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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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darauf gekommen war, so hätte ich es gar nicht glauben können, wenn er es nicht gerade eben gesagt hätte.
    Ich, die Tochter von Gabriel und einer Menschenfrau?
    Das konnte er doch nicht ernst meinen. Ich meine, wo waren denn dann meine Flügel.
    Wieso hatte ich keine übersinnlichen Fähigkeiten? Ich war eine Nephilim ja, aber eine ganz normale. „Ich weiß, es ist unglaublich Josie, aber es ist die Wahrheit. Ich beweise es dir.“
    Ich unterdrückte den Drang zurückzuweichen, als Gabriel auf mich zu kam.
    Gabe, der sich bei Gabriels Erzählung neben mich gestellt hatte legte mir jetzt beruhigend die Hand auf den Arm. Gabriel blieb zwei Schritte vor mir stehen und streckte die Hand nach mir aus.
    Zaghaft ergriff ich sie. Er führte mich von meinem Freund weg und stellte mich vor sich.
    Jophiel kam jetzt auch auf mich zu.
    In der Hand hielt sie eine dünne Goldkette, an der eine weiße Perle hing.
    Sie stand hinter mir und legte mir die Kette um. Dabei flüsterte sie in mein Ohr.
    „Damit ist es leichter. Die jungen Engel benutzen sie, um ihre Reflexe zu schärfen.“
    Gabriel sah mir zuversichtlich in die Augen.
    „Keine Angst. Du bist meine Tochter, und ein Erzengel hat die besten Reflexe. Auch ein halber.“ Zweifelnd sah ich zu Gabe, der immer noch an der gleichen Stelle stand.
    Er nickte mir aufmunternd zu und lächelte.
    Nun sprach Gabriel leise vor sich hin.
    Erst verstand ich nicht. Aber dann stellte ich fest, dass es Latein war.
    Meine letzte Lateinstunde lag schon etwas zurück, und so hörte ich nur einzelne Worte heraus.
    Angelus, Alatus, Exsolvere, Protestas…
    Ich wusste nicht, ob es ein Zauberspruch oder ein Ritus war. Ich hatte um ehrlich zu sein überhaupt keine Ahnung.
    Und dann spürte ich, wie mein Rücken immer schwerer wurde, so als hätte ich einen schweren Rucksack dabei.
    Verunsichert blickte ich über meine Schulter, aber da war nichts.
    Gabriel redete immer noch, Jophiel hingegen hatte die Augen geschlossen und stand vollkommen still. Gabriel hörte plötzlich auf zu reden, und ich war froh darüber, denn ich war kurz davor von meinem imaginären Gewicht nach hinten gezogen zu werden und unsanft auf dem Rücken zu landen.
    „Jetzt musst du dir vorstellen, wie es ist sie zu spüren, wie sie sich ausbreiten, wie sie das Licht mehr oder weniger reflektieren. Du musst sie dir vorstellen können und du musst es wollen. Du musst dich jetzt bitte etwas anstrengen. Aber…“
    Ich hatte schon bei wie es ist sie zu spüren abgeschaltet und dann erfasste mich ein heftiger Energie Stoß und ich spürte wie mir förmlich die Federn aus den Schultern schossen.
    Ohne es zu wollen breitete ich sie aus, und Jophiel wurde von der puren Kraft meiner Flügel gegen die Wand geschleudert. Auch Gabriel musste sich ducken, als ich das Gleichgewicht verlor.
    Gabe kam zu mir gerannt, einen großen Abstand zu meinen neuen Freunden haltend.
    Er kniete sich vor mich und erst da merkte ich, dass ich auf dem Boden lag.
    Ich rappelte mich mit seiner Hilfe auf und sah geschockt hinter mich.
    Friedlich zusammengefaltet lagen sie da und schienen nichts böses zu wollen.
    Mein Atem ging schnell und unregelmäßig, so aufgeregt war ich. Jophiel lag immer noch an die Wand gelehnt und guckte überrascht.
    Gabriel stand auf und lachte.
    Sein Gelächter hallte von den Wänden wieder. Merkwürdig, ich fand das gar nicht komisch.
    Ich wandte mich von ihnen ab und versuchte noch einmal mit den Flügeln zu schlagen.
    Ich hatte es mir schwerer vorgestellt, aber es war nicht viel schwerer, als einen Finger an jeder Hand zu bewegen.
    Nach ein paar Minuten hatte ich meinen Spaß daran gefunden nach oben zum Loch in der Decke zu fliegen und wieder zurück.
    Ich war gar nicht mehr aus der Luft zu kriegen, so vergnügt war ich.
    Dann probierte ich Gabe mitzunehmen und schaffte es sogar, auch wenn er sich ganz schön an mir festklammern musste, da ich mich irgendwie nicht darauf konzentrieren konnte sowohl Gabe mit den Armen zu halten, als auch mit den Flügeln zu schlagen und dann auch noch zu atmen.
    Gabriel und Jophiel sahen uns so eine Weile von unten zu, bis auch die beiden ihre Flügel hervorholten und sich zu uns gesellten.
    Ich lachte und warf den Kopf zurück.
    Ich genoss das Gefühl des Windes in meinen Haaren und natürlich Gabe an meiner Seite.
    Immer wieder flog ich bis zum höchsten Punkt und ließ mich fallen. Aber unsere Idylle sollte nicht lange währen.
    Ich hatte vollkommen vergessen, wieso wir hier unten waren,

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