Die Luziferverschwoerung
zurück und sah ihn an.
Es lag sehr viel Mitgefühl in ihrem Blick, aber auch etwas anderes. Gabe brauchte einen Moment um zu erkennen, was es war.
Triumph.
War er sich sicher, dass es da war?
Warum sollte Taliv sich darüber freuen, was ihm widerfahren war? Er schüttelte den Kopf und wischte damit auch alle Gedanken an Josie zur Seite. „Wird es eine Tochter oder ein Sohn?“
Gabe zog empört die Stirn kraus.
„Ein Sohn natürlich, ich zeuge ausschließlich Söhne! Aber warum fragst du?“
„ Nur so. Weißt du, ich kam heute Nacht am Wohnzimmer vorbei, und da hast du immer wieder gesagt „Josie, du darfst ihr nicht vertrauen, du darfst ihr nicht vertrauen“. Und da hab ich mich natürlich gefragt, wen du meintest…“
Gabe runzelte die Stirn, er wusste auch nicht, wenn er mit ihr gemeint haben könnte.
Schließlich zuckte er mit den Schultern.
„Keine Ahnung, was ich da gesagt habe… Ist doch auch egal. Also, was hast du heute vor? Du schienst mir mehr der Mensch zu sein, der draußen ist.
Willst du vielleicht auf Safari gehen, oder so?“
Sie lachte auf. „Auf Safari? Nicht ganz. Mein Job ist es, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, beziehungsweise, Reptilien zu beobachten.“
Gabe hob die Augenbrauen.
„‘Tschuldige, T, aber das klingt ganz schön langweilig… Den ganzen Tag einer Schlange dabei zu zuschauen, wie sie eine einzige Maus erwischt… Willst du nicht lieber was Lustiges machen?“
Sie kniff die Lippen zusammen.
„Du weißt schon, dass das mein Job ist. Also ich verdiene damit das Geld, von dem ich den Kaffe bezahle, den du gerade trinkst…
Ich habe einen Lehrstuhl an der Universität von Bourke. Ich bekomme dafür Forschungsgelder, damit ich, wie war das, einer Schlange dabei zuschaue, wie sie eine einzige Maus erwischt.
Dank meinen Forschungen bekommen die Mediziner hier Gegengifte und können Leben retten!“
Gabe überlegte, wie er diese Situation noch retten konnte.
„Picknick! Das ist der Kompromiss! Wir machen ein Picknick! Du kannst Schlangen beobachten und ich kann essen. Das ist die ideale Lösung.
Mann, ich bin genial! Also, was hältst du davon?“ Gabe sah, dass sie versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.
„Also gut, G , wir machen ein Picknick!“
Taliv stand auf und holte ein paar Sachen aus dem Kühlschrank.
„Würdest du bitte ein paar Sandwiches machen, ich hole solange meine Ausrüstung…“, mit diesen Worten verschwand sie in den Flur.
Kurz darauf hörte er Schritte auf der Treppe. Entschlossen machte Gabe sich daran Toasts mit Käse, Gurken und Salami zu belegen, als er Schritte hinter sich hörte.
„Gabriel, ich muss mit dir reden“, es war Gabriel.
Er wunderte sich nicht im Geringsten, dass der Engel hier irgendwie hereingekommen war.
Gabe drehte sich mit einem Sandwich in der Hand um. Dann zuckte er mit den Schultern.
Gabriel führte ihn auf die Terrasse.
Er wies auf die Bank, die an der Hauswand stand. Gabe ließ sich nieder, und biss herzhaft von seinem Sandwich ab.
„Gabriel, ich habe dir etwas verheimlicht. Weißt du von der Prophezeiung, die so alt ist, wie die Welt selbst? Ich weiß, dass Chilali Josephine das Buch zum Geburtstag geschenkt hatte, kurz bevor wir drei in den Himmel aufgestiegen sind. Habt ihr darin gelesen?“
Er sah ihn durchdringend an. Etwas verlegen schüttelte Gabe den Kopf.
„Nun, dann muss ich dir das wichtigste einmal zusammenfassen.“
Gabriel zog ein dünnes schwarzes Buch aus der Tasche. Er schlug eine Seite auf, in der ein Lesezeichen steckte und las vor:
Doch fern ab all jener Kriege begann ein Erzengel ein falsches Spiel, er verriet die seinen, in dem er mit den Halbdämonen ein Bündnis einging.
Man beschloss, dass der Erzengel, welcher niemand anderes als Gabriel war, hinab zur Erde gehen und eine wahres Kind zeugen solle, und dessen Zukunft die Entstehung einer neuen Rasse sein sollte.
Es musste ein wahres Kind eines Erzengels sein, damit das Kind dieses Kindes auch die Kräfte der Engel behielt. Eine neue Rasse, eine Kreuzung aus Nephilim und Halbdämonen soll auferstehen und die Menschheit unterjochen, so war der Plan.
Und er schien perfekt.
Doch ausgerechnet Luzifer erfuhr von den Plänen und wollte sie zu seinen Gunsten nutzen.
Und so kehrte er noch vor der Ausführung durch den Verräter auf die Erde zurück, suchte sich eine Frau bei den Germanen und zeugte mit ihr einen Sohn, legte ihm das Schicksal auf, das wahre Kind des Erzengels zu finden und an sich zu
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