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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Visionen befragt.« Corele wies mit dem Kopf auf Min. »Sie bewahrheiten sich immer, und sie hat Dinge gesehen, die sich offensichtlich erst nach der Letzten Schlacht zutragen können. Also wissen wir, dass Rand den Dunklen König besiegt. Das Muster hat es bereits entschieden. Wir können aufhören, uns Sorgen zu machen.«
    »Nein«, sagte Min. »Ihr irrt Euch.«
    Corele runzelte die Stirn. »Kind, wollt Ihr sagen, dass Ihr uns über die Dinge angelogen habt, die Ihr gesehen habt?«
    »Nein. Aber wenn Rand verliert, dann gibt es kein Muster mehr.«
    »Das Mädchen hat recht.« Cadsuane klang überrascht. »Das Kind sieht Gewebe aus dem Muster, die noch in der Zukunft liegen - aber wenn der Dunkle König gewinnt, wird er das Muster völlig vernichten. Nur auf diese Weise könnten sich diese Visionen nicht erfüllen. Das Gleiche gilt für andere Prophezeiungen und Vorhersagen. Unser Sieg ist keinesfalls sicher.«
    Das ließ Schweigen in den Raum einkehren. Sie spielten hier nicht mit Dorfpolitik oder nationaler Dominanz. Die Schöpfung selbst stand auf dem Spiel.
    Beim Licht. Kann ich diese Information für mich behalten, wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass sie Lan hilft? Es zerriss ihr das Herz, an ihn zu denken, und ihr standen doch nur so wenige Möglichkeiten zur Verfügung. Lans einzige Hoffnung schien in den Heeren zu bestehen, die Rand aufstellen konnte, und in den Wegetoren, die seine Männer erschaffen konnten.
    Rand musste sich ändern. Für Lan. Für sie alle. Und leider fiel ihr nichts ein, was sie tun konnte, außer Cadsuane zu vertrauen. Nynaeve schluckte ihren Stolz herunter und sprach. »Kennt Ihr den Ort der Statue eines gewaltigen Schwertes, das sich in den Boden gebohrt hat, als wollte sie ihn aufspießen?«
    Corele und Merise sahen einander verwirrt an.
    »Die Hand des Amahn’rukane.« Cadsuane wandte den Blick von Min. »Die Statue wurde nie vollendet, soweit es die Gelehrten wissen. Sie befindet sich an der Jehannahstraße.«
    »Perrin lagert in ihrem Schatten.«
    Cadsuane schürzte die Lippen. »Ich hatte angenommen, er würde nach Osten reisen, auf die von alThor eroberten Länder zu.« Sie holte tief Luft. »Also gut. Wir gehen sofort zu ihm.« Sie zögerte, dann wandte sie sich an Nynaeve. »Um Eure frühere Frage zu beantworten, Kind, eigentlich ist Perrin überhaupt nicht für unsere Pläne von Bedeutung.«
    »Ist er nicht?«, fragte Nynaeve. »Aber …«
    Cadsuane hob einen Finger. »Bei ihm sind Leute, die von entscheidender Bedeutung sind. Und vor allem einer.«

KAPITEL 20
    Die Burg hält stand
    E gwene ging langsam in einem blutroten Reitgewand durch das Rebellenlager. Die Farbe sorgte für nicht wenige gehobene Brauen. Zog man die Taten der Roten Ajah in Betracht, würden die hier zusammengekommenen Aes Sedai wohl kaum diese Farbe tragen. Sogar die Dienerinnen des Lagers hatten das begriffen und ihre roten und rotbraunen Kleider verkauft oder zu Lumpen verarbeitet.
    Egwene hatte ganz bewusst Blutrot verlangt. In der Weißen Burg hatten sich die Schwestern angewöhnt, nur die Farben ihrer eigenen Ajah zu tragen, und diese Praxis hatte die Gräben nur noch vertieft. Natürlich war es gut, auf die Zugehörigkeit zu seiner Ajah stolz zu sein, aber es war gefährlich, wenn man von der Annahme ausging, niemandem in anderen Farben vertrauen zu können.
    Egwene verkörperte alle Ajahs. Heute symbolisierte das Rot viele Dinge für sie. Die unmittelbar bevorstehende Wiedervereinigung mit der Roten Ajah. Eine Erinnerung an die Spaltung, die beendet werden musste. Ein Zeichen, dass Blut vergossen würde, das Blut guter Männer, die die Weiße Burg verteidigen wollten.
    Das Blut der toten Aes Sedai, die nicht einmal vor einer Stunde durch Egwenes Befehl enthauptet worden waren.
    Siuan hatte ihren Großen Schlangenring gefunden; es fühlte sich gut an, ihn wieder zu tragen.
    Der Himmel zeigte eine eisengraue Farbe, und der Geruch nach Schmutz lag in der Luft und begleitete die Geschäftigkeit im Lager. Mägde wuschen eilig, als müssten sie ihre Herrschaft noch schnell für ein Fest vorbereiten. Novizinnen eilten von Unterricht zu Unterricht, liefen buchstäblich. Aes Sedai standen mit verschränkten Armen da, dazu bereit, jedem Feuer unter dem Hintern zu machen, der das Tempo nicht einhielt.
    Sie spüren die Bedeutung dieses Tages, dachte Egwene. Und sie können nicht vermeiden, sich davon anstecken zu lassen. In der vergangenen Nacht der Angriff der Seanchaner. Gefolgt von der

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