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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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deine Erlaubnis, um die Macht zu lenken. Du bist hoch aufgestiegen, Rand al’Thor, aber vergiss nicht, dass ich dir den Hintern versohlt habe, als du noch keinem Mann bis zum Knie gereicht hast.«
    Früher hätte ihm das eine Reaktion entlockt, selbst wenn es nur ein ärgerliches Schnauben gewesen wäre, fetzt sah er sie einfach nur an. Manchmal schienen diese Augen der Teil von ihm zu sein, der sich am meisten verändert hatte.
    Er seufzte. »Warum hast du mich geweckt, Nynaeve? Wer ist dieser dürre, verängstigte Junge? Hätte ein anderer zu dieser Nachtzeit diese Botschaft geschickt, hätte ich ihn zu Bashere geschickt, um ihn auspeitschen zu lassen.«
    Nynaeve deutete auf Kerb. »Ich glaube, dieser ›dürre verängstigte Junge‹ weiß, wo der König ist.«
    Das erregte Rands Aufmerksamkeit und auch Mins. Sie hatte sich ebenfalls eine Tasse Tee genommen und lehnte an der Wand. Warum waren die beiden nur nicht verheiratet?
    »Der König?«, fragte Rand. »Also dann auch Graendal. Woher weißt du das, Nynaeve? Wo hast du ihn gefunden?«
    »In dem Kerker, in den du Milisair Chadmar geworfen hast«, erklärte Nynaeve und betrachtete ihn. »Er ist schrecklich, Rand al’Thor. Du hast kein Recht, jemand auf diese Weise zu behandeln.«
    Auf diese Bemerkung reagierte er auch nicht. Stattdessen trat er einfach auf Kerb zu. »Hat er etwas von dem Verhör mitbekommen?«
    »Nein. Aber ich glaube, dass er den Boten ermordet hat. Ich weiß mit Sicherheit, dass er versucht hat, Milisair zu vergiften. Am Ende der Woche wäre sie tot gewesen, hätte ich sie nicht Geheilt.«
    Rand warf ihr einen Blick zu, und sie vermochte förmlich zu fühlen, wie er ihre Bemerkungen zusammensetzte, um herauszufinden, was sie getan hatte. »Mir ist klar geworden«, sagte er dann, »dass ihr Aes Sedai vieles gemeinsam habt. Ihr seid immer dort, wo ihr unerwünscht seid.«
    Nynaeve schnaubte. »Wäre ich fortgeblieben, dann würde Milisair sterben, und Kerb wäre frei.«
    »Ich nehme an, du hast ihn gefragt, wer ihm den Befehl gab, den Boten zu töten.«
    »Noch nicht. Allerdings habe ich bei seinen Sachen das Gift gefunden und herausgefunden, dass er das Essen sowohl für Milisair wie auch für den Boten zubereitet hat.« Sie zögerte, bevor sie fortfuhr. »Rand, ich bin mir nicht sicher, dass er in der Lage sein wird, unsere Fragen zu beantworten. Ich habe bei ihm eine Tiefenschau durchgeführt, und auch wenn er körperlich nicht krank ist, ist da … etwas. In seinem Verstand.«
    »Was meinst du?«, fragte Rand leise.
    »Eine Art Blockade«, sagte Nynaeve. »Der Kerkermeister erschien ungehalten, nein, sogar überrascht, dass der Bote seiner ›Befragung‹ hatte widerstehen können. Ich glaube, dieser Mann hatte ebenfalls eine Blockade, die ihn daran hinderte, zu viel zu enthüllen.«
    »Zwang«, meinte Rand. Er sagte es völlig nüchtern und hob die Tasse an die Lippen.
    Zwang war finster und böse. Nynaeve hatte dieses Gewebe am eigenen Leib erleben müssen; der Gedanke an das, was Moghedien mit ihr gemacht hatte, ließ sie noch immer frösteln. Dabei war das nur eine kleine Sache gewesen, die Entfernung von ein paar Erinnerungen.
    » Nur wenige sind so geschickt mit dem Zwang wie Graendal«, sagte Rand nachdenklich. »Vielleicht ist das ja die Bestätigung, nach der ich gesucht habe. Ja … das könnte in der Tat eine große Entdeckung sein, Nynaeve. Wichtig genug, um mich vergessen zu lassen, wie du sie gemacht hast.«
    Rand ging um die Bank herum und beugte sich vor, um dem jungen Mann in die Augen zu blicken. »Befreie ihn«, befahl er. Nynaeve gehorchte.
    »Verrate es mir«, sagte Rand zu Kerb. »Wer hat dir befohlen, diese Menschen zu vergiften?«
    »Ich weiß nichts!«, quiekte der Junge. »Ich habe bloß …«
    »Sei still«, sagte Rand leise. »Glaubst du, dass ich dich töten kann?«
    Der Junge verstummte, und obwohl Nynaeve das für unmöglich gehalten hätte, riss er die blauen Augen noch weiter auf.
    »Glaubst du, dass ich nur ein Wort sagen müsste«, fuhr Rand in diesem leisen, unheimlichen Tonfall fort, »damit dein Herz zu schlagen aufhört? Ich bin der Wiedergeborene Drache. Glaubst du, dass ich dir dein Leben und sogar deine Seele selbst nehmen kann, wenn ich will, dass das geschieht?«
    Und wieder sah Nynaeve sie, diese Dunkelheit um Rand, diese Aura, von der sie nicht einmal mit Sicherheit sagen konnte, dass sie auch tatsächlich existierte. Sie hob ihren Tee an den Mund und musste entdecken, dass er plötzlich bitter

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