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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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daran, bevor er den Mantel wieder anzieht.
    Die Mogadori rammen die Tür unten mit einem schweren Gegenstand. Plötzlich hören wir Schritte auf der Treppe. Crayton nimmt eine der Waffen und entsichert sie.
    »Das eingebrannte Symbol auf dem Berghang«, sage ich. »Warst du das?«
    Er nickt. »Ich fürchte, ich habe viel zu lange gewartet. Nachdem du den Kasten geöffnet hattest, war es unmöglich geworden, ihren Blicken zu entkommen. Also habe ich das größtmögliche Signal dort angebracht. Jetzt können wir nur hoffen, dass die anderen es bemerkt haben und auf dem Weg hierher sind. Anderenfalls …« Er macht eine Kunstpause. »Nun, anderenfalls steht es schlecht um uns. Wir müssen jetzt zum See hinunter. Er ist unsere einzige Chance.«
    Ich habe keine Ahnung, von welchem See er spricht oder wieso er dorthin will, aber ich zittere am ganzen Körper. Am liebsten würde ich einfach nur wegrennen.
    Die Schritte kommen jetzt näher. Ella greift nach meiner Hand. Sie ist jetzt wieder elf Jahre alt. Crayton lädt die Waffe durch. Ich höre, wie eine Patrone einrastet.
    Er richtet die Waffe auf die Tür des Glockenstuhls. »Du hast einen sehr guten Freund im Dorf.«
    »Héctor?«, frage ich und begreife plötzlich, wieso sich die beiden heute Morgen im Café unterhalten haben. Crayton hat keine Gerüchte in die Welt gesetzt, sondern die Wahrheit gesagt.
    »Ja, und wir wollen hoffen, dass er zu eurer Freundschaft steht.«
    »Das wird Héctor ganz bestimmt«, antworte ich. Ich bin mir sicher, unabhängig davon, was Crayton ihn zu tun gebeten hat. »Das sagt schon allein sein Name«, füge ich hinzu.
    »Schnapp dir den Kasten«, sagt Crayton.
    Gerade als die Schritte über die letzten Stufen der Wendeltreppe kommen, beuge ich mich hinunter und klemme mir den Kasten unter den linken Arm.
    »Ihr müsst beide ganz dicht bei mir bleiben«, sagt Crayton und lässt seinen Blick von Ella zu mir gleiten. »Sie ist zwar mit der Gabe geboren, ihr Alter zu verändern, aber sie ist jung und hat ihr Erbe noch nicht entwickelt. Bleib immer bei ihr. Und lass bloß den Kasten nicht fallen.«
    »Keine Angst, Marina«, sagt Ella lächelnd. »Ich bin schnell.«
    »Seid ihr bereit?«
    »Bereit«, antwortet Ella und verstärkt den Griff um meine Hand.
    »Die Mogadori werden allesamt eine Körperpanzerung tragen, die fast jede irdische Kugel aufhält«, erklärt Crayton. »Aber ich habe meine Kugeln in Loricyd getränkt und es gibt keinen einzigen Schutzschild, der sie dann stoppen könnte. Ich werde sie alle umnieten.« Seine Augen werden schmal. »Drückt die Daumen, dass Héctor am Tor steht und uns erwartet.«
    »Er wird da sein«, sage ich.
    Dann feuert Crayton los und hört nicht eher auf, bis er alle Kugeln verschossen hat.

28
    Wir lassen die Fenster offen, sagen wenig, und sind angesichts der bevorstehenden Aufgabe ziemlich verunsichert. Sam umklammert das Lenkrad, während wir über die gewundenen Straßen von Virginia kurven.
    »Glaubst du, dass Sechs das hinbekommt?«, fragt er.
    »Ich bin sicher, dass sie es schafft. Aber wer weiß, was sie dort erleben wird.«
    »Ihr habt euch ja echt heftig geküsst.«
    Ich öffne den Mund, schließe ihn aber gleich wieder. »Sie hat dich auch gern, weißt du.«
    »Klar, als guten Freund.«
    »Eigentlich mag sie dich sehr, Sam.«
    Er wird rot. »Na, klar. Das konnte ich schon allein daran erkennen, wie sie dir die Zunge in den Hals geschoben hat.«
    »Sie hat dich auch geküsst, Mann. Ich hab’s gesehen.« Ich versetze ihm einen Schlag auf die Brust und kann förmlich sehen, wie er den Kuss in Gedanken noch mal durchspielt. »Nachdem ich sie geküsst habe, hab ich sie gefragt, ob sie wüsste, dass du sie magst und …«
    Der Wagen macht plötzlich einen Satz über die durchgezogene gelbe Mittellinie. »Du hast
was

    »Beruhige dich, Mann. Du bringst uns noch um.« Sam lenkt den Wagen zurück auf unsere Spur. »Sie hat gesagt, sie mag dich auch.«
    Ein teuflisches Grinsen breitet sich auf Sams Gesicht aus.»Interessant. Aber irgendwie ist das schwer zu glauben«, sagt er nach einer Weile.
    »Du meine Güte, Sam. Warum sollte ich dich anlügen?«
    »Nein, ich meine, ich kann nicht glauben, dass diese ganze Geschichte überhaupt real ist. Dass du real bist. Dass Sechs real ist. Oder dass sich eine feindselige Alien-Rasse auf dem Planeten breitgemacht hat und niemand etwas darüber zu wissen scheint. Ich meine, sie haben mitten in einem Bundesstaat einen ganzen Berg ausgehöhlt. Wie kann es sein,

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