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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Rolle einnehmen und sich seiner Kräfte bemächtigen konnte.«
    Während ich Crayton erstaunt ansehe, legt Ella ihre Hand in meine, so wie sie es schon viele Male zuvor getan hat. Allerdings fühlt es sich jetzt anders an. Ich schaue zu ihr und sehe, dass sie wieder die ältere und größere Ausgabe ihrer selbst angenommenhat. Als sie mein Unbehagen bemerkt, lässt sich Ella erneut schrumpfen. Die vier Jahre schmelzen dahin, bis sie wieder sieben ist.
    »Sie ist das zehnte Kind«, sagt er. »Die Zehnte der Ältesten. Wir haben diese Geschichte mit dem Autounfall ihrer Eltern erfunden, um ihre Herkunft zu tarnen. Sie wurde hierhergeschickt, um mit dir zusammenzuleben, auf dich aufzupassen und mir alles Wichtige zu berichten.«
    »Es tut mir leid, dass ich dir nicht die Wahrheit sagen konnte, Marina«, sagt Ella mit ihrer sanften Stimme. »Aber ich bin nun mal die beste Geheimnishüterin auf der ganzen Welt. Genau wie du gesagt hast.«
    »Das bist du wirklich«, sage ich.
    »Ich habe auf Adelina gewartet, um dir deinen Kasten zu geben«, sagt sie mit einem Lächeln.
    »Weißt du, wer der Zehnte der Ältesten war?«, fragt Crayton. »Indem er sein Alter veränderte, konnte Loridas so lange leben, wie er wollte, auch nachdem die anderen Ältesten bereits gestorben waren. Jedes Mal, wenn er alt wurde, machte er sich selbst wieder jung und verfügte über neue Lebenskräfte.«
    »Bist du Ellas Cêpan?«
    »Nur stellvertretend, sozusagen. Da Ella bei unserer Abreise gerade erst geboren war, ist ihr noch kein Cêpan zugeteilt worden.«
    »Ich dachte, du bist ein Mogadori.«
    »Ich weiß, aber das ist nur deshalb passiert, weil du die Hinweise falsch gedeutet hast. Als ich heute Morgen mit Héctor gesprochen habe, wollte ich dir dadurch signalisieren, dass ich ein Freund bin.«
    »Aber wieso bist du nach deiner Ankunft nicht gleich zu mir gekommen? Wozu musstest du Ella vorschicken?«
    »Ich habe zunächst versucht, mit Adelina zu reden, aber siehat mich rausgeworfen, sobald sie wusste, wer ich war. Außerdem musstest du deinen Kasten bekommen. Ich konnte dich nicht ins Vertrauen ziehen, ohne dass der Kasten da war«, erklärt mir Crayton. »Also habe ich Ella geschickt. Sie hat schon angefangen, nach dem Kasten zu suchen, noch bevor du sie darum gebeten hast. Die Mogadori wussten seit einiger Zeit, wo du dich ungefähr aufhältst und ich habe mein Bestes getan, um sie von deiner Spur abzubringen. Ich habe einige oder besser gesagt die meisten getötet und außerdem in verschiedenen Städten, die Hunderte von Kilometern entfernt liegen, Gerüchte in die Welt gesetzt. Über Kinder, die irgendwas Erstaunliches getan haben, wie zum Beispiel ein Auto hochgehoben haben oder übers Wasser gegangen sind. Es funktionierte so lange, bis sie herausfanden, dass du in Santa Teresa bist. Aber selbst da noch wussten sie nicht, welches von den Mädchen du bist. Dann hat Ella den Kasten gefunden und du hast ihn geöffnet. Das war der Zeitpunkt, an dem ich hierherkam, um in aller Ruhe mit dir zu reden. Als du den Kasten geöffnet hast, wurden die Mogadori direkt zu dir geleitet.«
    »Weil ich ihn geöffnet habe?«
    »Ja. Probier es aus. Mach ihn auf.«
    Ich lasse Ellas Hand los und fasse nach dem Schloss. Mir wird übel, als ich daran denke, dass ich ihn jetzt aufmachen kann, weil Adelina tot ist. Ich öffne das Schloss und klappe den Deckel auf. Der kleine blassblaue Kristall glüht noch immer.
    »Rühr ihn nicht an«, sagt Crayton. »Die Tatsache, dass er glüht, bedeutet, dass irgendwo ein Makrokosmos herumschwebt. Wenn du den Stein jetzt anfasst, werden sie genau wissen, wo du bist. Ich weiß nicht, wessen Makrokosmos hier gerade aktiv ist, aber ich bin ziemlich sicher, dass die Mogadori ihn irgendjemandem gestohlen haben.«
    Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon er redet.
    »Makrokosmos?«, frage ich.
    Er schüttelt frustriert den Kopf. »Jetzt ist nicht die Zeit, das alles zu erklären. Mach den Kasten wieder zu.« Er öffnet den Mund und will noch etwas sagen, wird aber von einem heftigen Klopfen an der Tür am Fuße der Treppe unterbrochen. Wir hören undeutliche Rufe fremder Stimmen.
    »Wir müssen gehen«, sagt Crayton, hastet in die hinterste Ecke des Raums und greift nach einem großen schwarzen Koffer. Er öffnet ihn und zum Vorschein kommen zehn verschiedene Waffen, ein Dutzend Handgranaten sowie ein paar Dolche. Er wirft seinen Mantel auf den Boden. Darunter trägt er eine Lederweste und befestigt nun jede einzelne Waffe

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