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Die Luziferverschwoerung

Die Luziferverschwoerung

Titel: Die Luziferverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Strobel
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zurückzog und vor und zurück wippte.
    Jede Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
    Es war Gabe immer leichter gefallen zu morden, als mir. Und ich hatte wirklich auch keine Probleme damit. Aber das erschütterte seinen sorgfältig aufgerichteten Schutzwall.
    Ich kroch auf ihn zu, meine Flügel hinter mir her schleifend. Als ich die Hand nach ihm ausstreckte sah er mich mit aufgerissenen Augen an und wich aus. Da bemerkte ich das Blut, das immer noch an meinen Händen klebte.
    Auch Gabe hatte noch fremdes Blut im Gesicht.
    Um mich herum wurde alles unwichtig. Luzifer und Jophiel hätten über einen Dreier mit Gabriel reden können, und ich hätte es nicht bemerkt.
    Natürlich taten sie das nicht, zumindest haben sie das gesagt, als ich sie gefragt habe…
    Ich rieb meine Handflächen an meinen
    Oberschenkeln ab.
    So gut es eben ging entfernte ich die roten Flecken. Als ich mich ein zweites Mal auf Gabe zu bewegte blieb er ruhig.
    Ermutigt nahm ich ihn in den Arm.
    Da er jedoch nicht seine Knie losließ war es eine etwas verrenkte Umarmung. Mit meiner rechten Hand wischte ich ihm das Blut von der Wange. Plötzlich fuhr ein Ruck durch seinen Körper.
    Mit einer sanften Geste schob er mich zur Seite. „Ichliebedich“, murmelte er mir ins Ohr.
    Als er aufstand warf er einen kurzen Blick auf die Leiche und seinen Dolch.
    Dann sah er die drei Erzengel erwartungsvoll an.

THE KNIGHTS OF LIGHT
    Their image of God, was a circle of fire
And just their own dreams,
satisfied their desire
At the end of the day, they met on the hill
The wind took their prayers,
and carries them still

Follow the Knights of Light

    „Also gut, ich habe meine Mutter abgestochen, und was nun“, fragte Gabe in die Stille hinein.
    Ich erkannte diesen Ton.
    Den hatte Gabe immer dann, wenn er sich abgekapselt hatte und nichts ihn mehr stören konnte. Mit der Zeit hatte ich ihn immer seltener gehört. „Was nun kommt“, fragte Luzifer völlig gelassen. Gabriel und Jophiel warfen ihm einen misstrauischen Seitenblick zu.
    „Ich nehme nicht an, dass diese beiden Witzfiguren dir irgendetwas über deine Herkunft erzählt haben, oder?“
    Mit einer hochgezogenen Augenbraue wandte er sich an Gabe. Eine kleine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen, als er zurück schaute.
    „Tja, dann fang ich mal an. Vor langer Zeit schuf Gott die Erde. Das ist euch allen ja bekannt. Aber in der Bibel wurde nie erwähnt, dass Gott noch etwas anderes schuf. Mit jedem Tag, der verstrich erschuf er einen Engel. Er gab ihnen Macht und die Aufgabe für etwas zu sorgen, dass er ebenfalls geschaffen hatte. Es begann so, dass er mich erschuf.
    Luzifer. Wie ihr wisst heißt das Lichtbringer.
    Also was geschah? Na klar, er erschuf das Licht. Das war am ersten Tag.
    Meine Aufgabe war es mich um das Licht zu kümmern. Dann erschuf er Michael und den Himmel. Was seine Aufgabe ist, ist klar.
    Am zweiten Tage Gabriel und das Meer und die Erde, am dritten Jophiel und die Pflanzen, am vierten Chamuel und die Tageszeiten.
    Schließlich am fünften Tag kamen Raphael und die Vögel. Und ganz zuletzt am sechsten Tag schuf er morgens noch vor Sonnenaufgang Uriel und abends Zadkiel. Dabei entstanden die Tiere.
    Und er erschuf die Menschen.
    Um diese sollten wir uns wohl alle kümmern, aber ich habe noch nie verstanden, wie ihm diese unwürdigen Gestalte wichtiger sein konnten, als wir, die ersten seiner Schöpfung.
    Weil ich aber doch niemals meinen Gott hätte verraten können nahm auch ich dieses Schicksal auf mich. Ich wusste, dass Gott einen Widersacher brauchte. Jede Sache braucht ein Gegenstück.
    Wie süß und s auer. Licht und Schatten. Also verriet ich Gott und wurde in die Hölle verbannt, in dem Wissen, dass ich meinen geliebten Vater niemals wiedersehen würde. Doch als ich ging nahm ich etwas mit. Beziehungsweise, ich stahl den Engeln etwas. Diese Kreaturen, die nichts als Verachtung für mich empfanden. Ich kam in eben diesen Raum. In das Gericht der Engel.
    Auf diesen Balkonen saßen wir früher und sprachen Recht. Geleitet von Gottes letztem Geschenk an uns. Das Amulett der Engel.
    Es lag immer auf diesem Podest dort. Jeder Erzengel hatte ein goldenes Dreieck, das mit seinem Zeichen und einem Lateinischem Spruch versehen war. Keiner von uns hat je das Rätsel gelöst, was für eine Bedeutung die Sprüche für uns haben sollen. Wichtig ist nur, dass das Amulett der Engel ungeheure Kräfte hatte, wenn es zusammengesetzt war und jeder Engel seinen Spruch gesprochen

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