Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
würde sich hier aufhalten, aber das war vor langer Zeit gewesen. Vielleicht beruhigte es ja sein schlechtes Gewissen wegen der Invasion, wenn es ihm gelang, sie aufzuspüren.
    Hatte er überhaupt noch so etwas wie ein Gewissen? Er vermochte es nicht zu sagen.
    Liah von den Cosaida Chareen, die ich tötete und mir einredete, es sei zu ihrem Besten. Seltsamerweise beteiligte sich Lews Therin an der Aufzählung und las die Namen vor, verursachte einen seltsam hallenden Singsang in seinem Kopf.
    Auf einem Platz mit einem Springbrunnen in der Form von Kupferpferden, die aus einer schäumenden Welle sprangen, wartete eine Gruppe Aiel auf ihn. Vor dem Brunnen saß ein Mann auf einem Pferd, umgeben von einer Ehrenwache. Er war ein stämmiger Mann mit kantigen Zügen, faltiger Haut und grauen Haaren. Seine Stirn war nach der Mode cairhienischer Soldaten rasiert und gepudert. Dobraine war vertrauenswürdig, zumindest soweit ein Cairhiener als vertrauenswürdig bezeichnet werden konnte.
    Sendara von den Eisenberg Tardaad, Lamelle von den Rauchwasser Miagoma, Andhilin von den Roten Salz Goshien.
    Ilyena Therin Moerelle, sagte Lews Therin und schob den Namen zwischen zwei andere. Rand ließ ihn gewähren. Wenigstens brüllte der Verrückte nicht wieder herum.
    »Mein Lord Drache«, sagte Dobraine glattzüngig und verneigte sich vor Rand. »Ich übergebe Euch die Stadt Bandar Eban. Die Ordnung wurde wieder hergestellt, wie Ihr befohlen habt.«
    »Ich bat Euch, im ganzen Land die Ordnung wiederherzustellen, Dobraine «, sagte Rand leise.» Nicht nur in einer Stadt.«
    Der Adelige sackte sichtlich in sich zusammen.
    »Ihr habt ein Mitglied des Kaufmannsrats für mich?«
    »Ja«, sagte Dobraine. »Milisair Chadmar, die als Letzte vor dem Chaos in der Stadt floh.« Eifer lag in seinem Blick. Er war immer standhaft gewesen, aber vielleicht war das ja nur eine List. In der letzten Zeit hatte Rand ein Problem damit, Leuten zu vertrauen. Die, die am vertrauenswürdigsten erschienen, waren immer die, denen man am aufmerksamsten auf die Finger schauen musste. Und Dobraine war Cairhiener. Konnte er überhaupt jemandem aus Cairhien vertrauen? Sie mussten doch immer ihre Spielchen spielen.
    Moiraine kam aus Cairhien. Ihr vertraute ich. jedenfalls meistens.
    Vielleicht machte sich Dobraine ja Hoffnungen, von ihm als König von Arad Doman eingesetzt zu werden. Er war der Verwalter von Cairhien gewesen, aber ihm war natürlich durchaus bekannt, dass Rand Elayne auf dem Sonnenthron sehen wollte.
    Nun, möglicherweise würde er Dobraine dieses Königreich geben. Er war ein besserer Mann als die meisten. Rand bedeutete ihm voranzugehen, und er gehorchte, bog mit den Aiel in eine breite Seitenstraße ein. Rand ging im Kopf die Liste weiter durch.
    Die Gebäude waren hoch und rechteckig, wie Kisten, die man aufeinandergestapelt hatte. Viele von ihnen wiesen Balkone auf, auf denen sich wie auf den Bürgersteigen Menschen drängten.
    Jeder Name auf der Liste schmerzte Rand, aber jetzt war dieser Schmerz eine seltsam entrückte Sache. Seit dem Tag, an dem er Semirhage getötet hatte, waren seine Gefühle … anders. Sie hatte ihn gelehrt, wie er seine Schuld und seine Qualen vergraben musste. Sie hatte geglaubt, ihn an die Kette legen zu können, stattdessen hatte sie ihm Kraft gegeben.
    Er setzte ihren und Elzas Namen auf die Liste. Dabei hatten sie überhaupt kein Recht, dort zu stehen. Semirhage war weniger eine Frau als vielmehr ein Ungeheuer gewesen. Elza hatte ihn verraten und die ganze Zeit dem Schatten gedient. Aber er fügte ihre Namen hinzu. Immerhin konnten sie ihn für ihren Tod verantwortlich machen, wie alle anderen auch. Sogar noch mehr. Er hatte sich gesträubt, Lanfear zu töten, um Moiraine zu retten, aber er hatte Semirhage lieber mit Baalsfeuer aus der Existenz gebrannt, als zuzulassen, noch einmal in Gefangenschaft zu geraten.
    Er berührte den Gegenstand, den er in einem Beutel am Sattel trug. Es war eine glatte Statuette. Er hatte Cadsuane nicht verraten, dass seine Diener sie aus ihrem Zimmer genommen hatten. Jetzt, da sie aus seiner Gegenwart verbannt worden war, würde er es nie tun. Er wusste, dass sie sich noch immer in seinem Gefolge aufhielt und die Interpretation seines Befehls strapazierte, ihn niemals mehr ihr Gesicht sehen zu lassen. Aber prinzipiell gehorchte sie ihm, also ließ er es auf sich beruhen. Er würde nicht mit ihr sprechen, und sie würde nicht mit ihm sprechen.
    Cadsuane war ein Werkzeug gewesen, und

Weitere Kostenlose Bücher