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Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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doch klar, daß die meisten Katzen ihr Fressen selber finden müssen.«
    Er fütterte sie mit kleingehacktem Fleisch und schnitt sich selbst eine dicke Scheibe Wurst und ein großes Stück Käse ab und legte beides zwischen zwei Schwarzbrotscheiben. Das Ganze spülte er mit verdünntem Wein hinunter. Schecki war mit ihrer Stärkung vor ihm fertig und begann, sich zu putzen. Sie ignorierte ihn nun mit der Reserviertheit, zu der nur Katzen fähig sind.
    Es war ein ausgesprochen unfreundlicher Morgen.
    Gewöhnlich spazierte Cholly gemächlich zu seinem Geschäft, heute, bei diesem kalten Regen beeilte er sich jedoch. Das Kopfsteinpflaster war eisglatt. Zweimal mußte er umkehren und einen Umweg machen. Er war froh, daß seine eingefetteten Stiefel und der wasserdichte Umhang ihn trocken hielten.
    Er öffnete das große Messingschloß und steckte den Schlüssel in seinen Beutel zurück. Im vorderen Teil des Geschäfts standen Regale, voll von Tontöpfen, jeder einzelne mit einem bestimmten Symbol versehen, das über den Inhalt Aufschluß gab. An der hinteren Seite, vor der Vorhangtür, befand sich ein großer hölzerner Ladentisch.
    Er klatschte die Hand auf den Tisch, was mit einem Aufschrei erwidert wurde. »Aram, steh auf! Zeit, es anzugehen. Weck Sambar auf!«
    Ein großer schlaksiger Bursche von etwa sechzehn Jahren kroch verschlafen unter dem Ladentisch hervor und gähnte herzhaft. Dann stand er auf, streckte und kratzte sich und fuhr mit der Hand durch seine zottige Mähne blonder Locken.
    »Morgen, Meister«, grüßte er.
    Aram trat durch die Vorhangtür und schritt über den Ziegelboden der Werkstatt, vorbei an den vier riesigen Eisenkesseln, den ordentlich aufgeschichteten Brennholzscheiten und getrockneten Knochen, den Regalen und Schubläden voller Ingredenzien. An einer Seite befand sich ein Balken mit Fleischerhaken und eine Wasserpumpe. Eine zweite, breitere Vorhangtür führte zum Roßstall.
    Enkidu und Eshi, zwei Graue mit riesigen Hufen, standen in ihren Boxen. In einer Ecke von Enkidus schnarchte ein pausbäckiger dicker Junge mit brauner Haut unter einer groben Wolldecke.
    »Steh auf, Faulpelz! Der alte Glatzkopf ist da! Steh auf und tu was!« Aram versetzte dem Vierzehnjährigen einen freundschaftlichen Tritt.
    »Schon?« Sambar stand auf, schüttelte das Stroh von seiner Decke, faltete sie und hängte sie über die Trennwand zwischen den beiden Boxen. Dann bürstete er das Stroh von seinem Kittel und zupfte die Halme heraus, die sich in seinem blauschwarzen, glatten Haar verfangen hatten.
    Bis die beiden Bürschchen etwas Brot mit Käse gegessen und den Pferden das Geschirr umgelegt hatten, hatte die aufgehende Sonne die finsteren Wolken zu kaum mehr als einem fahlen Grau erhellt. Donner polterte wie ein leeres Faß, das über Kopfsteinpflaster rollt. Statt blendend vom Himmel zu zucken, färbten die Blitze lediglich stellenweise und flüchtig die Gewitterwolken. Der Schimmelfohlenfluß würde wieder über die Ufer treten und mit seinem schmutzigen Wasser die unbekannten Opfer von Hochwasser und Bränden aus ihren Massengräbern spülen.
    Der Regen floß in eisigen Bächen von ihren Ölhautumhängen. Enkidu tänzelte, ihn störte das Wetter nicht, während Eshis Benehmen nicht daran zweifeln ließ, daß sie nichts als in ihre warme, trockene Box zurück wollte. Aram stiefelte voraus, weil die Sicht so schlecht war. Gerade, als sie in Odd Birts Zuflucht einbogen, rief er:
    »Ich sehe eine, hinter Fuchs' Kneipe!«
    Bei jedem von Arams Schritten spritzte schlammiges Wasser auf.
    »Bei Vater Ils' Bart! Er blutet noch!«
    »Können wir ihm helfen? Lebt er noch?«
    »Nein, Cholly. Sein Kopf ist fast abgetrennt.«
    »Siehst du jemanden? Vielleicht ist sein Mörder noch in der Nähe.«
    Aram zückte seinen Dolch. Cholly kletterte vom Kutschbock und zog sein langes Ilbarsimesser. Es war nirgendwo jemand zu sehen. Die Tür von Fuchs' Kneipe war verschlossen, und so gründlich sie sich auch umschauten, es hielt sich niemand in der näheren Umgebung versteckt.
    »Ich verstehe es nicht. Es kann niemand da raus gekommen sein, ohne daß wir ihn gesehen hätten«, sagte Aram. »Außer vielleicht ein Magier.«
    »Ist nicht unmöglich«, brummte Cholly.
    Aram sprang hinunter und rannte voraus, um das Stalltor zu öffnen. Die größeren Pfützen nahm er im Sprung. Die Torflügel schwangen mühelos auf. Cholly lenkte das Fuhrwerk rückwärts hinein. Aram spannte die Pferde aus, striegelte sie, warf ihnen trockene

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