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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Mithilfe der Telekinese schließe ich die Handschellen auf und lasse sie zu Boden fallen. Dasselbe passiert mit den Fußfesseln.
    »John!«, ruft Sam von weiter unten aus dem Gang.
    Ich krieche an meine Zellentür. »Ich bin hier!«
    »Was ist hier los?«
    »Das wollte ich dich auch gerade fragen!«, rufe ich zurück.
    Ein paar andere Gefangene brüllen jetzt ebenfalls durch die Stäbe ihrer Zellentüren. Der Wachmann stöhnt und rappelt sich mühsam wieder auf. Er blutet am Kopf.
    Die Erde bebt erneut. Jetzt ist es viel heftiger und dauert länger als beim ersten Mal. Von rechts fegt eine Staubwolke durch den Gang. Für einen Augenblick sehe ich nichts, strecke aber meine Hände durch die Gitterstäbe und rufe dem Wachmann zu, dass er mich rauslassen soll.
    »Hey! Wie hast du deine Handschellen losbekommen?«
    Er ist ziemlich verwirrt, macht ein paar Schritte nach rechts, dann nach links. Die anderen Wachmänner, die ihm mit gezückten Waffen zu Hilfe eilen, beachtet er gar nicht. Von oben bis unten ist er mit Staub überzogen.
    Von der rechten Seite des Gangs ertönen Tausende von Gewehrschüssen. Das Brüllen eines Monsters ist die Antwort.
    »John!«, schreit Sam in einer Tonlage, die ich noch nie bei ihm gehört habe.
    Ich fange den Blick des Wachmanns auf und rufe: »Wir werden hier alle krepieren, wenn Sie mich nicht rauslassen!«
    Er schaut komplett verängstigt in Richtung des Gebrülls. Mit langsamen Bewegungen greift er nach seiner Waffe, doch bevor er sie herausziehen kann, schwebt sie von ihm weg. Den Trick habe ich schon mal gesehen – auf dem nächtlichen Spaziergang in Florida. Amüsiert schaue ich zu, wie der Wachmann in totaler Verwirrung herumwirbelt und wegrennt.
    Sechs wird vor meiner Zellentür sichtbar. Das Amulett hängt noch immer von ihrem Hals herab. Augenblicklich wird mir klar, dass sie ziemlich sauer auf mich ist. Außerdem hat sie es eilig, mich hier herauszukriegen.
    »Was ist da unten los, Sechs? Ist Sam okay? Ich kann nichts sehen.«
    Sie schaut in den Gang hinein und konzentriert sich auf etwas. Plötzlich kommt ein Schlüsselbund angeschwebt und landet in ihrer Hand. Sie steckt einen Schlüssel in den Kontrollschalter an der Wand. Meine Tür öffnet sich. Ich stürze ausder Zelle und kann endlich den Gang überprüfen. Er ist extrem lang – mindestens vierzig Zellen liegen zwischen mir und dem Ausgang. Allerdings ist der Ausgang sowie die Wand, in der er sich befinden müsste, verschwunden. Ich starre direkt auf den riesigen, gehörnten Kopf eines Piken. Zwei Wachmänner stecken in seinem Maul. Mit Blut vermischter Speichel tropft von seinen rasiermesserscharfen Zähnen.
    »Sam!«, brülle ich, aber er antwortet nicht. »Sam ist da vorn!«, rufe ich Sechs zu.
    Sie verschwindet vor meinen Augen und fünf Sekunden später sehe ich, wie sich eine andere Zellentür öffnet. Sam kommt auf mich zugestürzt.
    »Okay, Sechs! Lass uns dieses Monster erledigen«, rufe ich.
    Sechs materialisiert sich ein paar Zentimeter vor meiner Nase. »Wir werden keinen Piken bekämpfen. Nicht hier.«
    »Machst du Witze?«, frage ich.
    »Wir haben etwas viel Wichtigeres zu erledigen, John«, faucht sie zurück. »Wir müssen sofort nach Spanien.«
    »Jetzt?«
    »Sofort!« Sechs fasst meine Hand und zieht mich hinter sich her. Sam ist gleich hinter mir. Mithilfe von Sechs’ Schlüsseln können wir zwei weitere versperrte Türen überwinden. Hinter der zweiten Tür müssen wir uns mit sieben Mogadori auseinandersetzen, die mit Schwertern und zylindrischen, kanonenartigen Röhren umherlaufen. Instinktiv fasse ich nach meinem Dolch, aber er ist nicht da. Sechs wirft mir die Waffe des Wachmanns zu. Sie hält mich und Sam zurück. Dann senkt sie den Kopf und konzentriert sich. Der Anführer der Mogs wird herumgewirbelt und rammt sein Schwert unfreiwillig in die beiden hinter ihm stehenden Mogs, die daraufhin zu Asche zerfallen. Dann verpasst Sechs ihm einen Tritt, sodass er in sein eigenes Schwert fällt. Noch bevor er stirbt, ist Sechs wieder unsichtbar.
    Sam und ich ducken uns vor dem ersten Schuss aus einer Mogadori-Röhre, doch der zweite versengt meinen Hemdkragen. Ich feuere das gesamte Magazin meiner Waffe ab, während ich mir einen Weg durch die Aschehaufen bahne. Ich töte einen Mogadori und schnappe mir die Röhre, die er fallen gelassen hat. Sobald sich mein Finger um den Abzug legt, erwachen Hunderte von glitzernden Lichtern zum Leben und ein grüner Strahl schneidet in einen weiteren Mog. Ich

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