguckt, als sie die Verletzung gesehen hatte.
    Wenigstens war sie jetzt sauber gewaschen.
    Ich blickte weg, während Bel und Marissa sich darum kümmerten.
    Ich entdeckte eine Uhr und verfolgte die Zeiger wie hypnotisiert.
    1 Uhr 13 und 6 Sekunden.
    1 Uhr 13 und 9 Sekunden.
    Als Bel sich schließlich geräuschvoll die Handschuhe auszog war es 1 Uhr 27 und 36 Sekunden.
    Ich wandte meinen Blick fast schon wiederwillig von der Uhr ab.
    „Alles okay, ich hab die Wunde genäht“, sagte Bel fachmännisch.
    Genäht? Das hatte ich gar nicht mitbekommen… Aber meine Freude über die Nachricht besiegte den verwirrten Gedanken.
    Ich war so müde. Ich ließ mich auf das Bett sinken. So unglaublich müde…

    Und plötzlich spürte ich, dass Er da war.
    Er stand direkt neben mir.
    Ich fühlte seine Hand auf meiner Wange.
    „Wird sie wieder okay werden“, seine Stimme war unsicher und zitterte leicht.
    Dann erhob Bel ihre Stimme, sie klang ernst.
    „Ja, sie wird wieder… Du magst sie, oder?“ Er seufzte.
    „Ja…“
    Mit einem Lächeln auf den Lippen döste ich weg, und so verpasste ich den Rest seines Satzes. „ ...es ist wie ein Band, das mich zu ihr hin zieht.“

I WILL BE RIGHT HERE WAITING FOR YOU

    Oceans apart, day after day
And I slowly go insane
I hear your voice, on the line
But it doesn't stop the pain
If I see you next to never
how can we say forever

    Mit einem Schlag saß ich kerzengrade im Bett.
    Benommen blickte ich mich mit Schlitzaugen um. „Was“, nuschelte ich verwirrt.
    Alles, was ich erkennen konnte waren blonde Locken die auf und ab wedelten.
    Auf und ab.
    Schließlich wurden auch meine Ohren wach.
    „Josie! Josie! Steh auf. Steh endlich auf, es ist schon 9 Uhr“, die Stimme war so hell, das es fast schon weh tat.
    Ich war ein absoluter Morgenmuffel.
    Ich schmiss mich zurück auf mein Bett.
    Und versuchte den Schmerz zu ignorieren, der sich unvermeidlich auf meinen Beinen abspielte, denn Shannon hatte sie zum Trampolin erklärt.
    Ich scheiterte kläglich.
    „Was ist denn“, ich musste mich stark zurück halten, um nicht zu fauchen.
    „Hast du das denn schon vergessen, heute kommt Gabe zurück!“
    Jetzt war ich hellwach. Ich hatte es tatsächlich vergessen.
    Dabei waren die letzten 3 Wochen die längste Zeit meines Lebens gewesen und ich hatte schon nach 2 Stunden damit angefangen, die Tage zu zählen. Gabe war nämlich nach Esmeras gerufen worden. Wieso hatte man uns nicht gesagt.
    Aber Befehl ist Befehl und so ist Gabe ab nach Europa.
    Aber es war nicht nur seelischer Schmerz gewesen, als er sich immer weiter von mir entfernt hatte.
    Es war auch dieses vertraute brennen in meiner Brust gewesen, das ich immer verspürte, wenn wir nicht zusammen waren.
    Mit jeder Sekunde war es schlimmer geworden.
    Und jetzt wusste ich auch, wieso ich so gut geschlafen hatte.
    Das Brennen hatte diese Nacht nachgelassen. Das musste es sein.
    Ich sprang stürmisch aus meinem Bett und verhedderte mich in der Bettdecke.
    Ich stöhnte, als ich auf den Boden klatschte.
    Aber mich konnte nichts mehr halten.
    Ich prallte mit dem Knie gegen den Couchtisch, auf meinem Weg zum Schrank.
    Jaulend hüpfte ich durchs Zimmer und fiel gegen die Schranktür.
    Als ich grade merkte, dass ich das rechte Bein in das Linke Loch meiner Jeans zu zwängen versuchte, hörte ich ein Lachen.
    Marissa stand

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