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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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zurückzuhaben.
    Eine Kugel sirrte durch seine Haare und brachte seine Konzentration wieder auf Spur. Er würde gar nichts haben, wenn sie alle ums Leben kämen.
    »Stellt verflucht noch mal das Feuer ein!«, wiederholte die heisere Stimme aufgebracht.
    »Komm hier hoch!«, rief Kev Sean zu. »Ich gebe dir Deckung.«
    Während Sean zu der Wendeltreppe hechtete, ballerte Kev weiter nach unten, aber die Angreifer schossen nicht zurück. Sie hatten sich der Autorität des Mannes, der hier offensichtlich das Kommando hatte, unterworfen.
    Auf halbem Weg die Treppe hinauf zuckte Sean plötzlich zusammen und blieb wie angewurzelt stehen, als hätte er vergessen, wohin er wollte. Sein Kopf kippte nach hinten, dann schaute er Liv mit flehentlichem Blick an und fasste sich an die Brust.
    Ein winziger Pfeil steckte darin.
    Sean stürzte sich überschlagend die Stufen hinunter. Mit eingezogenem Kopf, die Arme schlaff durch das Geländer baumelnd, landete er auf der Seite.
    »Sean!« Liv gab einen blindwütigen Kugelhagel in die konturlosen Rauchwolken ab, während sie die Treppe hinuntereilte.
    Ein Mann schälte sich grinsend aus dem Qualm, und da erinnerte Kev sich, woher er die heisere Stimme, die große, plumpe Gestalt, die Wellen von Irrsinn, die der Typ abstrahlte, kannte.
    Es war der Wichser, der Edie ein Messer an die Kehle gehalten und Blutergüsse an ihren Brüsten hinterlassen hatte.
    Klick. Klick
. Kevs Magazin war leer. Er tastete nach einem neuen Ladestreifen, während der Mann sich lachend wie ein Kobold aus der Hölle in Zeitlupe durch die apokalyptische, staubige Düsternis auf Liv und Sean zubewegte.
    Der Pfeil würde durch die Luft schwirren, bevor Kev seine Waffe nachladen und abfeuern konnte. Der Kerl nahm Ziel. Wie ein Panther kauerte sich Kev auf die Brüstung, sprang mit lautem Gebrüll nach unten. Blutunterlaufene Augen zuckten zu seinem Gesicht, die Betäubungspistole schwang nach oben …
    Die Schwerkraft ließ sie ineinanderkrachen. Ringend und mit um sich dreschenden Armen und Beinen wälzten sie sich durch Ziegel- und Glassplitter. Der Mistkerl war entsetzlich stark und wendig. In seinen Augen glitzerte ein wildes, verderbtes Licht, das Kev unweigerlich an Ava denken ließ. Er war innerlich tot, wurde von etwas anderem, etwas Dämonischem und Bösem beherrscht.
    Die fünfundzwanzig Kilo, die der Mann mehr auf den Rippen hatte, machten Kev beinahe bewegungsunfähig, zudem musste er einen gemeinen Fausthieb auf sein Ohr wegstecken. Er sah Sterne, doch dann bekam er einen Arm frei und konnte das Handgelenk seines Gegners packen, als der gerade mit einer scharfen Glasscherbe ausholte. Auf das Gesicht des Fettwansts zielend, stieß Kev sie kraftvoll zurück, und dank des Ausweichmanövers des Mannes gelang es ihm, ihn von seinem Körper zu wuchten. Er holte mit einem Ziegel nach seiner Schläfe aus, aber sein Gegner blockte die Attacke ab. Schwer atmend wich der Kerl zurück, dann rollte er sich auf die Füße.
    Kev folgte dem hastigen Blick des Kerls und hechtete im selben Moment wie dieser nach der Betäubungspistole. Mit einem Tritt beförderte er sie aus der Reichweite des anderen, näher zu der Wendeltreppe.
    Bäng. Bäng
. Nun, da sie nicht länger ineinander verknäuelt waren, versuchte Liv mit hoch konzentrierter Miene, dem Kerl eine Kugel zu verpassen. Er riss den Arm hoch und warf ein Messer, aber Kev wich aus, sodass es an ihm vorbeizischte und, ohne Schaden anzurichten, von der Wand abprallte.
    Mit einem Satz war der Mann bei der Betäubungspistole, warf sich auf den Boden und zielte auf Liv. Kev stieß einen Schrei aus und sprang zwischen die beiden.
    Der Pfeil wurde ausgelöst und bohrte sich in Kev. Es kam ihm vor, als hätte ihm jemand einen Magenschwinger versetzt. Er taumelte zurück und kollidierte mit Liv, die daraufhin auf Seans leblose Gestalt stürzte.
    Er starrte fassungslos auf den Pfeil, der ein Stück über seinem Nabel aus dem schwarzen Kapuzenpulli herausragte, während Liv ihn hektisch beiseitestieß und kreischend die Pistole hob.
    Das Ding steckte in seinem verdammten Geldgürtel.
    Bäng. Bäng
. Keine Zeit, sich über den Witz zu amüsieren. Mit aller Kraft hievte er sich Sean auf die Schulter. Sein Bruder war schwer wie ein Zementsack.
    Mit zitternden Beinen und Liv im Schlepptau stieg er die Treppe hinauf. Der Fettwanst nahm die Verfolgung auf, doch da gelang Liv endlich ein Treffer. Unter zornigem Gebrüll zuckte er zurück und fasste sich an die Schulter. Der Schuss

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