Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
Ich habe keine Ahnung,wo wir sind. Ich werde aus dem Wagen gezerrt und in ein anderes Fahrzeug gestoßen, was anscheinend sicherer ist und für längere Strecken eingesetzt wird. Die zweite Fahrt dauert ewig, zwei Stunden, vielleicht auch drei. Als wir endlich anhalten und ich wieder herausgeholt werde, ist die Ohnmacht angesichts dessen, was Sarah möglicherweise getan hat, fast unerträglich geworden.
    Ich werde in ein Gebäude gebracht. Jedes Mal, wenn ich um eine Ecke biege, muss ich warten, bis die nächste Tür aufgeschlossen wird. Ich zähle vier Türen. Mit jedem neuen Korridor verändert sich die Luft und wird stickiger, je weiter ich in das Gebäude hineingeführt werde. Schließlich werde ich in eine Zelle geworfen.
    »Hinsetzen!«, befiehlt einer der Polizisten.
    Ich lasse mich auf ein gemauertes Bett fallen. Die Kapuze ist weg, aber die Handschellen trage ich immer noch. Die vier Polizisten verlassen den Raum, die Tür wird zugeknallt. Die beiden größten Polizisten setzen sich draußen vor die Zelle, die anderen gehen weg.
    Die Zelle ist eng, drei mal drei Meter, und verfügt über das mit gelben Flecken überzogene Bett, auf dem ich sitze, sowie eine Toilette und ein Waschbecken aus Metall. Sonst nichts. Drei der vier Wände sind aus massivem Beton. An der hinteren Wand ist oben ein kleines Fenster angebracht.
    Obwohl die Matratze sehr schmutzig ist, lege ich mich hin, schließe die Augen und warte darauf, dass sich meine Gedanken beruhigen.
    »John!«, höre ich plötzlich Sam rufen.
    Meine Augen öffnen sich. Ich stürze an die Zellentür und packe die Gitterstäbe. »Ich bin hier!«, rufe ich zurück.
    »Maul halten!«, blökt mich der größere meiner Bewacher an und zeigt drohend mit seinem Schlagstock auf mich. Am Endedes Korridors wird Sam ebenfalls angebrüllt. Er sagt nichts mehr, aber zumindest weiß ich, dass er in der Nähe ist.
    Ich strecke meine Hand durch die Gitterstäbe und presse sie auf das flache Metallgehäuse des Türschlosses. Dann schließe ich die Augen, konzentriere meine telekinetischen Fähigkeiten auf den Schließmechanismus im Innern, spüre aber nur eine Vibration, die mir Kopfschmerzen verursacht, je mehr ich mich konzentriere.
    Die Zelle – sie ist mit einem elektronischen Mechanismus ausgestattet. Ich kann sie mithilfe der Telekinese nicht öffnen.
    ***
    So schnell ich kann, laufe ich zurück zum Waisenhaus. Die Kapuze bläht sich hinter meinem Kopf wie ein Ballon auf. Als ich noch etwas schneller laufe, verschmelzen Wolken und Himmel zu einem strahlenden Weiß.
    Ich stürze durch die Eingangstür und renne hinauf zu den Schlafräumen. Adelina sitzt auf meinem Bett, meine Nachricht auf dem Schoß. Ein kleiner Koffer steht neben ihr auf dem Boden. Als sie mich bemerkt, springt sie auf und umarmt mich.
    »Das musst du dir ansehen«, sagt sie und reicht mir den Zettel. Ich falte ihn auseinander und bemerke, dass es gar nicht meine Nachricht ist, sondern die Fotokopie eines Bildes.
    Es dauert eine Sekunde, bevor mir klar wird, worum es sich handelt. Als ich es schließlich erkenne, bleibt mir fast das Herz stehen.
    Irgendwer hat ein riesiges und kompliziert gemustertes Symbol in einen nahe liegenden Berghang gebrannt. Mit seinen sorgfältig und deutlich ausgeführten Linien und Verwinklungen ist das Symbol eine exakte Kopie der Narben an meinem Knöchel.
    Das Blatt fällt mir aus der Hand und segelt langsam zu Boden.
    »Es wurde gestern entdeckt. Die Polizei verteilt diese Kopien und sucht nach Informationen«, sagt Adelina. »Wir müssen sofort abreisen.«
    »Ja, unbedingt. Aber ich muss erst mit dir über Ella reden«, sage ich.
    Adelina dreht mir den Kopf zu. »Was ist mit Ella?«
    »Ich möchte, dass sie mit uns kommt …«
    Bevor ich meinen Satz zu Ende bringen kann, werde ich durch ein donnerndes Krachen von den Füßen gerissen. Adelina fällt ebenfalls hin und prallt mit der Schulter auf den harten Fußboden. Irgendwo im Waisenhaus hat es eine Explosion gegeben. Einige Mädchen kommen schreiend in den Raum gelaufen, andere rennen durch den Flur und suchen irgendwo nach Schutz. Schwester Dora brüllt, dass sich alle im Südflügel versammeln sollen.
    Adelina und ich rappeln uns auf und laufen in den Flur. Dann gibt es eine weitere Explosion. Plötzlich spüre ich kühlen Wind. Vor dem allgemeinen Geschrei kann ich nicht hören, was Adelina sagt, folge aber ihrem Blick an die Decke, wo sich ein Loch in der Größe eines Reisebusses abzeichnet. Während ich

Weitere Kostenlose Bücher