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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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bewerkstelligen.«
    »Alviarin, Mutter? Warum sie?«
    »Sie ist eine Schwarze«, erwiderte Egwene, und ihr drehte sich der Magen um. »Und gehört zum oberen Führungsstab ihrer Organisation in der Burg. Um mir diese Information zu bringen, ist Verin gestorben.«
    Meidani wurde blass. »Mutter, seid Ihr sicher?«
    »Ich bin zuversichtlich, was Verins Vertrauenswürdigkeit angeht«, sagte Egwene. »Aber es wäre ratsam, die anderen Alviarins Eide entfernen und dann ersetzen zu lassen, um sie dann zu fragen, ob sie eine Schwarze ist. jede Frau sollte diese Chance erhalten, um sich zu beweisen, ganz egal, wie die Beweise gegen sie aussehen. Ich nehme an, Ihr habt den Eidstab?«
    »Ja«, sagte Meidani. »Wir brauchten ihn, um Nicolas Vertrauenswürdigkeit zu ergründen; die anderen wollten einige Aufgenommene und Novizinnen einspannen, da sie Botschaften überbringen können, wo es den Schwestern versagt ist.«
    Bedachte man die Zwistigkeiten der Ajahs, war das vernünftig. »Warum gerade sie?«
    »Weil sie sooft vor den anderen über Euch spricht, Mutter«, sagte Meidani. »Es ist allgemein bekannt, dass sie eine Eurer größten Fürsprecherinnen unter den Novizinnen ist.«
    Es war seltsam, das über eine Frau zu hören, die sie im Grunde genommen verraten hatte, aber bei Licht betrachtet konnte man das Mädchen dafür eigentlich nicht verantwortlich machen.
    »Natürlich haben sie sie nicht alle Drei Eide schwören lassen«, fuhr Meidani fort. »Sie ist keine Aes Sedai. Aber sie hat den Eid gegen das Lügen abgelegt und bewiesen, dass sie keine Schattenfreundin ist. Danach haben sie sie wieder von dem Eid entbunden.«
    »Und was ist mit Euch, Meidani?«, wollte Egwene wissen. »Hat man Euch von dem vierten Eid entbunden?«
    Die Frau lächelte, »fa, Mutter. Danke.«
    Egwene nickte. »Dann geht. Richtet meine Botschaft aus. Alviarin muss gefangen genommen werden.« Ihr Blick fiel auf Verins Leichnam. »Ich fürchte, ich muss Euch bitten, sie auch mitzunehmen. Es wird besser sein, wenn sie verschwindet, als dass ich ihren Tod in meinem Zimmer erklären muss.«
    »Aber …«
    »Benutzt ein Wegetor«, sagte Egwene. »Gleitet, wenn Ihr diesen Ort hier nicht gut genug kennt.«
    Meidani nickte und umarmte die Quelle.
    »Webt zuerst etwas anderes«, sagte Egwene nachdenklich. »Ganz egal, was; etwas, wofür man viel Macht braucht. Vielleicht eines der hundert Gewebe, die man für die Prüfung zur Aes Sedai braucht.«
    Meidani runzelte die Stirn, tat aber wie geheißen und webte etwa sehr Kompliziertes, für das viel Macht erforderlich war. Kurz, nachdem sie begonnen hatte, schob Turese misstrauisch den Kopf ins Zimmer. Das Gewebe blockierte glücklicherweise ihre Sicht auf Verins Gesicht, aber sie konzentrierte sich ohnehin nicht auf die »schlafende« Braune. Sie konzentrierte sich auf das Gewebe und wollte etwas sagen.
    »Sie demonstriert mir einige Gewebe, die ich wissen muss, wenn ich die Prüfung zur Aes Sedai mache«, schnitt ihr Egwene das Wort ab. »Ist das verboten?«
    Turese sah sie an, aber dann zog sie sich wieder zurück und schloss die Tür.
    »Das sollte sie daran hindern, die Nase reinzustecken und die Gewebe für die Wegetore zu sehen«, erklärte Egwene. »Schnell jetzt. Nehmt den Leichnam. Wenn Turese wieder reinschaut, werde ich ihr die Wahrheit sagen - dass Ihr und Verin durch ein Tor gegangen seid.«
    Meidani betrachtete die Tote. »Aber was sollen wir mit ihr machen?«
    »Was auch immer angemessen erscheint«, erwiderte Egwene leicht ungehalten. »Das überlasse ich Euch. Ich habe nicht die Zeit, mich jetzt darum zu kümmern. Und nehmt diese Tasse da mit; der Tee ist vergiftet. Entsorgt ihn vorsichtig.«
    Egwene überprüfte die flackernde Kerze; sie war beinahe bis auf den Tisch niedergebrannt. Meidani seufzte leise, dann erschuf sie ein Wegetor. Gewebe aus Luft beförderten Verins Leiche durch die Öffnung, und Egwene sah ihr mit einem Stich des Bedauerns nach. Die Frau hatte Besseres verdient. Eines Tages würde man bekannt machen, was sie durchlitten und alles erreicht hatte. Aber bis dahin würde noch einige Zeit vergehen.
    Sobald Meidani mit der Leiche und dem Tee verschwunden war, entzündete Egwene eine neue Kerze und legte sich aufs Bett, wobei sie sich bemühte, nicht an das zu denken, was hier eben noch gelegen hatte. Sie entspannte sich und dachte an Siuan. Die Frau würde bald schlafen gehen. Man musste sie vor Sheriam und den anderen warnen.
    Egwene öffnete die Augen im Tel’aran’rhiod.

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