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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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hast, Junge«, wetterte Tony los, bevor er und seine Schwester Edie mit schmalen Augen einer Musterung unterzogen, als sei sie eine Kuh, über deren Erwerb sie nachdächten. Bruno starrte sie einfach nur schamlos an und wackelte mit den Augenbrauen.
    »Nett, Kevlar«, kommentierte er bewundernd. »Sehr niedlich.«
    Tony setzte sich neben Kev, Rosa pflanzte sich neben Edie. Diese wand sich unbehaglich unter dem prüfenden, begierigen Blick der Frau. Bruno hockte sich auf den verbliebenen Stuhl.
    »Das ist sie also«, stellte Tony mit bedeutungsschwerer Stimme fest.
    »Edie, dies sind Tony Ranieri, seine Schwester Rosa und ihr gemeinsamer Großneffe Bruno«, stellte Kev sie vor.
    Edie nickte mit einem scheuen Lächeln und murmelte eine Begrüßung.
    »Dann bist du also die Tochter von diesem Milliardär«, folgerte Tony.
    Autsch
. Kev sog zischend Luft zwischen die Zähne. Tony war so subtil wie ein Presslufthammer. »Tony, verdammt noch mal –«
    »Du bist überhaupt nicht so, wie ich erwartet hatte.« Der Mann klang leicht verschnupft.
    »Was hattest du denn erwartet?«, fragte Edie verwirrt.
    »Eine hohlköpfige Gesellschaftsmieze«, half Bruno seinem Onkel aus. »Du weißt schon, Perlen und Stöckelschuhe und Ringellocken und eine große Robe.«
    Sie lachte. »Zumindest die große Robe habe ich. Sie ist im Hotel.«
    Kev nahm sein Handy und scrollte mit dem Daumen, bis er das Foto fand, das er von Edie in dem Kleid geknipst hatte. Er gab es Tony. »Hier, wirf mal einen Blick drauf.«
    Tony spähte über sein Brillengestell auf das kleine Display, dann grunzte er mit zurückhaltender Billigung. »Hmmpf. Das ist schon näher dran.«
    Rosa schnappte sich das Handy und ließ das gleiche zufriedene Grunzen hören. »Hübscher Fummel. Das sieht mir schon mehr nach der Tochter eines Milliardärs aus.«
    Sie guckten wieder zu Edie und versuchten, das Bild der Milliardenerbin in Abendrobe mit dem Mädchen aus Fleisch und Blut unter einen Hut zu bringen, doch Kev merkte, dass es ihnen schwerfiel. Edie war wieder leger gekleidet. Zurück waren die scheußliche Brille mit dem dunklen Rahmen, die offene Lockenmähne, hinter der sie sich verstecken konnte, die verblichenen Jeans und die knielange Sweatshirtjacke. Der Effekt war seltsam. Indem sie ihre Schönheit zu verbergen versuchte, machte sie sie für Kev nur umso offensichtlicher. Und sie weckte in ihm das Verlangen, sie an sich zu ziehen und ihr die Klamotten vom Leib zu reißen. Um sich an ihrer Herrlichkeit zu ergötzen. Gott, sie war so schön, dass sie alles andere überstrahlte.
    »Eigentlich habe ich mit den Milliarden nichts zu tun«, platzte sie heraus.
    Tony und Rosa schauten sie verdattert an. »Wie kommt das, Schätzchen?«, fragte er.
    Edie wand sich unbehaglich. »Ich wurde vom Erbe ausgeschlossen. Jetzt bin ich nur noch die typische, am Hungertuch nagende Künstlerin. Keine Milliarden. Mein Bankkonto ist sogar überzogen.«
    Tony grunzte. »Ja, wir haben schon gehört, dass dein Vater ein ziemlich harter Brocken ist.«
    Sie warf Kev einen verstohlenen Blick zu. »Von denen scheint es in letzter Zeit mehrere in meinem Leben zu geben.«
    »Also, was stimmt nicht mit dir? Warum hat er dich enterbt?«, löcherte Tony sie. »Was hast du angestellt?«
    »Das ist Edies Privatangelegenheit, Tony«, informierte Kev ihn.
    »Nein, schon gut«, winkte Edie ab. »Tatsächlich gibt es viele Gründe. Ich sage, was ich denke, und das immer zum unpassendsten Zeitpunkt. Ich kleide mich nicht angemessen. Ich habe mich für den falschen Beruf entschieden, und ich, nun ja … ich lasse mir nicht gerne etwas vorschreiben.« Wieder bedachte sie Kev mit einem harten Blick.
    Er hielt ihm stand. Sie brauchte eine Herausforderung? Dann würde er eben die Ranieris auf sie loslassen. Sollten sie sie zerfleischen. Er wollte verdammt sein, wenn er sich noch mal einmischte.
    »Und jetzt ist er angepisst wegen Kev«, folgerte Bruno. »Das ist ein echtes Romeo-und-Julia-Szenario. Superromantisch. Mann, auf so was fahr ich voll ab.«
    »Ich hatte nicht erwartet, dass ihr alle kommen würdet«, beschwerte sich Kev.
    »Du hast nicht mitgedacht«, sagte Bruno. »Zum Glück hast du ja mich, damit ich für dich denke. Tante Rosa ist die Letzte, die man im Internet mit dir in Verbindung bringen würde, darum haben wir sie den Wagen mieten lassen. Und denkst du wirklich, sie hätte sich abwimmeln lassen, nachdem sie Bescheid wusste? Wo es doch deiner neuen Freundin auf den Zahn zu fühlen

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