Die Luziferverschwoerung
vorher schon gehabt… Aber ihr wisst, was ich meine.
Jedoch waren ihre Flügel zierlicher als die von Gabriel.
Jetzt fiel mir erst auf, wie sorgsam sie sich bewegte. Sie hatte ihre Flügel so klein gefaltet, dass es nicht sonderlich anders war, als trüge sie einen großen Rucksack.
Unter dem Zauberglanz trug sie ein langes weißes Kleid, das an der Seite eine ungewöhnliche Naht hatte.
Ich fragte mich, wieso sie ihr Flügel nicht einfach komplett auflöste, so wie Gabriel.
Aber dann fiel mir ein, dass Gabriel ein Erzengel war, und sie das vielleicht gar nicht konnte.
Jetzt war ich irritiert.
Vorsichtshalber überprüfte ich auch das ganze restliche Flugzeug, aber bis auf eine Elfe sah ich nichts.
Elfen waren nicht ungewöhnlich, die flogen oft mit den öffentlichen…
Schließlich beschloss ich einfach zu fragen.
„Ähm, Miss, könnten sie kurz kommen“, meine Stimme zitterte leicht.
Mit einem freundlichen Lächeln kam sie auf mich zu.
Ihre Flügel bewegten sich fast gar nicht, so angespannt hielt sie sie.
Mit dem Zauberglanz ist es wie mit optischen Täuschungen.
Sobald man ein neues Bild erkannt hat ist es fast unmöglich das alte wieder zu sehen.
Man muss sich immer anstrengen, wenn man umdenken will.
Ich zog sie leicht am Ärmel zu einer ruhigeren Gegend.
Wir standen direkt vorm Cockpit Eingang.
„Hey, ähm, was macht ein Engel so weit über den Wolken?“
Jetzt lächelte sie wissend.
„Du hast es also erkannt…“, es war wieder diese Stimme, und wieder beruhigte sie mich.
Sie öffnete die Tür, und wir befanden uns im Ruheraum der Stewards.
Ich setzte mich ihr gegenüber auf eine Liege und sah sie gespannt an.
„Ich hab noch nicht so viele Engel gesehen, das ist immer noch komisch“, ich kicherte.
„Das glaub ich gerne.“
Ich klatschte in die Hände und beugte mich vor. „Okay, erst mal, wie heißt du?
Wie ist das so mit Flügeln, sind die sehr schwer? Hast du schon mal ausprobiert, wie hoch du fliegen kannst?
Was bist du überhaupt für ein Engel, und wieso sieht man euch so selten?“ Ich fand, das waren genug Fragen fürs erste…
Sie lachte.
„Also, ich heiße Caliel, aber eigentlich habe ich keinen festen Namen.
Der ändert sich nämlich immer mit dem Geburtstag meiner Seele, aber Caliel war mein aller erster Name, und den habe ich einfach behalten… nein, Flügel sind nicht wirklich schwer.
Eher wie so ein Schulranzen.
Ja, ich bin auch schon mal zur Schule gegangen… Und nein, ich habe bis jetzt kein Limit festgestellt. Also ich bin ein Schutzengel, aber mein Patron wurde noch nicht wieder geboren.
Du musst wissen, das ist ein ganz großes Geheimnis von da oben, aber irgendwie fühle ich, dass dein Schicksal wichtig ist. Ich glaube ich erzähl‘s dir einfach mal, aber sag niemandem, dass ich das erzählt habe, okay?“
Ich nickte, und sie fuhr fort.
„Also ich erklär dir die Kurzform. Es gibt immer zwei Seelen, die untrennbar miteinander verknüpft sind. Sie leben zusammen, und wenn der eine stirbt, kann seine Seele nicht wiedergeboren werde, bis auch der andere gestorben ist.
Das dauert meist nicht lange, denn ohne ihre Seelenverwandten halten die meisten es nicht lange aus.
Meine Seele schwebt momentan irgendwo im Nirwana oder so herum.
Das weiß niemand, wohin die Seelen dann gehen. Aber bald wird sein Seelenverwandter auch sterben. Und dann geht das ganze wieder von vorne los…
Es ist wie in diesem Kinderlied. Januar, Februar, März, April die Jahresuhr steht niemals still… Oktober, November, Dezember und dann, und dann fängt das ganze schon wieder von vorne an… “, sie sang und begann zu lachen.
Ich sah mich suchend im Ram um und bevor ich fragen konnte antwortete sie auch schon.
„Nein, du hast keinen Schutzengel… Nur Menschen haben einen bekommen…
Ach und zu deiner letzten Frage, ihr beachtet uns ja nicht.
Zugegeben, die Cherubim und Erzengel sind wirklich nicht oft auf der Erde, aber Schutzengel sind überall.
Nur kann man sie nicht sehen, solang ihre Seele lebt. Denn dann sind die Schutzengel im Körper ihrer Seele. Sonst würde es einfach zu voll werden“, sie lachte herzhaft.
Ich hatte während der Geschichte mein Handy aus der Hosentasche genommen, und daran rumgefummelt.
Jetzt fiel es hinunter und ich beugte mich vor, um es aufzuheben.
Dabei rutschte die Kette aus meiner Bluse und baumelte vor meiner Nase.
Über mir sog Caliel scharf die Luft ein.
Als ich aufblickte hatte sie den Mund weit aufgerissen.
Sie
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