Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Macht Der Könige

Titel: Die Macht Der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
denkt Ihr, wie er sonst so alt geworden wär'? Ich habe Dor nur mit dem Messer vom Reden abhalten können.«
    »Und warum hast du nicht statt dessen auf den Leimsieder gezielt?«
    »Versteht doch, ich habe nicht viel Zeit gehabt. Und ich war nicht in der Verfassung, mich mit dem Riesen anzulegen. Vielleicht habe ich bloß zwischen die zwei geworfen und bin gerannt. Außerdem seid Ihr der Magier. Warum habt Ihr nichts getan? Warum habt Ihr den Fettsack nicht verwandelt?«
    »Solange er das Amulett hat, ist er gegen Zauber gefeit. Warum hätte ich sonst zwei Pfuscher verdingt?«
    »Großer Magier, ha«, höhnte Babbo. »Ihr könnt mit Eurer Hexerei nichts ausrichten, deshalb heuert Ihr uns an. Und dann habt Ihr den Nerv, mir die Hölle heiß zu machen, weil es mir nicht besser ergangen ist!
    Macht die Drecksarbeit doch selber, wenn Ihr sie soviel besser versteht.! Viel Vergnügen! Aber ohne mich«, schnaubte er voll Verachtung, die über seine Furcht die Oberhand gewonnen hatte.
    Es war eng auf der Tribüne, die Lowan Vigeles auf seinem Landendebesitz errichtet hatte, und die Steinbänke waren unbequem. Die Zuschauer hatten bereits soviel Rotgold getrunken, daß sie mehr als aufgekratzt waren. Zandulas und Cholly pfiffen und brüllten mit den übrigen. Bei den ersten Runden hatten verurteilte Verbrecher ihre Kräfte gemessen. Da war nicht viel Geschicklichkeit zu sehen gewesen, hauptsächlich rohe Gewalt. Chollander zog die Wagenrennen vor.
    Er hatte eine gute Nase. Das vierte Rennen war gerade zu Ende, und er konnte zum drittenmal einen Gewinn abholen. Zandulas, der noch kein einziges Mal auf das richtige Gespann gesetzt hatte, stand mit säuerlichem Grinsen auf.
    »Ich gönne mir ein Bier, bevor es richtig losgeht. Willst du auch eins?«
    »Nein, danke, Zan. Soll ich irgendwelche Wetten für dich setzen?«
    »Nein. Oder doch. Falls ich nicht rechtzeitig zurück bin. Setz zwei Kupfer auf wen immer du selber aussuchst.«
    Chollys Favorit war Borak. Boraks lange, ölige Peitsche hinter seinen drei Fuchswallachen bewegte sich wie von selbst, und er konnte mit den klingenbestückten Radnaben besser umgehen als die meisten Männer mit einem Schwert.
    Die anderen Wagenlenker im heutigen Hauptrennen waren Magyar mit Schimmeln, Atticus mit Falben und Crispen ebenfalls mit einem Schimmelgespann.
    Überall hörte man: »Sechs Kupfer auf Atticus«, »zwei auf Magyar«, »vier auf Atticus«, »acht auf Crispen«.
    Vom Wettfieber angesteckt brüllte Cholly: »Zwei Silber auf Borak!«
    »Für mich auch! Das Geld gebe ich dir später«, flüsterte Zandulas, als er zurückkehrte. »Ich hätte ja auf Atticus gesetzt, aber du hast heut nachmittag immer gewonnen. Ich hoffe nur, deine Glückssträhne hält noch an.«
    Die großen Wetteinsätze kamen von den Logenplätzen, es waren ganze Stapel von Goldkronen. Der Unterschied zu denen, die weniger setzten, war nur, daß die in den Logen es sich gewöhnlich leisten konnten, zu verlieren. Die einfachen Bürger auf den harten Steinbänken gerieten schon in Bedrängnis, wenn sie eine Handvoll Kupfer verloren.
    Das Prickeln im Nacken war zurück. Er wurde schon wieder beobachtet!
    Vier Gespanne fuhren auf die Bahn, nachdem ihre Plätze ausgelost waren. Cholly runzelte die Stirn. Borak war an der Außenseite. Dann kamen Crispen, Magyar und schließlich Atticus an der vorteilhaften Innenseite. Der Rennleiter senkte die Fahne, und sie starteten. Die Pferde bedrängten einander. Scharfer Stahl klirrte jedesmal, wenn Räder zu dicht zusammenkamen. Crispen drängte Borak gegen die Wand, doch der mit allen Wassern gewaschene Veteran behielt die Kontrolle. Staub flog, als seine Klingen in die Steine meißelten. Zum Ausgleich schnalzte er mit der Peitsche und schlug mit der Peitsche auf die Hinterbacke des näheren Schimmels. Das Pferd kam aus dem Schritt. Es brauchte nur einen Augenblick, bis es sich wieder gefangen hatte, aber das genügte.
    Cholly schaute sich um. Blitzte da Silberhaar in der Menge hinter ihm auf? Vielleicht war es eine Frau, die die Modetorheit mitmachte. (8) Vielleicht nicht. Er legte die Hand um den Griff seines Ilbarsimessers.
    Ein Schimmelhengst schrie, als er von einer Klinge erfaßt wurde, die ihm den Unterschenkel eines Hinterbeins durchschnitt. Die Menge brüllte. Der Sturz des Pferdes riß die Deichsel zur Seite, der Rest des Gespanns mußte sich drehen, wodurch der Wagen umkippte. Magyars Hand hatte sich in den Zügeln verfangen, und er wurde mitgeschleift.
    Silberhaar

Weitere Kostenlose Bücher