Die Luziferverschwoerung
hörte, wie Taliv hörbar neben ihm schluckte. „Sag mal, T, wovor hast du denn solche Angst? Schlittschuh fahren ist doch nicht so gefährlich…“ Sie sah ihm fest in die Augen.
„Du hast doch auch Angst vor Flugzeugen, Gabe…“ „Weil sie abstürzen!“
„Ach so, ja… Egal, das ist nicht der Punkt. Ich will nur sagen, dass es viel wahrscheinlicher ist, mit Schlittschuhen hinzufallen, als mit einem Flugzeug abzustürzen!“
Gabe verdrehte die Augen.
„Ja, aber wenn ich hinfalle werde ich ja auch nicht grausam in den Tod gerissen.“
Beleidigt zog sie die Unterlippe vor. Dann streckte sie ihm die Zunge raus.
„Hast du mir gerade die Zunge rausgestreckt?! Sag mal, wie alt bist du?“
Sie warf ihm einen bösen Blick zu.
„Sagt der, der gestern Nacht mit einer Tüte Salzstangen das 5-Stunden-Simpsons-Special auf Fox gesehen hat. Und zwar alle fünf Stunden!
Das ist wirklich kindisch.“
Gabe hob die Hände.
„Whoa, whoa, whoa! Du findest Gesellschaftskritik also kindisch? Denn darum geht es bei en Simpsons… Na ja, wir wissen doch alle, wer die Simpsons nicht mag, versteht sie nur nicht.
Ich meine, die Simpsons sind genial und lustig, die Zunge raus strecken ist Grundschule. Aye Caramba, was sagt man zu dieser Unwissenheit.
Pff! Die Simpsons und kindisch… Das ich nicht lache.“
Taliv hob eine Augenbraue
„Aye Caramba?“
Gabe griff sich ans Herz.
„Oh mein Gott, sie versteht das Zitat nicht?! Jetzt weiß ich, dass aus uns nichts werden kann…
Weißt du, Josephine, du weißt schon, meine Ex, die konnte jede Folge auswendig, genau wie ich. Wenn du sie jetzt anrufen würdest, dann könntest du sie fragen, in welchen Folgen Bart „Aye Caramba“ gesagt hat, und sie würde dir Staffel und Episodenname nennen. Tja…“
Demonstrativ hatte Gabe sein Handy gez ückt und tat, als würde er Josie s Nummer einwählen. Geschickt nahm ihm Taliv das Handy aus der Hand. „Prahlen kann jeder, ich will Beweise, ob deine tolle Josephine das auch wirklich kann!“
Na ch kurzem Suchen fand sie Josie s Nummer und drückte auf den grünen Knopf.
„Das wird nicht funktionieren“, murmelte Gabe. Taliv sah ihn an.
„Wieso nicht? Hat sie dein Nummer etwa gesperrt?“ Gabe überlegte, wie er Taliv erklären sollte, dass Handys in Esmeras nicht funktionierten ohne von Esmeras zu erzählen.
Er beschloss einfach nichts zu sagen.
Taliv schaltete auf Lautsprecher und Gabe wartete auf das altbekannte „Kein Anschluss unter dieser Nummer“, das Handys immer von sich gaben, wenn die Verbindung nach Esmeras ging.
Aber stattdessen hörte er, wie jemand abnahm. Er hörte ein verschlafenes „Hallo…“.
Mit einem Blick auf die Uhr rechnete er um und merkte, dass es in Esmeras ca. 6 Uhr morgens war. Gabe keuchte.
Taliv zögerte kurz und sprach dann mit leiser Stimme.
„Ähm, ‘tschuldige Josephine, dass ich dich so“, sie warf einen Blick auf die Uhr,
„ früh anrufe, aber dein Ex hat vorhin…“ – „Gabe? Du kennst Gabe?“ – „Ähm, ja, also vielleicht ist jetzt nicht die beste Zeit um dich das zu fragen, aber Gabe hat gesagt…“ – „Josephine, hey, sorry, ich konnte sie nicht aufhalten“, Gabe lachte nervös. „Gabe?! Du bist auch da?“
Plötzlich klang Josie hellwach.
„Gabe, wieso bist du einfach weg, ähm, gegangen, nachdem du dich mit ihm geprügelt hast?“
Ganz klar, Josie glaubte, dass Taliv nicht eingeweiht war.
„Gabe, mit wem hast du dich geprügelt, das passt ja gar nicht zu dir…“ – „Josephine, um ehrlich zu sein wollte ich nicht mit dir reden… Ich hab dich mit diesem schwarzhaarigen Mann auf dem Marktplatz gesehen, bevor du in den Wald gegangen bist.“ – „Schwarzhaariger … hm, oh, ich glaube du meinst, Maël, ach auf den musst du nicht eifersüchtig sein, momentan liege ich nur mit Tom im Bett…“ – „Tom? Wer ist Tom!?“
Taliv hustete, aber es klang stark nach einem Lachen. Gabe konnte förmlich sehen wie Josie mit den Augen rollte.
„Tom Tailor. Mein Schlafanzug. Verdammt Gabe, den Spruch hast du mir doch beigebracht, was ist bloß los mit dir, seit wann bist du denn eifersüchtig?“
Jetzt prustete Taliv los.
„Gabe, so kenne ich dich ja gar nicht…“
Taliv und Josie hatten zur Gleichen Zeit das Gleiche gesagt.
„Josephine, haben wir uns eigentlich schon auf einen Namen geeinigt?“
Am andern Ende der Leitung war es still. Er wusste, dass sie wusste wovon er sprach.
Sie blieb sogar so lange still, dass er schon glaubte, sie
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