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Die Macht Des Eisplaneten

Die Macht Des Eisplaneten

Titel: Die Macht Des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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war, nur eine untergeordnete Rolle gespielt.
    Und so war sie jetzt in erster Linie nur neugierig und beobachtete, wie das Shuttle landete, allen zahlreichen gezischelten Warnungen Coaxtls zum Trotz.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, daß ein derart wichtig aussehendes Fahrzeug oder die Leute darin jemanden wie sie überhaupt beachten würden.
    Einer nach dem anderen stiegen sie aus und versanken prompt in den schlammigen Buckeln des Moors. Der untere Teil ihrer Kleidung und die Beine und Füße würden sehr naß werden, das wußte ‘Cita. Einige von ihnen trugen lange Metallstöcke, andere hatten lange weiße Röcke an, wiederum andere waren in kurze Röcke und hohe Fellstiefel gekleidet und stützten sich auf die Arme ihrer Begleiter. Es waren auch welche darunter, die glitzernde Hosen trugen. Alle waren sie viel zu warm angezogen, in Schichten über Schichten von Fell und Daunen, Wollhandschuhen, Stiefeln, Mänteln, Muffen und Hüten.
    »Aha!« rief einer in einem Rock. »Da ist eine!«
    »Eine was?« fragte eine gelangweilte Frauenstimme.
    »Eine Ureinwohnerin von Petaybee.«
    »Die gibt es doch gar nicht«, protestierte ein anderer.
    »Oh, als Geschäftsmann verstehen Sie offensichtlich nicht die spirituelle Natur der Beziehung zwischen den petaybeeanischen Einheimischen und ihrem Großen Gönner, mein Herr. Mich und meine Brüder im Glauben hat dagegen ein Experte auf diesem Gebiet darüber aufgeklärt.« Und ohne weitere Einwände abzuwarten, stapfte der Mann in dem Rock voran, wobei er mit jedem Schritt bis zu den Knien einsank.
    »Brüder im Glauben.« Er hatte >Brüder< gesagt. So pflegte der Heulende Hirte zu reden, genau wie Dr. Luzon. Das waren zwar keine netten Leute, aber sie hatte gelernt, ihnen zu gehorchen. Ein Teil von
    ‘Cita hätte sich am liebsten ins Gestrüpp zurückgezogen, doch sie stand wie angewurzelt da, während der Mann auf sie zukam, und wartete darauf, daß er etwas von ihr zu tun verlangte, was sie nicht wollte.
    »Oh, kleines Mädchen, huhu!« rief ein weiterer Weißrock, diesmal eine Frau.
    »Ja, du da!« sagte der Mann. »Bist du eine Eingeborene dieses prachtvollen Wesens, auf dem wir gerade stehen?«
    »Na ja …«, begann das Mädchen.
    Junges … flüsterte Coaxtls Stimme.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Aha!« Das nervöse Lächeln des Mannes weitete sich zu einem breiten Grinsen, und er machte den anderen, die hinten am Shuttle warteten, ein Zeichen. »Sie ist von hier! Kommt schon! Es ist alles in Ordnung.«
    Die anderen kamen herbei, zunächst etwas unbeholfen. Ihre Taschen, Metallstöcke und Körbe trugen sie mit sich.
    Die Frau in dem weißen Rock traf als erste ein. »Bruder Shale, du bist mal wieder überstürzt vorgegangen und hast sie verschreckt.« Die Frau zog ihre Kapuze ab und entblößte einen kahlgeschorenen Schädel; dann zog sie einen Handschuh aus, um ‘Cita die Hand entgegenzustrecken. »Hallo, Süßes. Ich bin Schwester Feuerfels.
    Bring uns zu deinem Anführer.«

    Ponopei II
    Torkel Fiske hatte sich verkleidet, bevor er seinen Shuttle verließ. Er legte keinen Wert darauf, von irgendwelchen Freunden seines Vaters erkannt zu werden. Eine dunkle Färbespülung und eine schnelle Dauerwelle hatten sein vormals kurzes rotes Haar zottig und lang werden lassen; er trug einen dunklen Schnauzbart, der vollkommen echt wirkte, und eine dunkle Brille, wie sie für das Klima des Erholungsmondes Ponopei II völlig angemessen war. Der weiße Anzug aus Syntholeinen und sein Karibenhemd mit Seelandschaftsmuster waren weitab von allem, was er jemals getragen hatte. Geflochtene Sandalen, keine Socken und Schmuck, den er normalerweise nicht um viel Geld und gute Worte auch nur mit der Kneifzange angefaßt hätte, vervollständigten seine Ausrüstung. Seine Hautfarbe hatte er chemisch mit jenem Mittel verändert, das entwickelt worden war, Schiffsbewohnern das Gefühl zu nehmen, dort fehl am Platz zu sein, wo Sonnen- und Meeresanbetung den Alltag ausmachten.
    Als er ein Ganzkörperholo ablaufen ließ, um alles noch einmal zu prüfen, hätte er sich selbst nicht wiedererkannt. Er sah aus wie ein Pirat auf Urlaub.
    Gut. Dann würde Onidi Louchard ihn auch nicht für einen reichen Regierungstrottel halten, für einen Firmenpenner, der nur aufgrund des Namens seines Vaters Karriere gemacht hatte. In letzter Zeit gewann er immer mehr das Gefühl, daß die Leute so über ihn dachten, und das verabscheute er zutiefst.
    Glücklicherweise hatte er schon Erfahrung damit, sich im

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