Die Macht des Schmetterlings
die Baumkronen drang. Strahlen von Licht bohrten sich durch den Rauch, der vom Wrack des Flugzeugs herübergetrieben worden war.
Dann tanzte ein schwarzes, aber schönes Geschöpf durch den Wald, wobei das Flattern seiner Flügel kleine Wölkchen von Rauch aufwirbelte. Ein paar Sekunden lang tanzte der Schmetterling einen Heiligenschein aus Flügelschlägen rund um die Überlebenden.
Calder Lawtons Blick folgte ihm. Er fragte sich, was ein so zerbrechliches, empfindsames Geschöpf an einem Ort wie diesem wohl zu schaffen hatte. Dann bemerkte er plötzlich eine Bewegung inmitten einiger Pflanzen, die in der Nähe wuchsen.
Calder ging hinüber und entdeckte etwas Merkwürdiges: Ein Kaninchen war ebenfalls in dem Chaos des abstürzenden Flugzeugs gefangen worden.
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Sauncy Wood, Wiltshire, Vereinigtes Königreich
Das Kaninchen hatte sich am Morgen dieses Tages in den Wäldern verlaufen und war verstört und orientierungslos zwischen den Bäumen herumgestreunt. Jetzt war es tödlich verletzt. Der Aufprall eines wirbelnden Bruchstücks von einem Motorenblatt hatte ihm die Eingeweide herausgerissen. Aus der Öffnung in seinem Bauch hingen die Gedärme heraus.
Calder konnte die winzigen Rippen sehen, die zerschmettert aus der Leibesmitte des Tieres herausragten, und zwischen den zersplitterten Knochenspitzen konnte er sehen, wie das Herz des Kaninchens wild schlug.
Der Schmetterling flog ein wenig tiefer und nahm den starken Geruch nach Salz und Mineralien wahr.
Schließlich landete er und entfaltete seinen Rüssel, um von dem noch immer schlagenden Herzen des jungen Kaninchenweibchens zu trinken.
Während der blaue Eichen-Zipfelfalter sich satt trank, klopfte das Herz des Tieres noch einmal, und dann war es still.
Danksagungen
Freunde und Verwandte stehen immer an vorderster Front, wenn ein Schriftsteller eine verrückte Idee hat und ausprobieren will, ob sie funktioniert. Als es um Die Macht des Schmetterlings ging, kannte ich keine Gnade, sondern verstreute meine frühen (und manchmal halbgaren) Versionen in der gesamten Umgebung, in der Hoffnung, Feedback zu erhalten.
Fi, Tom, Ali, Greg und Eliza Dickinson haben frühe Versionen gelesen, und ihr kritisches Feedback hat bei der Ausformung des Projekts eine entscheidende Rolle gespielt. Chris Bradley, Nicholas Crane, Bri English, Steph Hunter und Nicola Thompson haben mich ebenfalls von Anfang an mit Begeisterung unterstützt, und dasselbe gilt für Mike und Veron Thompson, Phyl und Wynne Owens sowie für meine Eltern Sheila und David.
Jude Holmes vom Reigate Sixth Form College war so freundlich, zahlreiche Exemplare des Manuskripts für die Arbeitsgruppe Die Macht des Schmetterlings auszudrucken. Mein Dank gilt Paul Rispoli, dem Direktor des Colleges, der seinen Schülern erlaubte, daran teilzunehmen.
In Spanien – wo ich die meiste Zeit schreibe – möchte ich Anna, Dani und Ariadna für ihre Liebe, ihre Unterstützung und ihre Inspiration danken. Albert, Cristian, Jacobo, Lola, Sebastiá und Quinn haben mir mit ihren Vorschlägen, ihrer Paella und dem exzellenten Kaffee ebenfalls geholfen.
Ich möchte Liz Cross und Kathy Webb von der Oxford University Press für ihren Weitblick als Lektorinnen und für ihre Leidenschaft für das Projekt Die Macht des Schmetterlings danken. Noch stehen wir ganz am Anfang, aber ich habe schon jetzt das Gefühl, wir haben das Zeug zu einem tollen Team.
Zu guter Letzt geht mein Dank an meine wundervolle Literaturagentin Alice Williams, die von Anfang an ›verstanden‹ hat.
Interview mit Matt Dickinson
Was hat Sie dazu inspiriert, Ihre Geschichte auf der Chaostheorie aufzubauen?
Die Chaostheorie ist einfach die coolste Sache innerhalb der Naturwissenschaften. Ohne sie wäre das Universum ein ziemlich langweiliger Ort, und dasselbe gilt für unser Leben. Immer wenn mir etwas von Bedeutung geschieht, verschafft es mir einen echten Energiestoß, zurückzudenken und mich zu fragen: Wie ist das wirklich passiert? Es ist unglaublich, wie oft große Ereignisse in unserem Leben durch kleine, scheinbar unwichtige Ursachen ausgelöst werden. Dieses Gefühl des Staunens brachte mich dazu, Die Macht des Schmetterlings zu schreiben.
Glauben Sie, dass die Chaostheorie der Wahrheit entspricht?
Die Chaostheorie muss der Wahrheit entsprechen. Wäre das nicht der Fall, so wären wir immer in der Lage, vorauszusagen, was als Nächstes geschieht! Die Physik, die Mathematik, die Ökonomie und die Biologie – jeder einzelne
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