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Die Männer von Bravo Two Zero

Die Männer von Bravo Two Zero

Titel: Die Männer von Bravo Two Zero Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Lademeister nach
    Hindernissen Ausschau und achteten auf genügenden
    Abstand der Rotorblätter, wenn wir an Hindernissen entlang flogen, die dem Hubschrauber Deckung gaben.
    Pilot: »Schwenk rechts. Schön.«
    Kopilot: »Gut. 70 Fuß, 100 Knoten, 70 Fuß, 90
    Knoten.«
    Wir hatten ein größeres Hindernis vor uns, das von Osten nach Westen verlief.
    Kopilot: »Okay. Vierspurige Straße in fünf Meilen.«
    Pilot: »Gehe hoch. 200 Fuß.«
    Kopilot: »Okay. Habe sie in Sicht.«
    111
    Wir Passagiere saßen einfach da und aßen unsere
    Schokolade, doch plötzlich schnappten sich die
    Lademeister ihre Gewehre. Wir sprangen auf die Beine.
    Wir hatten nicht die geringste Ahnung, was anlag. Viel konnten wir nicht tun, denn wenn man den Gewehrlauf in den Wind hinaushielt, war das, als würde man die Hand aus einem rasenden Auto halten. Wir hatten aber das Gefühl, ihm beistehen zu müssen.
    Es war kein Drama. Wir näherten uns nur der Straße, und der Loadie hoffte, jemand würde auf uns schießen, damit er zurückballern konnte.
    Es war die Hauptverbindungsstraße zwischen Bagdad
    und Jordanien. Wir überflogen sie in 500 Fuß Höhe. Man sah viele Lichter von Konvois, aber der Hubschrauber war unbeleuchtet, und sie konnten uns mit Sicherheit nicht hören. Das war der erste optische Kontakt mit dem Feind.
    Die Straße gab uns einen Orientierungspunkt, denn wir wußten genau, wo sie auf der Karte verlief. Ich versuchte gerade zu berechnen, wie lange wir noch in der Luft sein würden, da hörte ich eine Alarmsirene.
    Dinger und ich hatten beide Kopfhörer auf und
    blickten uns bei den Ausrufen der Besatzung an:
    »Schwenk links, schwenk rechts.«
    Jetzt brach die Hölle los. Der Hubschrauber machte einige schwerfällige Schwenkbewegungen.
    Die Lademeister hüpften herum, schalteten die
    Taschenlampen ein und drückten auf verschiedene
    Knöpfe, um die Stanniolstreifen zur Radarstörung
    abzusetzen.
    112
    Die Piloten wußten, wo die meisten Rolands stationiert waren, hatten aber von dieser speziellen Stellung keine Ahnung gehabt. Die Boden-Luft-Rakete hatte uns
    ausgemacht und die Warnsignale an Bord ausgelöst. Was noch schlimmer war: Wir befanden uns in niedriger
    Höhe, als wir gesichtet wurden.
    Im Glühen der Leuchtstäbe sah ich Dingers
    Gesichtsausdruck. Bei dem selbstbewußten Geplänkel der Besatzung hatten wir uns alle in einem falschen Gefühl von Sicherheit gewiegt. Jetzt fühlte ich mich wie am Steuer eines Autos, wenn man nur eine Sekunde zur Seite aus dem Fenster guckt und beim Wieder-geradeaus-Blicken erkennt, daß die Lage sich verändert hat und man voll in die Bremsen steigen muß. Ich wußte nicht, ob die Rakete bereits getroffen hatte, uns verfolgte oder was auch immer.
    »Scheiße«, sagte Dinger. »Wenn was passiert, will ich das verdammt noch mal nicht auch noch hören.«
    Wir schmissen gleichzeitig unsere Kopfhörer auf den Boden. Ich beugte mich vor und rollte mich für den Fall einer Bruchlandung zusammen.
    Der Pilot hetzte den Hubschrauber kreuz und quer über den Himmel. Die Triebwerke stöhnten und rebellierten gegen diese Turnübungen.
    Dann richtete sich der Chinook wieder auf und flog geradeaus. Der Gesichtsausdruck der Lademeister verriet uns, daß wir noch einmal davongekommen waren.
    Ich setzte den Kopfhörer wieder auf und fragte: »Was zum Teufel war das?«
    »Vermutlich eine Roland . was weiß ich. Nicht 113
    besonders toll, aber für euch ist das in Ordnung. Ihr braucht ja nicht die gleiche Strecke zurückzufliegen.«
    Ich wollte nur raus aus diesem Hubschrauber und mein Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen. Es ist ja ganz nett, irgendwohin gebracht zu werden, aber doch nicht so. Und vorbei war es auch noch nicht. Wenn die Irakis auf dem Boden eine Ortung meldeten, konnten als nächstes die Flugzeuge hinter uns her sein. Niemand wußte, ob die Irakis ihre Flugzeuge überhaupt in die Luft bekamen oder Nachtflugkapazität hatten, aber man mußte immer mit dem Schlimmsten rechnen. Ich schwitzte wie ein Tier.
    Eine halbe Stunde später gab uns der Pilot zwei
    Minuten Vorwarnung zur Landung. Ich machte den Jungs das V-Zeichen, das gleiche Zeichen wie für einen
    Fallschirmabsprung. Der hintere Lademeister begann die Gurte zu öffnen, mit denen das Gepäck befestigt war. Mit der rotglühenden Mikrotaschenlampe im Mund sah er aus wie der Leibhaftige.

    Vier aus unserem Trupp hatten 203er, das amerikanische M16- Armalite -Gewehr mit einem Granatwerfer für 40-mm-Granaten, die aussehen wie

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