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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hinaufschaue, bewegt sich ein großer Mann in einem Trenchcoat an den Rand des Lochs.
    Er hat langes rotes Haar und zeigt auf mich.

25
    Der Vernehmungsraum ist warm und stockfinster. Ich habe meinen Kopf auf den Tisch vor mir gelegt und versuche, nicht einzuschlafen. Aber nachdem ich die ganze Nacht wach gewesen bin, kann ich nichts dagegen tun.
    In nächsten Moment höre ich Geflüster – eine Vision kündigt sich an. Ich spüre, wie ich durch die Dunkelheit schwebe und dann, so als würde ich von einer Kanone abgeschossen, durch einen dämmrigen Tunnel segele. Blitzende Lichter. Schwarz wird zu Blau. Blau verwandelt sich in Grün. Das Flüstern verfolgt mich, wird aber schwächer, je weiter ich durch den Tunnel vordringe. Plötzlich werde ich ruckartig abgebremst und alles wird still. Helles Licht erscheint vor mir und ich spüre einen Windstoß. Als ich hinunterschaue, erkenne ich, dass ich auf dem schneebedeckten Gipfel eines Bergs stehe.
    Die Aussicht ist spektakulär. Meilenweit erstrecken sich Berge. Tief unter mir ist ein grünes Tal mit einem kristallblauen See. Ich fühle mich von diesem See angezogen und beginne den Abstieg, als ich plötzlich winzige Lichtblitze dort unten erkenne. So, als hätte ich ein Fernrohr vor Augen, ist meine Sicht mit einem Mal vergrößert und ich sehe Hunderte von schwer bewaffneten Mogadori, die auf vier fliehende Gestalten feuern.
    Schreckliche Wut überkommt mich. Die Farben verwischen, während ich den Berg hinunterrenne. Ein paar hundert Meter vom See entfernt steht eine grummelnde, schwarze Wolkenfrontüber mir. Blitze zucken in das Tal hinunter. Lautes Donnern ertönt. Ich werde von den Füßen gerissen, als überall um mich herum Blitze einschlagen. Dann sehe ich, wie sich das glühende Auge formt und aus den Wolken auf mich herabstarrt.
    »Sechs!«, brülle ich, aber der Donner übertönt mich. Ich weiß, dass sie es ist. Aber was macht sie hier?
    Die Wolken reißen auf und eine Gestalt fällt aus dem Himmel ins Tal. Wieder sehe ich alles vergrößert und merke, dass ich recht hatte: Rasend vor Wut steht Sechs zwischen der sich nähernden mogadorischen Truppe, zwei jungen Mädchen und zwei älteren Männern. Sie hat die Arme über den Kopf gehoben und ein heftiger Regen fällt.
    »Sechs!«, rufe ich noch einmal. Plötzlich werde ich von hinten an den Schultern gepackt.
    Ich öffne die Augen und hebe den Kopf vom Tisch. Die Lichter im Vernehmungsraum sind eingeschaltet. Ein großer Mann mit rundlichem Gesicht beugt sich über mich. Er trägt einen dunklen Anzug. An seinem Gürtel ist eine Dienstmarke befestigt. Er hält das weiße Tablet in den Händen.
    »Beruhige dich, Junge. Ich bin Detective Will Murphy vom FBI. Wie geht es dir?«
    »Bestens«, sage ich, bin aber von meiner Vision noch immer ganz benommen. Wen wollte Sechs da bloß beschützen?
    »Gut«, sagt der Detective. Er setzt sich. Vor ihm liegen Notizblock und Kugelschreiber. Vorsichtig legt er das Tablet links neben sich auf den Tisch.
    »Also«, beginnt er und wartet einen Moment ab. »Sechs was? Was hat es mit sechs auf sich?«
    »Wie?«
    »Du hast im Schlaf die Zahl Sechs gerufen. Willst du mir nicht verraten, was das bedeuten soll?«
    »Mein Golf-Handicap«, entgegne ich. Mein Bewusstseinversucht, die Gesichter der beiden Mädchen herbeizurufen, doch sie sind verschwommen.
    Detective Murphy schmunzelt. »Na klar. Wie wär’s, wenn wir uns jetzt mal ein bisschen unterhalten? Fangen wir mit der Geburtsurkunde an, die du in der Paradise High School abgegeben hast. Sie ist gefälscht, John Smith. Bevor du vor ein paar Monaten in Paradise aufgetaucht bist, gibt es nicht den kleinsten Eintrag über dich. Nirgendwo«, sagt er und kneift die Augen zusammen, als erwarte er eine Antwort. »Deine Sozialversicherungsnummer gehört einem Toten aus Florida.«
    »Was war jetzt die Frage?«
    Sein Lächeln wird zu einem dreckigen Grinsen. »Fang doch mal an und sag mir deinen richtigen Namen.«
    »John Smith.«
    »Okay«, sagt er. »Wo ist dein Vater, John?«
    »Tot.«
    »Wie günstig.«
    »Ehrlich gesagt ist das so ziemlich das Ungünstigste, was mir im Leben bisher passiert ist.«
    Der Detective notiert etwas auf seinem Block. »Wo kommst du ursprünglich her?«
    »Vom Planeten Lorien. Das ist vierhundertfünfzig Millionen Kilometer entfernt.«
    »Muss ja ’ne lange Reise gewesen sein, John Smith.«
    »Fast ein Jahr. Beim nächsten Mal nehme ich was zum Lesen mit.«
    Er lässt seinen Schreiber fallen, verschränkt

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