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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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würden sie den einen Ort in diesem verfluchten Dorf finden, wo die Menschen nicht ihren Verstand verloren hatten.
    Aber nein. Dieses aufwallende Licht kannte er. Feuerbälle, die hinter den Fenstern im ersten Stock des Gebäudes aufblitzten.
    »Nun«, sagte Talmanes links von ihm, »anscheinend leben die Aes Sedai noch. Das ist doch schon einmal etwas.«
    Vor dem Gasthaus drängten sich Gestalten und kämpften in der Dunkelheit, gelegentlich von den Blitzen in den Fenstern angestrahlt.
    »Zur Rückseite«, schlug Thom vor.
    »Geht«, sagte Mat und raste an den Kämpfenden vorbei. Talmanes, Thom und Harnan folgten Pips’ Hufen dichtauf. Mat segnete sein Glück, dass sie in kein Bodenloch traten, als sie auf den weicheren Erdboden an der Gasthausseite kamen. Die Pferde hätten leicht stolpern und sich die Beine brechen können, was eine Katastrophe für sie alle gewesen wäre.
    An der Rückseite herrschte Stille, und Mat zügelte sein Pferd. Thom sprang aus dem Sattel, und seine Beweglichkeit strafte seine vorherigen Beschwerden über das Älterwerden Lügen. Er nahm an der Hausecke Aufstellung, um zu sehen, ob man ihnen folgte.
    »Harnan!«, sagte Mat und stieß den Speer in Richtung Ställe. »Holt die Pferde der Frauen und macht sie bereit. Sattelt sie, falls das möglich ist, aber falls nötig muss es auch ohne gehen. Wenn es das Licht will, müssen wir nicht weit reiten, nur etwa eine Meile, um diesem Wahnsinn zu entkommen.«
    Harnan salutierte in der Dunkelheit, dann stieg er ab und eilte zu den Ställen. Mat wartete lange genug, um sich zu vergewissern, dass ihn niemand aus der Finsternis ansprang, dann wandte er sich Delarn zu, den er noch immer festhielt. »Seid Ihr noch bei Bewusstsein?«
    Delarn nickte schwach. »Ja, Mat. Aber ich habe eine Bauchwunde. Ich …«
    »Wir holen die Aes Sedai«, sagte Mat. »Ihr braucht bloß hier sitzen zu bleiben. Bleibt im Sattel, in Ordnung?«
    Delarn nickte erneut. Die schwachen Bewegungen des Mannes ließen Mat zögern, aber Delarn nahm Pips’ Zügel und schien entschlossen. Also rutschte Mat aus dem Sattel und hielt den Ashandarei bereit.
    »Mat«, sagte Delarn von oben.
    Mat drehte sich wieder um.
    »Danke. Dass Ihr meinetwegen umgekehrt seid.«
    »Keinen Mann würde ich dem ausliefern.« Mat erschauderte. »Auf dem Schlachtfeld zu sterben ist eine Sache, aber hier zu sterben, in dieser Dunkelheit … Nun, das lasse ich nicht zu. Talmanes! Seht, ob Ihr Licht findet.«
    »Bin schon dabei«, sagte der Cairhiener von der Hintertür des Gasthauses. Dort hatte er eine hängende Laterne gefunden. Ein paar Schläge von Feuerstein und Stahl später, und ein weicher Glanz erhellte die Rückseite des Hauses. Talmanes schob schnell die Blende vor, was das Licht größtenteils wieder einschränkte.
    Thom kam angelaufen. »Es folgt uns keiner, Mat.«
    Mat nickte. In dem Laternenlicht konnte er sehen, dass Delarn in einem schlechten Zustand war. Da war nicht nur die Bauchwunde, sondern auch Kratzer in seinem Gesicht und Risse in seiner Uniform; ein Auge war zugeschwollen.
    Mat zog ein Taschentuch hervor und drückte es neben Pips stehend gegen die Bauch wunde. »Drückt das fest drauf. Woher kommt die Wunde? Sie benutzen keine Waffen.«
    »Einer konnte mir das Schwert abnehmen«, erwiderte Delarn mit einem Grunzen. »Er konnte gut damit umgehen, sobald er es in der Hand hielt.«
    Talmanes hatte die Tür geöffnet. Er schaute zu Mat herüber und nickte. Der Weg hinein war frei.
    »Wir sind gleich zurück«, versprach Mat. Mit bereitgehaltenem Ashandarei überquerte er die kurze Distanz zur Tür und nickte dann Talmanes und Thom zu. Geduckt traten sie ein.
    Die Tür führte in die Küche. Mat ließ den Blick durch den dunklen Raum schweifen, und Talmanes stieß ihn leicht an, deutete auf mehrere Umrisse auf dem Boden. Ein Strahl Laternenlicht enthüllte zwei Küchenjungen, die kaum zehn Jahre alt sein konnten und mit gebrochenem Genick am Boden lagen. Mat schaute weg, stählte sich und schob sich verstohlen weiter in den Raum hinein. Beim Licht! So junge Burschen, und jetzt tot durch diesen Wahnsinn.
    Thom schüttelte grimmig den Kopf, und sie schlichen weiter. Im nächsten Korridor fanden sie den Koch, der grunzend auf den Kopf eines Mannes einschlug, bei dem es sich allem Anschein nach um den Wirt handelte. Zumindest trug er eine weiße Schürze. Er war bereits tot. Der fette Koch wandte sich in dem Augenblick Mat und Talmanes zu, in dem sie den Korridor betraten, einen wilden

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