Die Luziferverschwoerung
Blicke zuwarf.
Und er bemerkte, dass Gabriel das auch bemerkte.
Sie schliefen diese Nacht im Hotel.
Zumindest die Engel schliefen im Hotel, Gabe sollte bei Taliv bleiben, um für ihre Sicherheit zu sorgen. Ja, klar…
Da Talivs Haus nur ein Schlafzimmer hatte, musste Gabe auf dem Sofa schlafen.
Er verfluchte die anderen, die jetzt in einem 4 Sterne Hotel am Rande der Stadt schliefen.
Irgendwie war ihm Talivs Haus unheimlich, auch im Wohnzimmer hingen überall Zeichnungen von Schlangen und Echsen, und an den Wänden waren sogar ein paar ausgestopfte Schlangen zu bewundern. Es war ein komisches Hobby für ein knapp zwanzig jähriges Mädchen.
Aber, na ja, er hatte auch nicht gerade die normalsten Hobbys.
Wenn andere Jugendliche was trinken waren, hatte Gabe meistens ein paar Vampiren das Herz durchstoßen. Er hatte wirklich kein Recht zu meckern.
Es war zwei Uhr nachts und Gabe lag unter einer dünne Steppdecke und fragte sich, wie lange Michael eigentlich vorhatte, dass Gabe zu Taliv „Vertrauen aufbauen“ sollte.
Und was würde mit ihr passieren nachdem sie hatten, was sie wollten?
Am nächsten Morgen wurde er vom Geruch frischer Waffeln geweckt. Er konnte sich kaum noch an seinen Traum erinnern, irgendetwas mit Schlangen und Mädchen … und Josie.
Verschlafen schlurfte er in die Küche, als er auf dem Weg an einem Spiegel vorbei kam sah er, dass seine Haare in alle Richtungen abstanden.
Sie waren ziemlich viel gewachsen seit er die Akademie verlassen hatte.
Vielleicht sollte er Taliv nach einem Friseur fragen…
„Morgen“, nuschelte er, als er Taliv am Tisch sitzen sah, eine Zeitung vor ihr aufgeschlagen.
Sie blickte auf, eine Tasse Kaffee in der Hand. „Morgen.“
Er schlurfte weiter zur Kaffemaschine und nahm sich eine Tasse, die neben der Maschine stand. Hinter sich hörte er Musik aus dem Radio.
Mit einer Tasse setzte Gabe sich an den Tisch.
Taliv las in ihrer Zeitung, was Gabe dazu nutzte sie anzusehen. Sie war wirklich hübsch.
Sie hatte ihre Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden, aus dem sich eine Strähne gelöst hatte, die ihr jetzt ins Gesicht fiel.
Gabe fiel jetzt erst auf, was für lange Wimpern sie hatte. Sie umrahmten ihre Rehbraunen Augen, die wie immer riesig wirkten.
Mit einer unbewussten Geste strich sie sich die Strähne hinters Ohr. Diese Geste erinnerte ihn schmerzlich an Josie und er sah weg.
Er sah aus dem Fenster, und in der Spiegelung erkannte er, dass Taliv nun ihn ansah.
Sie waren schon ein lustiges Pärchen…
„Wie hast du geschlafen?“
Er drehte seinen Kopf zurück und sah sie an.
„Hm?“
Sie lächelte.
„Träumer… Wie du geschlafen hast, hab ich gefragt?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Ach ganz gut. So…Allein…“
Er sah wieder aus dem Fenster.
„Woran denkst du?“
Er drehte sich wieder ihr zu.
„Ich weiß nicht…“, er drehte gedankenverloren den Ring an seinem Finger.
Sie sah auf seine Hände und dann wieder ihm in die Augen.
„Wie geht es ihr?“
Plötzlich sah er Taliv klar vor sich.
„Wen meinst du?“
Sie nickte mit dem Kinn in Richtung seiner Hand. „Deiner, ähm, Verlobten, Frau,
Freundin…Derjenigen zu der dieser Ring gehört.“ Er hob die Hand und sah sich seinen Verlobungsring an.
„Ach, nein, ich habe keine Freundin, nicht mehr… Aber es geht ihr bestimmt gut …“
Sie sah ihn mitfühlend an. Dann stand sie auf und setzte sich auf den Stuhl neben ihn.
„Willst du darüber reden? Wie war denn ihr Name?“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm.
Er ballte die Hand zur Faust und kniff die Augen zusammen. Sie nahm seine Faust in ihre Hände und strich mit dem Daumen über seine Fingerknöchel. Langsam entspannte er sich.
„Ihr Name ist Josie. Wir haben uns vor dreieinhalb Jahren kennen gelernt. Vor ungefähr einem Jahr habe ich ihr einen Antrag gemacht, und vor ca. acht Monaten wurde sie dann schwanger…
Aber vor drei Monaten habe wir uns dann gestritten, und ich glaube sie hat Schluss gemacht, ich weiß um ehrlich zu sein nicht, ob sie denkt ich habe Schluss gemacht, aber meiner Meinung nach hat sie Schluss gemacht. Jetzt lebt sie bei einer guten Bekannten von uns. Ich habe sie vor ein paar Tagen zuletzt gesehen, und da ging es ihr glaub ich ziemlich gut. Was aus unserem Kind wird weiß ich nicht, aber das werden wir schon sehen…
Ich weiß auch nicht warum ich dir das alles erzähle…“, er hatte sehr leise geredet, und Taliv hatte ihm schweigend zugehört.
Jetzt zog sie ihre Hände
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