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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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verdammt sein, wenn ich es für sie tue.«
    Durch die Arbeit an der Stadtmauer und die Instandsetzungen nach dem Hexenfeuer und der Überschwemmung ging das Geschäft ausgezeichnet. Kadakithis' Arbeiter hatten eine ganze Wagenladung voll Gemischtwaren gekauft. Die neue Steuer wurde zumindest für den Zweck verwendet, für die sie erhoben wurde, und konnte sich nicht in der Börse des Prinz-Statthalters ansammeln.
    Privat hatte Cholly keinen Bedarf für Magier, was ihn jedoch nicht davon abhielt, mit ihnen Geschäfte zu machen. Einer kam, weil er einen Menschenschädel brauchte. Ein anderer, ein schlaksiger Kerl mit ergrauendem Haar und Bart und ungewöhnlich kräftiger Stimme, suchte Fingerknöcheln. Diese Herren wußten nicht, daß ihre Schätze von seinem Brennstofflager getrockneter Knochen kamen.
    Ein dritter, ein angehender Zauberer, suchte eine guterhaltene Hand. Cholly verschwand kurz in seiner Werkstatt.
    Nach einem Hieb mit dem Beil kehrte er mit einer abgetrennten Linken zurück.
    Ein letzter kleiner Magier verlangte eine ganze Menschenhaut. Ihn schickte er in den nächsten Laden. Zandulas würde ihm später eine Vermittlungsgebühr bezahlen.
    Als es im Laden etwas ruhiger wurde, schaute Cholly nach seinen Gehilfen. Sie waren bereits sehr fleißig gewesen. Die Leichen waren ausgezogen und ihre Habe ordentlich sortiert. Das kleinste Häufchen war das Geld. Die beiden waren ehrliche Jungen, aber er wußte, daß sie trotzdem ein paar Kupferstücke einsteckten, so, wie er es getan hatte, als er beim alten Shi Han Zweifinger in die Lehre gegangen war.
    Er schickte Sambar in den Laden, während er und Aram die nackten Leichen skalpierten, ausbluten ließen und
    zerstückelten. Nachdem die Leichenstücke mit den erforderlichen Zutaten in Kesseln zum Sieden gegeben waren, wandte er sich an Aram. »Wenn du dazu kommst, dann bring diese Talgfässer zu Reh Shing, dem Seifensieder auf der anderen Straßenseite, hinüber. Wird Zeit, daß ich mit meinen Runden anfange.«
    Chollander kratzte sich am Nacken. Einen Augenblick juckte es, als beobachte ihn jemand.
    Er begann seinen Handel immer in Shamaras Perückengeschäft. In ihrer Jugend war Shamara umwerfend gewesen. Ihre jetzige Schönheit war von anderer Art: eine Wärme, die von ihrer guten Seele ausging. Sie feilschten ein bißchen, während Shamara die Kopfhäute nach Qualität und Dichte begutachtete. Schließlich einigten sie sich auf drei Silberlinge, acht Kupferstücke und einen Kuß.
    »Was ich nicht alles fürs Geschäft tue«, sagte Shamara lachend, ehe sie die Lippen unter seinen Schnurrbart preßte. Es weckte keine Leidenschaft, aber es ließ sie alles andere denn kalt. »Genug! Da fühle ich mich ja wie ein junges Mädchen, und diesen Unsinn habe ich längst überstanden.«
    Cholly pfiff eine fröhliche Weise den ganzen Weg bis zu Marcs Waffengeschäft. Der größte Teil von Marcs Ware war Ramsch, und das waren auch die Waffen, die Cholly ihm anbot. Die wirklich guten verkaufte er einzeln. Einige besondere Klingen behielt er für sich. Trotzdem sah er hin und wieder ein interessantes Stück in Marcs Laden.
    Das Mittagessen nahm Cholly regelmäßig mit Furtwan Beutelschneider ein, während Hazen, Furtwans Neffe, den Laden hütete und des Leimsieders Wagen im Auge behielt. Heute entschieden die beiden Freunde sich für Rindsbraten, deshalb begaben sie sich zum Scheckigen Mann, wo stets eine Lende zum Tranchieren bereit war.
    »Ist vergangene Nacht irgendwas Interessantes vorgefallen?« erkundigte Furtwan sich zwischen zwei Schlucken Echtbräu.
    Cholly antwortete nicht sogleich. Er hatte jetzt schon zum zweitenmal das Gefühl, daß er beobachtet wurde. Von wem und aus welchem Grund konnte er sich nicht denken. Wieder kratzte er sich am Hals.
    Es sah nicht so aus, als blicke jemand in seine Richtung, aber er wußte verdammt gut, daß ihn jemand bespitzelte. Das Jucken wurde stärker. Er ließ die Rechte unter den Tisch gleiten und tat, als kratze er seine nackte Wade, tatsächlich aber vergewisserte er sich, daß sein Extramesser noch im Schaft steckte.
    Die beiden Männer unterhielten sich eine Stunde lang angeregt. Als Cholly den Scheckigen Mann verließ, kehrte das Jucken zurück und war noch stärker als zuvor. Beunruhigend war, daß er niemanden sah, der ihm möglicherweise folgte. Trotzdem zweifelte er nicht, daß er überwacht wurde. Aber von wem? Und warum?
    Er vermißte den gewohnten freundlichen Gruß Ganners, Lalos Sohnes, der von Mobs während des

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