Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
Verbrechen ansieht! Ob ich tatsächlich schuldig bin oder nicht, das kann ich nicht beurteilen, und offen gesagt interessiert es mich auch nicht mehr! Lass dich nicht auf diese Weise missbrauchen! Es quält mich, das mitansehen zu müssen!«
    »Dad, hör auf.« Er missverstand das Ganze. Er war nicht dabei gewesen. Er konnte es nicht wissen.
    »Ich schäme mich für dich!«, ließ Charles Parrish seiner Wut weiter freien Lauf. »Ich kann mir vorstellen, wie du ihm deine Dankbarkeit erwiesen hast. Es muss ein sehr inniger Moment gewesen sein. Allein bei der Vorstellung wird mir speiübel.«
    »Dann stell es dir nicht vor.«
    »Ach, so ist das also. Ich werde es einfach der langen Liste von Dingen hinzufügen, die mir vorzustellen ich nicht ertrage. Wie zum Beispiel, dass meine erstgeborene Tochter versucht hat, mich zu vergiften.«
    Edie verschlug es die Sprache. Endlich zwang sie sich, Luft durch ihren Kehlkopf strömen zu lassen und zu krächzen: »Was? Wovon sprichst du?«
    »Du hast richtig gehört, Edith. Die toxikologischen Tests liegen noch nicht vor, aber Paul hat heute Morgen dein Apartment durchsucht. Er fand zwei Ampullen einer Substanz namens … Tamlix, wenn ich mich recht entsinne. Weiß der Himmel, wo du dir ein solches Designer-Gift besorgt hast. Ich will es gar nicht wissen. Dr. Katz hat ein paar Nachforschungen angestellt. Er sagte mir, dass die Wirkung einer geringen Dosis mit meinen Symptomen gestern Abend übereinstimmt. Die Menge, die du mir ins Gesicht geschüttet hast, wäre dafür ausreichend gewesen. Eine größere Menge hätte einen Herzstillstand herbeigeführt.«
    Sie schüttelte den Kopf, als könne er sie sehen. »Ich würde niemals –«
    »Ich weiß, dass du wütend auf mich bist, Edith. Nur ahnte ich nicht, wie wütend. Ich hätte niemals gedacht, dass du wütend genug sein könntest für einen Mord.«
    »A-aber das war ich nicht!«, stammelte sie. »Das habe ich nicht getan! Ich würde niemals –«
    »Ich werde dich natürlich nicht anzeigen. Ich hoffe, du weißt das. Vor allem, da du gestern Abend im letzten Moment noch versucht hast, mich zu stoppen. Vermutlich verdanke ich diesem Gewissenszweifel mein Leben.«
    »Nein! Dad, ich –«
    »Das Einzige, was ich will, ist, dass du die Hilfe bekommst, die du benötigst. Dass du in Sicherheit bist und es dir gut geht, Edith. Dass du wegkommst von diesem … diesem Menschen. Ich weiß, dass du zu so etwas Schrecklichem nur fähig sein könntest, wenn jemand dich dazu verleitet.«
    Edie stellte ihr verzweifeltes, weinerliches Bestreiten ein. Es drang nicht zu ihm durch. »Mach’s gut, Daddy«, wisperte sie. »Es tut mir unendlich leid, dass du das von mir glaubst. Es ist nicht wahr. Bitte richte Ronnie aus, dass ich sie liebe.«
    Sie ließ den Arm auf den Tisch sinken und starrte das Handy an, aus dem noch immer ein blecherner Schwall hektischer Befehle dröhnte. Edie schnitt ihn ab, indem sie auf Beenden drückte. Sie wünschte, alles wäre immer so einfach.
    Kev nahm ihr das Handy wortlos aus den Fingern und schaltete es aus. Dann nahm er ihre Hand und hielt sie fest. Edie presste die andere auf ihren bebenden Mund, als fürchtete sie, ihr Gesicht könne sich ablösen.
    »Er denkt, dass ich hinter dem Giftanschlag von gestern Abend stecke«, flüsterte sie. »Sie haben heute Ampullen mit einer giftigen Substanz in meiner Wohnung entdeckt.«
    »Oh, Scheiße«, kommentierte Kev leise. »Das ist echt übel.«
    »Und in Bezug auf die Entführung beharrt er darauf, dass du das Ganze inszeniert hast«, fuhr sie fort. »Um mich in deine hinterhältige Falle zu locken.«
    Kev verstärkte den Druck seiner Hand. »Eher würde ich sterben, als dich absichtlich zu verletzen oder zu ängstigen«, versicherte er ihr. »Das weißt du, nicht wahr?«
    Dank ihrer besonderen Gabe wusste Edie, dass er die Aufrichtigkeit, die von ihm ausging, nicht vortäuschte. Allerdings könnte sie das ihrem Vater schlecht erklären. »Ich weiß«, sagte sie leise. »Ich danke dir. Für deine Großherzigkeit.« Der Ausdruck war altmodisch, aber dasselbe traf auf Kev zu. Er passte.
    Er küsste ihre Hand. »Diese Sache wird immer seltsamer. Wer würde dir eine solche Falle stellen? Die Entführer? Aber wozu? Warum sollten sie sich die Mühe machen, es so aussehen zu lassen, als wolltest du deinen Vater umbringen? Sein Tod würde die Lösegeldverhandlungen nur verkomplizieren. Es macht einfach keinen Sinn.«
    Edie barg das Gesicht in den Händen und schüttelte den

Weitere Kostenlose Bücher