Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
nützlicher sein, wenn sie schneller schießen konnten. Der Schwachpunkt lag beim Spannen. Nicht das Drehen der Winde selbst, sondern die Notwendigkeit, die Armbrust jedes Mal zu senken. Es kostete vier Sekunden, die Waffe zu bewegen. Diese neuen Winden, deren Konstruktion Talmanes von diesem Mechaniker aus Murandy kannte, beschleunigten den Ablauf sehr. Aber der Mann war auf dem Weg nach Caemlyn gewesen, um sie dort zu verkaufen, und wer vermochte schon zu sagen, wer sie ihm unterwegs alles abgekauft hatte? Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie jeder hatte, jeder Vorteil war vorbei, wenn sowohl der Feind wie man selbst die Waffe hatte.
    Diese Kastenwinden hatten viel zu Mats Erfolg in Altara gegen die Seanchaner beigetragen. Er verabscheute den Gedanken, diesen Vorteil abgeben zu müssen. Gab es denn keine Möglichkeit, noch schneller mit den Bögen zu schießen?
    Nachdenklich überprüfte er weitere Dinge im Lager - die Altaraner, die sie in die Bande aufgenommen hatten, lebten sich gut ein, und abgesehen vom Pferdefutter und vielleicht den Armbrustbolzen sahen die Vorräte gut aus. Zufrieden machte er sich auf den Weg zu Aludra.
    Sie hatte sich im rückwärtigen Teil des Lagers niedergelassen, neben einer kleinen Spalte in dem felsigen Hang. Obwohl diese Stelle weit weniger Platz bot als die Lichtung der Aes Sedai und ihrer Diener, war sie auch bedeutend abgeschirmter. Mat musste um drei verschiedene, an Leinen hängenden Laken vorbei - die sorgfältig aufgehängt worden waren, um den Blick in Aludras Werkstatt zu versperren -, bevor er sie erreichte. Und er musste stehen bleiben, als Bayle Domon die Hand ausstreckte und ihn aufhielt, bis Aludra ihm den Zutritt gestattete.
    Die schlanke und dunkelhaarige Iluminatorin saß auf einem Baumstumpf in der Mitte ihres Lagers und hatte auf dem Boden um sich herum Pulver, Papierrollen und Werkzeuge auf Tüchern arrangiert. Sie trug nicht länger ihre Zöpfe, und das lange Haar fiel ihr offen auf die Schultern. Soweit es Mat betraf, ließ sie das merkwürdig aussehen. Aber noch immer hübsch.
    Verdammt, Mat. Du bist jetzt verheiratet, sagte er sich. Aber Aludra war hübsch.
    Egeanin war auch da und hielt die Hülle einer Nachtblume aufrecht, damit Aludra daran arbeiten konnte. Aludras Gesicht war starr vor Konzentration, als sie leicht gegen die Hülle klopfte. Egeanins dunkles Haar wuchs wieder, was sie immer weniger wie eine seanchanische Adlige aussehen ließ. Mat wusste noch immer nicht genau, wie er die Frau ansprechen sollte. Sie wollte Leilwin genannt werden, und manchmal dachte er auch so an sie. Es war einfach idiotisch, den Namen zu ändern, nur weil einem jemand das befahl, aber er konnte es ihr nicht verdenken, dass sie Tuon nicht aufbringen wollte. Tuon war schon verdammt stur. Und wieder wollte er nach Süden schauen, unterdrückte es aber früh genug. Blut und Asche! Ihr würde es schon gut gehen.
    Aber Tuon war weg. Also warum beharrte Egeanin auf der Scharade, sich Leilwin zu nennen? Nach Tuons Abreise hatte Mat sie ein paar Mal mit ihrem alten Namen angesprochen, was ihm aber nur eine wütende Zurechtweisung eingebracht hatte. Frauen! Ihr Verhalten ergab einfach keinen Sinn. Und was die aus Seanchan betraf, schon gar nicht.
    Mat warf Bayle Domon einen Blick zu. Der muskulöse, bärtige Illianer lehnte in der Nähe von Aludras Lager an einem Baum in Reichweite von zwei flatternden weißen Laken. Er hob noch immer warnend die Hand. Als würde das ganze Lager nicht Mat gehören!
    Aber Mat bahnte sich nicht den Weg. Er konnte es sich nicht erlauben, Aludra zu verärgern. Sie stand kurz davor, die Konstruktionspläne ihrer sogenannten Drachen zu vollenden, und er wollte sie haben. Aber beim Licht, es war schon ärgerlich, im eigenen Lager einen Kontrollpunkt passieren zu müssen!
    Aludra schaute von der Arbeit auf und strich sich eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. Sie bemerkte Mat, dann wandte sie sich wieder ihrer Nachtblume zu und fing wieder an zu hämmern. Verdammte Asche! Dieser Anblick erinnerte ihn daran, warum er Aludra so selten besuchte. Der Kontrollpunkt war schlimm genug, aber warum musste die Frau mit einem Hammer auf etwas Explosivem herumschlagen? Hatte sie überhaupt keinen Verstand? Aber alle Iluminatoren waren so. Ihnen fehlten ein paar Fohlen zur vollen Herde, wie es Mats Vater ausgedrückt hätte.
    »Er darf eintreten«, sagte Aludra. »Danke, Meister Domon.«
    »Ein Vergnügen, Frau Aludra«, sagte Bayle, senkte die Hand und

Weitere Kostenlose Bücher