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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Unvorhergesehenes einstellen zu können. Wenn eine Tür klemmt, muß man darauf vorbereitet sein, es wie ein Bestandteil der Szene erscheinen zu lassen. Wenn ein Schwert in der Scheide hakt, muß man sofort dem Schlag des Partners ausweichen und ohne Zögern weiterspielen können, während man es herauszieht. Es war nicht so sehr der Selbsterhaltungstrieb als vielmehr die Schauspielkunst, die Feltheryn im letzten Augenblick herumwirbeln, sich den Angreifern entgegenstellen und das Schwert ziehen ließ.
    Die Schatten vor ihm kamen schlitternd zum Stehen. Es waren fünf, und er erkannte sie sofort als die Taschendiebe wieder, die es am ersten Tag auf dem Basar schon einmal auf seinen Geldbeutel abgesehen hatten. Scharfer Stahl schimmerte tückisch im schwachen Sternenlicht, eindeutig bessere Waffen als das falsche Schwert, das er in den Händen hielt.
    Der größte Junge, derjenige, den Snegelringe verletzt hatte, stieß ein Lachen aus.
    »Ein König, ach was!« tönte die jugendliche Stimme. »Ein alter Schauspieler, und sonst nichts! Einer, der für seine Verhältnisse viel zuviel Gold mit sich rumträgt! Und diesmal ohne einen dicken Gehilfen, der ihn beschützen kann!«
    Der Jüngling hatte recht, stellte Feltheryn fest, aber seine Worte verrieten, daß er die Situation falsch einschätzte.
    »Das Gold ist aufgebraucht«, sagte er, wobei er seine Stimme sorgfältig gesenkt hielt. »Was den Rest betrifft: Ich bin alt, aber nicht ungeschickt.«
    »Was du jetzt beweisen kannst!« knurrte der Junge, und sie stürzten sich auf ihn.
    »Dann sterbt!« stieß Feltheryn hervor, diesmal mit der vollen Kraft seiner Stimme, einer Stimme, die ausgebildet war, um auch noch die dritte Balkonreihe des größten Theaters in Ranke zu erreichen. Und während er sprach (denn er mußte nicht einmal schreien, um von einem Ende des Labyrinths bis zum anderen gehört zu werden), ließ er das Eisenschwert mit aller Kraft und Geschwindigkeit herabfahren, direkt auf den Kopf seines Gegenübers gezielt.
    Ein Messer verfing sich in seinem Mantel, den er mit der linken Hand herumwirbelte. Ein zweites bohrte sich unter seinem herabsausenden rechten Arm zwischen seine Rippen, aber der Stoß war nicht kräftig genug, um die Klinge vollständig eindringen zu lassen, so überrascht waren die Diebe von der Gewalt seiner Stimme. Zwei der Jungen sprangen voller Angst zurück. Der Anführer, der sich in seiner Ehre gekränkt fühlte, schaffte es zwar, den Kopf unter dem herabfahrenden Eisenschwert wegzuziehen, aber er konnte nicht mehr ganz ausweichen. Die Klinge war nicht sonderlich scharf, aber sie war schnell genug, um das Schlüsselbein des Jungen durch die Wucht des Aufpralls zu zerschmettern. Im selben Moment fuhr dessen Klinge über Feltheryns Bauch und hinterließ einen blutenden Schnitt, der jedoch nicht sonderlich tief war.
    Der Kampf war dem Scharmützel aus Das Berserkerschwert nicht unähnlich, und Feltheryn, der seine Wunden in der Erregung einer schauspielerischen Darbietung kaum spürte, deklamierte seine Verse mit ausreichender Gewalt:
    »Mehr habt Ihr nicht zu bieten, niederes Gezücht Greift zu Magie Ihr, weil's an Ehre Euch gebricht?
    Doch seht, auch ich nenn' einer heil'gen Klinge Zauber mein, und deren Licht wird tödlich' Lohn für Eure feige Arglist sein!«
    Daß sie überhaupt keine Magie gegen ihn einsetzten, wurde den Dieben in diesem Moment gar nicht bewußt, denn das Schwert in Feltheryns Hand begann in einem bläulichen Weiß zu glühen, ließ sein unheimliches Licht durch die Schatten dringen und erhellte die Szenerie auf dramatische Weise. Sie hatten keine Ahnung, daß das Licht der Klinge auch schon alles an Magie war, die der Zauberspruch des Stückes enthielt. Sie wußten lediglich, daß ihr Anführer wieder einmal vor Schmerzen schrie und der Mann vor ihnen viel größer war, als er noch vor einem Augenblick erschienen war, daß ihr Angriff ihm anscheinend keinen Schaden zugefügt hatte und sie den Kampf nicht gewannen.
    »Gralis, laß ihn!« schrie einer der Jungen ihrem Anführer zu, und dann schossen sie alle davon und überließen den verwundeten Gralis sich selbst.
    Feltheryn trat vor und schwang das glühende Schwert über seinen sich vor Schmerzen windenden Gegner.
    »So versinke denn in Dunkelheit!« fuhr er mit einer Textstelle aus einem späteren Akt desselben Stückes fort. »Such dir Dämonen jetzt als Spielgefährten, wenn du willst, und geh dahin auf immer, fort aus dem Reich des Lichts!«
    Der Junge

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