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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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lagen bereits auf der Straße, und soweit Mat es sehen konnte, war der Kampf in der Schenke genauso brutal.
    Mat versuchte, näher an den Wagen mit den Lebensmitteln zu gelangen, Pips tänzelte an seiner Seite. Die Truhe mit dem Gold lag noch immer auf der Straße. Die Kämpfenden ignorierten sowohl die Vorräte wie auch die Münzen und konzentrierten sich nur aufeinander.
    Talmanes und die beiden Soldaten Harnan und Delarn wichen zusammen mit ihm zurück und zogen dabei nervös ihre Reittiere mit. Einen Moment später stürzte sich eine Gruppe der Verrückten auf die beiden Dorfbewohner, die Mat zu Boden geschickt hatte, und schlug ihre Köpfe so lange zu Boden, bis sie sich nicht mehr rührten. Dann fasste die Horde blutdurstig Mat und seine Männer ins Auge. Auf den sauberen Gesichtern der Männer in ordentlichen Westen und mit gekämmtem Haar wirkte der Ausdruck völlig fehl am Platz.
    »Verdammte Asche«, sagte Mat und schwang sich in den Sattel. »Alle aufsitzen!«
    Harnan und Delarn brauchten keine weitere Aufforderung. Fluchend schoben sie die Schwerter in die Scheiden und schwangen sich auf ihre Pferde. Das Rudel Dorfbewohner stürmte los, aber Mat und Talmanes stellten sich den Angreifern in den Weg. Mat versuchte es sogar mit Hieben, die nur verletzten, aber die Männer waren stark und schnell, und er musste sich sehr anstrengen, um nicht aus dem Sattel gerissen zu werden. Er fluchte und ging zögernd zu tödlichen Schlägen über, schaltete zwei der Männer mit gegen den Hals gerichteten Hieben aus. Pips trat mit den Hufen zu und schickte einen weiteren mit einem Treffer am Kopf zu Boden. Wenige Augenblicke später beteiligten sich Harnan und Delarn an dem Kampf.
    Die Dorfbewohner wichen nicht zurück. Sie kämpften wie die Wilden, bis acht von ihnen am Boden lagen. Mats Soldaten wehrten sich voller Entsetzen, und er konnte es ihnen nicht verdenken. Es war unheimlich, ganz normale Dorfbewohner auf diese Weise reagieren zu sehen! Kein Funken Menschlichkeit schien mehr in ihnen zu sein. Sie grunzten, zischten und schrien nur noch unartikuliert, ihre Mienen zeigten blanke Wut und Blutdurst. Jetzt fing der Rest von ihnen - jene, die Mats Männer nicht angegriffen hatten - an, sich zu Rudeln zu formieren und Gruppen anzugreifen, die zahlenmäßig kleiner als sie selbst waren. Sie schlugen auf sie ein, kratzten sie, bissen sie. Es war furchteinflößend.
    Ein Körper flog durch eines der Schenkenfenster. Die Leiche rollte mit gebrochenem Genick über die Straße. Auf der anderen Seite des Fensters stand Barlden mit einem wilden, beinahe unmenschlichen Ausdruck in den Augen. Er brüllte in die Nacht hinein, dann sah er Mat und schien einen Funken Erkennen zu zeigen. Aber dann war der wieder verschwunden, und der Bürgermeister brüllte wieder auf, rannte los und sprang durch das kaputte Fenster, um zwei Männer anzugreifen, die ihm den Rücken zuwandten.
    »Los!«, rief Mat und ließ Pips auf die Hinterbeine steigen, als ihn ein weiteres Rudel aus Dorfbewohnern entdeckte.
    »Das Gold!«, sagte Talmanes.
    »Vergesst das Gold!«, erwiderte Mat. »Wir können neues gewinnen, und die Lebensmittel sind nicht unser Leben wert. Los!«
    Talmanes und die Soldaten wendeten die Pferde und galoppierten über die Straße, Mat trieb Pips an, um sich ihnen anzuschließen, und er ließ das Gold und den Wagen hinter sich zurück. Es war nicht ihr Leben wert - falls möglich, würde er am nächsten Tag mit seinem Heer zurückkehren, um es sich wiederzuholen. Aber zuerst mussten sie überleben.
    Sie galoppierten los, doch an der nächsten Straßenecke hob Mat die Hand und verlangsamte das Tempo. Er warf einen Blick über die Schulter. Die Dorfbewohner kamen immer noch hinter ihnen her, aber für den Moment hatten sie sie abgehängt.
    »Ich gebe noch immer Euch die Schuld«, sagte Talmanes.
    »Ich dachte, Ihr kämpft gern«, meinte Mat.
    » Manchmal schon. Auf dem Schlachtfeld oder in einer schönen Taverne. Das hier … das hier ist einfach nur verrückt.« Das Rudel Männer hinter ihnen hatte sich auf alle viere niedergelassen und bewegte sich nun in einem seltsamen Trab. Talmanes schauderte sichtlich.
    Es gab kaum genug Licht, um sehen zu können. Jetzt, da die Sonne untergegangen war, blockierten die Berge und die graue Wolkendecke den letzten Rest Helligkeit. Die Straßen wurden von vielen Laternen gesäumt, aber es hatte nicht den Anschein, als würde jemand sie entzünden.
    »Mat, sie kommen näher«, sagte Talmanes und

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