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Die Macht des Lichts

Die Macht des Lichts

Titel: Die Macht des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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herumrutschte. Verflucht, das war kein unbehagliches Winden!
    »Ich weigerte mich umzuziehen, Matrim«, fuhr Verin fort. »Ich sagte dem Wirt, er könnte das Zimmer gern durchsuchen, nachdem ich weg bin, und versprach, dass, sollte ich Ringe entdecken, ich sie nicht mitnehmen würde. Dann schloss ich energisch die Tür.« Sie trank einen Schluck. »Ein paar Minuten später brannte das Gasthaus - ein Scheit rollte aus dem Kamin zu Boden und brannte das ganze Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Glücklicherweise konnten alle entkommen, aber das Haus war zerstört. Müde und erschöpft mussten Tomas und ich ins nächste Dorf und dort ein Zimmer nehmen. «
    »Klingt immer noch wie ein Zufall.«
    »Das ging dann drei Tage lang so weiter«, sagte Verin. »Ich wurde selbst dann unterbrochen, wenn ich versuchte, mir einen Platz außerhalb eines Gebäudes zu merken. Zufällige Passanten baten um Feuer, ein umstürzender Baum krachte ins Lager, eine Herde Schafe lief vorbei, ein Sturm brach aus. Verschiedene zufällige Geschehnisse verhinderten immer, dass ich mich mit der Gegend vertraut machen konnte.«
    Talmanes pfiff leise. Verin nickte. »Immer ging etwas schief, wenn ich versuchte, mir die Umgebung meinem Gedächtnis anzuvertrauen. Unweigerlich musste ich aus irgendeinem Grund weiterziehen. Entschied ich mich allerdings, mir den Ort nicht einzuprägen und kein Wegetor zu erschaffen, passierte nichts. Eine andere Person wäre vermutlich einfach weitergereist und hätte das mit den Wegetoren einfach sein lassen, aber da setzte sich meine Natur durch, und ich fing an, das Phänomen zu studieren. Es trat ziemlich regelmäßig ein.«
    Verdammte Asche. Das war genau die Art von Sache, die Rand anderen Leuten antat. Und nicht Mat. »Eurem Bericht zufolge solltet Ihr eigentlich noch in Tear sein.«
    »Ja«, erwiderte sie, »aber bald verspürte ich dieses Ziehen. Jemand lockte mich. Als hätte …«
    Wieder rutschte Mat herum. »Als hätte jemand einen verdammten Angelhaken an Euch befestigt? Und er steht weit entfernt und zieht vorsichtig, aber beharrlich daran?«
    »Ja«, sagte Verin. Sie lächelte. »Welch kluge Beschreibung.« Mat reagierte nicht.
    »Also entschied ich mich, meine Reise mit herkömmlicheren Methoden fortzusetzen. Vielleicht hatte meine Unfähigkeit, Reisen zu können, ja etwas mit der Nähe zu al’Thor zu tun, vielleicht auch die langsame Auflösung des Musters durch den Einfluss des Dunklen Königs. Ich sicherte mir einen Platz in einer Handelskarawane, die nach Norden in Richtung Cairhien reiste. Sie hatten einen leeren Wagen, den sie für einen vernünftigen Preis vermieteten. Ich war ziemlich erschöpft von den Tagen, an denen ich rund um die Uhr wegen Bränden, schreienden Kleinkindern und ständigen Umzügen von einem Zimmer ins nächste wach geblieben war. Darum schlief ich länger, als ich es hätte tun sollen. Auch Tomas nickte ein.
    Als wir erwachten, mussten wir zu unserer Überraschung entdecken, dass die Karawane nach Nordwesten abgebogen war, statt nach Cairhien zu fahren. Ich sprach mit dem Karawanenmeister, und er erklärte mir, dass er in letzter Minute einen Tipp bekommen hätte, dass seine Waren in Murandy einen viel besseren Preis erzielen würden als in Cairhien. Als er darüber nachdachte, erwähnte er, dass er mir die Änderung wirklich hätte mitteilen sollen, er es aber einfach vergessen hätte.«
    Sie trank noch einen Schluck. »Da wusste ich dann mit Sicherheit, dass man mich lenkte. Vermutlich wäre das den meisten nicht aufgefallen, aber ich habe die Natur des ta’veren studiert. Die Karawane war nicht weit nach Murandy gekommen, nur einen Tag, aber zusammen mit dem Zupfen reichte das aus. Ich sprach mit Tomas, und wir entschieden uns, nicht in die Richtung zu gehen, in die es uns hinzog. Das Gleiten ist ein minderwertiger Ersatz für das Reisen, aber es gibt nicht die Einschränkung, die Umgebung genau kennen zu müssen. Ich öffnete ein Tor, aber als wir das Ende unserer Reise erreichten, standen wir nicht in Tar Valon, sondern in einem kleinen Dorf im Norden von Murandy!
    Das hätte nicht möglich sein dürfen. Aber als wir darüber nachdachten, wurde Tomas und mir klar, dass er von einem schönen fagdausflug erzählt hatte, den er in einem Dorf namens Trustair gemacht hatte, und ich hatte das Tor in genau diesem Augenblick geöffnet. Ich musste mich auf den falschen Ort konzentriert haben.«
    »Und hier sind wir nun«, sagte Tomas und sah sehr unzufrieden aus, wie er

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