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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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dass das niemandem aufgefallen ist? Was haben sie mit den ganzen Felsen und dem Dreck gemacht, den sie da rausgeholt haben? Sogar in einem so dünn besiedelten Gebiet wie dort in West Virginia müsste doch irgendwann mal irgendwer darüber gestolpert sein. Wanderer oder Jäger. Piloten von kleinen Flugzeugen. Was ist mit Satellitenüberwachung? Und wer weiß, wie viele von diesen Basislagern oder Außenposten oder wie immer man es nennen will sie noch auf der Erde haben? Ich begreife einfach nicht, wie sie sich so frei bewegen können.«
    »Stimmt«, sage ich. »Ich weiß auch nicht, wie. Aber irgendetwas sagt mir, dass wir wahrscheinlich nicht mal die Hälfte von allem wissen. Erinnerst du dich an die allererste Konspirationstheorie, von der du mir erzählt hast?«
    »Nein«, antwortet Sam.
    »Wir sprachen davon, dass eine ganze Stadt in Montana entführt wurde. Du sagtest, die Regierung würde diese Entführungen erlauben und im Austausch dafür technologisches Wissen bekommen. Erinnerst du dich jetzt?«
    »Vage, aber ja.«
    »Na ja, das ergibt jetzt alles einen Sinn. Vielleicht hat ja Technologie gar nichts damit zu tun und vielleicht erlaubt die Regierung auch keine Entführungen, aber ich glaube wirklich, dass es da irgendein Abkommen gibt. Du hast nämlich recht.Es kann gar nicht sein, dass sie so völlig unbemerkt von allen umherreisen. Es gibt viel, viel zu viele von ihnen.«
    Sam antwortet nicht. Ich schaue zu ihm hinüber und sehe, dass er lächelt.
    »Sam?«
    »Ich dachte nur gerade darüber nach, wo ich in diesem Moment wohl sein würde, wenn ihr nicht aufgetaucht wärt. Wahrscheinlich allein in meinem Keller, wo ich nach weiteren Konspirationstheorien forschen und mich fragen würde, ob mein Vater noch lebt. So ist es jahrelang gewesen. Das Komische ist, ich glaube jetzt tatsächlich, dass er noch lebt. Er ist irgendwo, John. Ich weiß es. Und ich weiß es wegen euch.«
    »Hoffentlich«, sage ich. »Irgendwie ’ne coole Sache, dass Henri nach Ohio kam, um ihn dort zu suchen, und dass wir beide sofort die besten Freunde geworden sind. Irgendwie schicksalhaft.«
    Sam grinst. »Oder wie eine kosmische Verbindung.«
    »Du Nerd.«
    Nach einer Weile sagt Sam: »Du, John? Du bist ganz sicher, dass es sich bei diesem Skelett nicht um meinen Vater gehandelt hat?«
    »Absolut, Mann. Das war ein Loriener. Riesengroß. Größer als jeder Mensch.«
    »Was glaubst du? Wer war er?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hoffe nur, dass er nicht total wichtig war.«
    Nach vier Stunden Fahrt kommen wir endlich zu einem Schild, das uns den Weg nach Ansted weist. Noch zehn Kilometer. Wir werden ganz still. Sam biegt auf eine unbefestigte, zweispurige Nebenstraße ab, die sich die Berge hinaufwindet, bis wir an die Stadtgrenze kommen. An der einzigen Ampel im Ort biegen wir links ab.
    »Hawks Nest, oder?«
    »Genau, ein oder zwei Kilometer die Straße runter«, sagt Sam. Und genau dort finden wir die Karte, die Sechs vor drei Jahren gezeichnet hat.
    ***
    Sie ist wirklich genau da, wo Sechs sie versteckt hat: Im Hawks Nest Nationalpark, von wo aus wir einen tollen Blick über den New River haben. Nach genau siebenundvierzig Schritten über den Gysp-Wanderpfad kommen Sam, Bernie Kosar und ich zu einem Baum, der mit der Markierung E6 in seiner Borke gekennzeichnet ist. Dort verlassen wir den Pfad und gehen an dem Baum vorbei dreißig Schritte nach rechts. Danach folgt eine scharfe Linkskurve und nach hundert Metern entdecken wir einen Baum, der über die anderen Bäume hinausragt. In der schmalen Ritze am Fuße seines gewundenen Stammes liegt – in einer schwarzen Plastikdose sicher aufbewahrt – die Karte, die uns zur Höhle führen wird.
    Wir laufen zurück zum Wagen und fahren weitere fünfzehn Kilometer über eine staubige und verlassene Straße. Sie führt ungefähr in fünf Kilometern Entfernung an der Höhle vorbei und bringt uns so nahe wie möglich heran.
    Sam holt die Adresse, die Sechs aufgeschrieben hat, aus seiner Hosentasche und legt sie ins Handschuhfach. »Andererseits …«, sagt er dann und schiebt sie wieder in die Tasche. »Eigentlich egal, wo sie ist.«
    Ich lege den Xitharis und eine Rolle Klebeband in den Rucksack, den Sechs uns dagelassen hat. Sam nimmt ihn auf seine Schultern. Ich drehe kurz den Dolch in meiner Hand, dann stopfe ich ihn mir wieder in die Gesäßtasche.
    Wir steigen aus und verschließen die Türen, während Bernie Kosar meine Beine umkreist. Es gibt nur noch ein paar StundenTageslicht, sodass

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