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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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Geschichten gehört.
    Werwölfe trieben in den Wäldern ihr Unwesen. Aber das störte mich nicht.
    Wir wanderten an einem kleinen Bach entlang und als ich grade etwas Quellwasser trinken wollte, schlug Gabe mir gegen die Hand und das Wasser fiel zurück in den Strom.
    „Das solltest du nicht trinken… Diese Gewässer gehören den Blütenfeen. Man kann nie wissen bei den kleinen Biestern.“
    Ich zuckte mit den Schultern und wir gingen weiter. Immer wieder hatte ich Gleichgewichtsprobleme, aber ich schob das auf den Jetlag.
    Zeitverschiebung war schon eine Scheißsache. Unglaublich verwirrend.
    Schließlich erkannte ich Konturen am Horizont.
    Das musste Esmeras sein.
    Ich fand Esmeras unglaublich faszinierend.
    Obwohl ich nie da gewesen war kannte ich die Stadt doch ziemlich gut.
    Das war Pflichtstoff in der Ausbildung gewesen. Esmeras bestand aus sieben Bezirken.
    In jedem Bezirk wohnte eine andere Gattung.
    Zum Beispiel wohnten im Bezirk Zadkiel die Hexenmeister und Schamanen.
    Dort wohnte auch die berühmte Chilali.
    Sie war eine der ersten Schamaninnen gewesen, wenn nicht sogar die erste.
    Wie lange sie schon lebte wusste niemand.
    Aber sie war sehr, sehr alt.
    Es hieß sie sei eine direkte Nachfahrin der Eva oder vielleicht sogar Eva selbst.
    Es gab die wildesten Theorien…
    Und während ich so nachgrübelte kam Esmeras immer näher.
    Gabe neben mir war ungewohnt schweigsam.
    Er lief wortlos neben mir her und manchmal blickte er verstohlen zu mir rüber.
    Meist gerade dann, wenn ich wieder kein Gleichgewicht hatte.
    Aber er sagte nichts.
    Schließlich waren die Stadttore von Esmeras keine hundert Meter mehr entfernt.
    Mein Herz klopfte wie wild. Beruhigend nahm Gabe meine Hand und drückte sie.
    So gingen wir zum Tor. Angelehnt an ein Wachhäuschen stand ein Nephilim.
    Das erkannte man sofort an seiner Kampfmontur.
    Er trug das Wappen einer alten Familie auf der Brust aufgestickt und sah uns mit misstrauischem Blick an.
    Langsam merkte ich, wie erschöpft ich war.
    Die Sonne stand schon weit über ihrem Zenit und bald würde die Dämmerung einsetzen.
    Zuhause musste es schon finstere Nacht sein.
    Ich glaube wir sahen ziemlich abgerissen aus.
    Wie die Nephilim Version einer Liebesgeschichte, bei der das Liebespaar in eine andere Stadt flüchtet, um vor den verfeindeten Eltern zu fliehen.
    Ja, meine Fantasie ging mit mir durch, ich weiß… „Namen“, fragte der Wächter geschäftlich, aber nicht sehr nett.
    Gabe hob eine Hand und zeigte zuerst auf mich und dann auf sich selbst.
    „Das ist meine Verlobt Josephine van Pevencie und ich bin Gabriel McIntire. Wir haben uns vor ein paar Stunden angemeldet. Wir bitten Einlass.“
    Der Wächter holte einige Papiere hervor und sah sie durch.
    „Ah, da haben wir sie ja. Vor fünf Stunden haben wir uns gesprochen…“
    Fünf Stunden!?
    Es kam mir gar nicht so vor…
    „Ja, ich habe ihre Beweggründe beglaubigt.
    Damit dürfen sie herein.“
    Er gab jemandem ein Zeichen und eine kleine Tür in dem riesigen Tor öffnete sich.
    Ich zog den Kopf zwischen die Schultern und trat ein. Hinter der Tür herrschte reges Treiben. Menschen und Wesen aller Arten huschten von einer Seite zur nächsten. Hatten Gepäck dabei oder Verwandte, trugen Kleider und Monturen.
    Es war, als wäre ich in einem andern Land, aber nicht in einer anderen „Welt“…
    Ich blickte zurück, und sah, wie sich das Tor schloss.
    Über dem Bogen war ein Engel abgebildet.
    Es war eindeutig Raphael.
    Also war dies der Bezirk, der Raphael gewidmet war.
    Als wir beide so daher schlenderten war ich innerlich total überwältigt.
    Um uns herum eilten die Menschen, und die alten Fassaden sahen aus, wie im Mittelalter.
    Vermutlich waren sie das auch…
    Gabe meinte, dass wir uns erst mal ausruhen sollten, und so übernachteten wir in einer Gaststätte.
    Ich war so müde, dass ich mich kaum noch an diesen Abend erinnern konnte.
    Aber eins war sicher, ich schlief ohne Albtraum komplett durch.
    Am nächsten Morgen bezahlten wir (ohne American Express) und traten in die Sonne.
    Es war genauso viel los, wie gestern Abend.
    Ich zog die Handtasche enger über meine Schulter, schließlich hieß es doch immer, Gelegenheit macht Diebe.
    Und in großen Menschenmengen war das ja immer besonders gefährlich.
    Zumindest in Afrika oder Südamerika…
    Während ich so meinen Gedanken nachhing tat sich vor uns ein großer Platz auf.
    Über all waren Stände und man konnte lautes Marktgeschrei hören.
    Alle möglichen Händler

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