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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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gemeinsam.«
    »Spar dir die Worte.« Sie hatte seine Stimme nie zuvor so kalt gehört. Er klang völlig verändert. »Denn bei dieser Diskussion wirst du unterliegen.«
    Nun, sie hatte sich auch völlig verändert. »Nein, Kev«, wiederholte sie. »Ich habe nicht vor, ein Gefängnis gegen ein anderes einzutauschen. Oder einen Aufseher gegen einen anderen.«
    »Ich bedaure, dass du es aus diesem Blickwinkel siehst.«
    »Es ist der einzige Blickwinkel, aus dem man es sehen kann. Und bedenke eins: Um in diesem Fall deinen Willen durchzusetzen, müsstest du mich tatsächlich kidnappen. Gleich hier und jetzt in diesem Restaurant. Ich weigere mich mitzuspielen. Ich habe genug von diesem Mist. Ein für alle Mal. Verstanden?«
    Er schloss die Augen. An seinem Kiefer zuckte ein Muskel. »Herrgott, Edie.«
    »Du bringst das nicht fertig, Kev«, sagte sie ruhig. »So etwas liegt nicht in deinem Naturell. Du bist nicht wie mein Vater. Gott sei Dank.«
    Er vergrub das Gesicht in den Händen. »Verdammt«, murmelte er.
    Es vergingen mehrere Minuten, während sie ihn das verarbeiten ließ. Als er schließlich das Gesicht hob, blitzten seine Augen vor Entschlossenheit. »Ein Kompromiss«, schlug er vor.
    »Ich schließe bei dieser Sache keine Kompromisse.«
    »Bitte. Ich kann dir nicht erklären, warum ich so empfinde, aber ich spüre es ganz stark. Du schwebst in Gefahr. Du im Besonderen. Diese Männer haben versucht, dich zu entführen. Dein Vater versucht, dich zu kontrollieren. Jemand versucht, dir einen Mordanschlag anzuhängen. Die ganze Welt ist hinter dir her, Baby. Lass mich nur diese eine Sache, die mit den Archiven, allein erledigen. Verschwinde einfach für ein paar Tage von der Bildfläche, während ich mir einen klareren Eindruck davon verschaffe, womit wir es hier zu tun haben. Bitte, Edie. Ich liebe dich.«
    »Das ist nicht der springende Punkt!«, fauchte sie. »Setz mich damit nicht unter Druck!«
    »Ich habe dich gerade erst gefunden!« Kevs Stimme war rau. »Lass mich dich zumindest für ein paar Tage in Sicherheit wissen. Ich habe solche Angst, dich zu verlieren. Letzte Nacht war es so knapp. Ich könnte das nicht ertragen. Es würde mich umbringen. Es würde mich komplett zerstören.«
    »Was ist mit meiner Angst, dich zu verlieren?«, konterte sie. »Zählt das nicht genauso viel? Es ist einfach nicht fair! Warum debattieren wir nicht darüber, ob ich dir erlauben soll, dass du dich allein in Gefahr begibst, hm? Erklär mir das!«
    Sein Mund wurde hart. »Das erkläre ich dir gern. Jahrelanges Kampfsporttraining, drei Feuerwaffen, fünf Messer und eine Rolle Garotte-Draht. Entschuldige, ich muss mich korrigieren. Vier Messer, nachdem ich eins im Bein dieses Wichsers stecken gelassen habe. Das ist der Grund, warum ich gehe und du bleibst. Nur ein paar Tage. Das ist alles, worum ich bitte, Edie.«
    »Und danach? Was passiert dann?«
    »Dann verhandeln wir neu«, versprach er.
    Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn aus schmalen Augen. »Ja, schon klar. Du hältst dich wohl für oberschlau, hm?«
    »Oberschlau trifft es nicht annähernd«, sagte eine schroffe, ernste Stimme hinter ihnen. »Nimm dich in Acht vor Kevlar, dem Mann der Mysterien, Schätzchen.«
    Sie rissen beide die Köpfe herum. Drei Personen hatten sich hinter ihnen gruppiert. Die Spitze des Dreiecks bildete ein älterer Mann um die siebzig mit einem breiten, gedrungenen Körperbau, dem Gesicht einer mürrischen Bulldogge, einem grauen Bürstenschnitt und silbrig funkelnden Bartstoppeln. Eine Frau, die etwa im selben Alter zu sein schien und eine Figur hatte wie ein Kleiderschrank, flankierte ihn zur einen Seite. Der gleiche mürrische Blick, das gleiche Bulldoggen-Gesicht, nur dass ihr Haar ein bauschiger Helm mattschwarz gefärbter Locken war. Sie trug ein voluminöses Polyesterkleid mit Paisleymuster und jede Menge klimpernden Plastikschmuck.
    Auf der anderen Seite des alten Mannes stand ein muskulöser, dunkler, extrem attraktiver Kerl, der von einem Ohr zum anderen grinste. Edie erkannte die Grübchen aus dem Zeitungsartikel über
Lost Boys
wieder.
    Wow. Dies war also Kevs adoptierte Familie.
    Kev stieß ein resigniertes Seufzen aus. »Edie, darf ich dir die Ranieris vorstellen?«
    Kev hätte sich nicht träumen lassen, jemals dankbar dafür zu sein, von diesem Dreiergespann gestört zu werden, aber tatsächlich hätte er alle drei küssen mögen. Inklusive Tony.
    »Ich könnte dir den Arsch aufreißen, weil du nicht auf mich gehört

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