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Die Macht des Geistes

Die Macht des Geistes

Titel: Die Macht des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Nachschlagewerke, daneben stand das Tischfeuerzeug, das sie ihm einmal zu Weihnachten geschenkt hatte, neben einem leeren Aschenbecher. Der Stuhl war zurückgeschoben, als sei Peter nur eben aufgestanden, um für einige Minuten in den Nebenraum zu gehen.
    Grunewald sah von dem Apparat auf, an dem er arbeitete, und rückte sich die Brille mit einer charakteristischen Bewegung zurecht, an die sie sich noch gut erinnerte. Er sah müde aus, und seine Schultern waren gebeugter als früher, aber das Gesicht hatte sich nicht verändert. Ein dunkelhaariger junger Mann, den Sheila nicht kannte, arbeitete mit ihm zusammen.
    Er machte eine unbeholfene Handbewegung. (Das ist aber eine Überraschung, Mrs. Corinth! Kommen Sie doch herein.)
    Als der andere Mann aufsah, zeigte Grunewald auf ihn. (Das ist) »Jim Manzelli«, sagte er. (Er arbeitet gemeinsam mit mir an einem Projekt. Jim, das ist) »Mrs. Corinth«, (die Frau meines ehemaligen Chefs.)
    Manzelli nickte kurz. (Freut mich, Sie kennenzulernen.) Er hatte die durchdringenden Augen eines Fanatikers.
    Grunewald kam näher und trocknete sich dabei die Hände ab. »Warum« (sind Sie hierher gekommen, Mrs. Corinth?)
    Sie antwortete langsam und mußte dabei ihre Schüchternheit überwinden. (Ich wollte mich nur) »Umsehen.« (Ich) »Belästige« (Sie bestimmt) »nicht lange.« Blicke und verschränkte Finger: Bitte um Verständnis.
    Grunewald betrachtete sie genauer, und sie las seine Gefühle von seinem Gesicht ab. Schock: Sie ist so abgemagert! Irgend etwas quält sie, deshalb kann sie auch die Finger nicht ruhig halten. Mitgefühl: Sie muß viel mitgemacht haben. Er fehlt uns allen sehr. Höflichkeit: (Ich hoffe, Sie haben Ihre) »Krankheit« (überwunden.)
    Sheila nickte. (Wo ist) »Johansson?« fragte sie. (Ohne ihn ist das Laboratorium irgendwie fremd – und ohne Pete.)
    (Er hat einen Auftrag übernommen. Irgendwo in) »Afrika« (glaube ich. Wir haben eine kolossale Aufgabe vor uns, alles ist zu rasch gekommen.)
    (Alles ist zu grausam!)
    Ein Nicken: (Ja.) Ein Blick zu Manzelli: (Frage.)
    Manzelli starrte Sheila nachdenklich an. Als sie zusammenzuckte, warf Grunewald seinem Partner einen tadelnden Blick zu.
    (Ich bin heute aus) »Long Island« (in die Stadt gekommen.) Ein bitteres Lächeln und ein kurzes Nikken: (Ja, sie lassen mich jetzt wieder allein unter Menschen. Vielleicht haben sie auch nur zu viele andere Dinge zu tun und können sich deshalb nicht immer um mich kümmern.)
    Grunewalds Gesichtsausdruck verdüsterte sich. (Sie sind gekommen, um sich zu verabschieden, nicht wahr?)
    (Ich wollte) »sein Laboratorium« (noch einmal) »sehen.« (Er hat hier soviel Zeit verbracht.)
    Eine plötzliche Frage: »Er ist tot, nicht wahr?«
    Schulterzucken, Mitleid: (Wir wissen es nicht. Aber das Schiff ist jetzt einige Monate überfällig, und nur eine Katastrophe kann es aufgehalten haben. Vielleicht ist es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen in das) »Feld« (geraten, in dem die Erde sich befunden hat.)
    Sheila fuhr mit der Hand über Petes Schreibtisch.
    Grunewald räusperte sich. (Wollen Sie unsere »Zivilisation« verlassen?)
    Sie nickte schweigend. Sie ist zu groß für mich, zu kalt und zu fremd.
    (Es gibt noch immer genügend) »Arbeit«, sagte er langsam.
    Sheila schüttelte den Kopf. (Nicht für mich. Die Arbeit ist nicht das, was ich brauche.) Sie nahm das Tischfeuerzeug auf, wog es in der Hand und ließ es lächelnd in ihre Handtasche fallen.
    Grunewald und Manzelli sahen sich an. Diesmal nickte Manzelli zustimmend.
    (Wir haben hier) »ein Projekt begonnen«, sagte Grunewald. (Es interessiert Sie vielleicht.) Wir können ihr die Hoffnung zurückgeben – und vielleicht sogar die Zukunft.
    Sheila runzelte fragend die Stirn.
    Grunewald erklärte ihr unbeholfen, was er damit meinte. Die Eigenschaften des Feldes waren seit dem Start des Raumschiffes gründlicher erforscht worden. Selbst vorher war es schon möglich gewesen, das Feld künstlich zu erzeugen, um seine Auswirkungen untersuchen zu können; jetzt arbeiteten Grunewald und Manzelli daran, das gleiche Projekt in einem wesentlich größeren Rahmen zu verwirklichen. Dazu waren keine großen Geräte erforderlich – die Apparate zur Erzeugung des Feldes wogen nicht mehr als vier oder fünf Tonnen; und sobald das Feld einmal aufgebaut war, wobei ein Nukleardesintegrator die notwendige Energie lieferte, genügte die Sonnenenergie, um es unbegrenzt lange aufrechtzuerhalten.
    Das Projekt brauchte nicht an die

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