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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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dieser unerträglichen Frau erfüllen zu dürfen. Cadsuane selbst unterhielt sich leise mit Min, die sie in den letzten Tagen so gut wie völlig vereinnahmt hatte. Min schien das nicht einmal zu stören, vielleicht weil es im Moment gar nicht so leicht war, sich in Rands Gegenwart aufzuhalten. Nynaeve verspürte einen Stich des Mitleids für das Mädchen. Sie musste Rand nur als Freundin gegenübertreten; für jemanden, der sein Herz teilte, musste das alles wesentlich schlimmer sein.
    Aller Augen wandten sich Nynaeve zu, als sie die Tür schloss. »Ich glaube, ich habe ihn gefunden«, verkündete sie.
    »Und wer sollte das sein, Kind?«, fragte Cadsuane und blätterte weiter in einem von Mins Büchern.
    »Perrin. Ihr hattet recht; Rand weiß, wo er ist.«
    »Ausgezeichnet!«, sagte Cadsuane. »Das habt Ihr gut gemacht. Anscheinend könnt Ihr ja doch von Nutzen sein.«
    Nynaeve vermochte nicht zu sagen, was sie mehr ärgerte - das indirekte Kompliment oder die Tatsache, dass ihr Herz vor Stolz anschwoll, als sie es hörte. Sie war kein Mädchen ohne Zopf, das sich von den Worten dieser Frau geschmeichelt fühlen musste!
    »Und?« Cadsuane schaute von ihrem Buch auf. Die anderen schwiegen weiter, allerdings warf Min ihr ein beglückwünschendes Lächeln zu. »Wo ist er?«
    Nynaeve wollte antworten, aber dann hielt sie sich gerade noch rechtzeitig davon ab. Was war an dieser Frau, das sie so einfach gehorchen lassen wollte? Es war nicht die Eine Macht, damit hatte es gar nichts zu tun. Cadsuane verfügte einfach über die Ausstrahlung einer strengen, aber gerechten Großmutter. Die Sorte, der man niemals Widerworte gab, die einem aber ein paar Süßigkeiten zur Belohnung schenkte, wenn man brav wie befohlen den Boden putzte.
    »Zuerst will ich wissen, warum Perrin so wichtig ist.« Nynaeve ging zu dem einzigen freien Sitzplatz im Raum, einem lackierten Hocker. Als sie sich gesetzt hatte, musste sie entdecken, dass sie ein paar Finger unter Augenhöhe saß. Wie eine Schülerin vor Cadsuane. Beinahe wäre sie wieder aufgestanden, aber dann wurde ihr klar, dass das nur noch mehr Aufmerksamkeit erregen würde.
    »Pff!«, machte Cadsuane. »Ihr haltet dieses Wissen zurück, selbst wenn es das Leben jener bedeutet, die Euch am Herzen liegen?«
    »Ich will wissen, worauf ich mich da eingelassen habe«, erwiderte Nynaeve stur. »Ich will wissen, dass diese Information Rand am Ende nicht noch mehr verletzt.«
    Cadsuane schnaubte. »Ihr glaubt allen Ernstes, dass ich den dummen Jungen verletzen würde?«
    »Ich glaube jedenfalls nichts anderes«, fauchte Nynaeve. » Nicht, bevor Ihr mir verraten habt, was Ihr machen wollt.«
    Cadsuane schloss das Buch - Echos Seiner Dynastie - und sah beunruhigt aus. »Habt Ihr denn wenigstens die Güte, mir zu verraten, wie die Begegnung mit den Grenzländern verlaufen ist? Oder hat diese Information auch ihren Preis?«
    Glaubte sie ehrlich, Nynaeve so einfach ablenken zu können? »Schlecht ist sie verlaufen, wie zu erwarten war«, sagte sie. »Sie haben sich vor Far Madding ausgebreitet und sich geweigert, sich mit Rand zu treffen, solange er sich nicht in die Reichweite des Wächters begibt und sich von der Quelle trennt.«
    »Hat er es gut aufgenommen?«, fragte Corele von ihrer gepolsterten Bank auf der anderen Seite des Zimmers. Sie lächelte schmal; sie schien hier die Einzige zu sein, die Rands Veränderungen für amüsant statt beängstigend hielt. Andererseits war sie eine der Frauen, die praktisch bei der ersten Gelegenheit den Bund mit einem Asha’man eingegangen waren.
    »Hat er es gut aufgenommen?«, wiederholte Nynaeve tonlos. »Kommt darauf an. Zählt es für Euch als ›gut aufgenommen‹, das verdammte Ter’angreal zu ziehen und zu drohen, Feuer auf das Heer herabregnen zu lassen?«
    Min wurde blass. Cadsuane hob eine Braue.
    »Ich habe ihn davon abgehalten«, sagte Nynaeve. »Aber es war knapp. Ich weiß nicht. Es könnte … bereits zu spät sein, um ihn irgendwie zu ändern.«
    »Und der Junge wird wieder lachen«, sagte Cadsuane leise, aber energisch. »Ich habe nicht so lange gelebt, um jetzt zu scheitern.«
    »Spielt das überhaupt eine Rolle?«, wollte Corele wissen.
    Nynaeve wandte ungläubig den Kopf.
    »Was denn?« Corele legte ihr Strickzeug zur Seite. »Warum ist das von Bedeutung? Wir werden offensichtlich Erfolg haben.«
    »Beim Licht!«, sagte Nynaeve. »Wie kommt Ihr denn auf die Idee?«
    »Wir haben dieses Mädchen hier den ganzen Nachmittag über ihre

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