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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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aus, als könnte man sich dort gut verstecken.«
    Da unser Auftrag einen längeren Aufenthalt in einer Region erforderte, lautete unsere beste
    Verteidigungsstrategie Tarnung, und dabei würden uns Fahrzeuge eher im Wege sein. Bei jeder Streife müßten ein paar bei den Wagen bleiben, um sie zu bewachen.
    Sonst wüßten wir nicht, ob nicht jemand in der
    Zwischenzeit eine Haftmine darunter angebracht oder einen Hinterhalt gelegt hätte, ob sie von Einheimischen entdeckt worden waren und sich herumsprach, daß wir dort lagen. Außerdem brauchten wir für acht Mann zwei Fahrzeuge, und das bedeutete doppelte
    Entdeckungsgefahr. Wenn wir zu Fuß unterwegs waren, wurde vermutlich immer nur einer entdeckt. Andererseits müßten wir trotz dieser Nachteile doch Fahrzeuge
    nehmen, falls Ausrüstung und Verpflegung für zwei
    Wochen zu schwer für uns wären. Wir mußten also erst unsere Ausrüstung zusammenstellen und dann
    weitersehen.
    Wir berechneten, was wir an Sprengstoff und Munition 47
    brauchten, Essen und Wasser für zwei Wochen pro
    Mann, ABC-Schutzkleidung und nur, wenn dann noch
    Platz war, persönliche Dinge. Vince stellte die
    Berechnungen an und überlegte, daß wir es gerade eben selbst tragen konnten.
    »Wir ziehen also zu Fuß los«, sagte er. »Aber lassen wir uns von Leuten mit einem Fahrzeug hinbringen, oder nehmen wir einen Hubschrauber und lassen uns
    absetzen?«
    »Mit Fahrzeugen ist die Chance, entdeckt zu werden, größer«, meinte Mark. »Ohne Nachschub an Diesel
    kommen wir vielleicht gar nicht so weit.«
    »Wenn wir Nachschub per Hubschrauber brauchen,
    warum fliegen wir nicht einfach gleich?« fragte Legs.
    Schließlich stimmte das Team einmütig für einen
    Hubschrauberanflug.
    »Können wir einen kriegen?« fragte ich Bert.
    Er ging zum Stabsraum, um es zu besprechen.
    Ich sah mir die Karte an. Uns allen muß wohl durch den Kopf gegangen sein, wie isoliert wir dort sein würden. Wenn wir da in Schwierigkeiten gerieten, war niemand in der Nähe, der uns aus der Patsche helfen konnte.
    Bob sagte: »Wenn wir da in die Scheiße fassen,
    brauchen wir auf der Flucht wenigstens nicht über viele Berge zu rennen.«
    »Au ja, toll«, grunzte Dinger.
    Dann tauchte Bert wieder auf. »Wir können euch einen Hubschrauber besorgen. Kein Problem.«
    Ich eröffnete die nächste Runde: »Wo sollen sie uns 48
    denn absetzen?«
    Das Gute an Hubschraubern ist, daß sie einen schnell an Ort und Stelle bringen. Der Nachteil ist, daß sie sehr laut sind und Luftabwehr auf sich ziehen können. Auch die Landung ist sehr auffällig. Wir wollten nicht, daß man die Maschine mit unserer Operation in Verbindung brachte, daher brauchten wir einen Landeplatz, der mindestens 20 Kilometer von der Versorgungsstrecke entfernt lag. Östlich oder westlich der Kurve wollten wir nicht landen, denn dann würde es schwieriger werden, sich dort zu orientieren. Orientierung ist weniger eine Wissenschaft als eine Fertigkeit. Und warum sollte man es sich schwerer machen, indem man Probleme einbaute?
    Das Ziel hieß, den Operationsort so schnell wie möglich zu erreichen.
    »Sollen wir nach Norden über die MSR fliegen und
    dann zu Fuß nach Süden gehen, oder sollen wir von
    Süden ankommen?« fragte ich.
    Niemand sah einen Vorteil darin, die MSR mit dem
    Flugzeug zu überqueren, daher entschieden wir, uns genau südlich von unserem geplanten Zielort absetzen zu lassen. Von da aus brauchten wir uns nur direkt nach Norden zu wenden, um auf die MSR zu stoßen.
    Wir würden die Distanzen nur schätzungsweise
    anpeilen und messen können. Jeder kennt seinen eigenen Schritt, und es ist allgemeine Praxis, mit einer geknoteten Fallschirmschnur in der Tasche Entfernungen zu bestimmen. Ich wußte zum Beispiel, daß 112 von meinen Schritten 100 Metern entsprechen. Ich würde also zehn Knoten in ein Stück Schnur machen und durch ein Loch 49
    in meiner Tasche führen. Nachdem ich 112 Schritte
    marschiert war, würde ich einen Knoten durchziehen.
    Nach zehn Knoten wüßte ich, daß ich genau einen
    Kilometer gelaufen war. An diesem Punkt würde ich
    mich mit dem »Schrittmacher« abstimmen. Wenn seine Entfernung von meiner abwich, würden wir den
    Durchschnitt errechnen. Dies geschähe mit dem
    Magellan , einem kleinen, tragbaren Satelliten-gestützten Navigationsgerät. Satellitennavigation [SatNav] ist eine gute Hilfe, aber man kann sich nicht darauf verlassen. Sie kann falsche Angaben liefern, wenn die Batterien
    nachlassen.
    Wir konnten noch

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